Mit der 32. Schwangerschaftswoche rückt die Geburt immer näher. Dein Baby wiegt nun etwa 1,8 Kilogramm, misst rund 42 Zentimeter, übt bereits den Saugreflex und verbringt bis zu 20 Stunden am Tag mit Schlafen. Sogar erste Träume sind möglich. Gute Nachrichten: Die kindliche Entwicklung ist jetzt schon so weit fortgeschritten, dass bei einer Frühgeburt sehr gute Überlebenschancen bestünden. Was dich in dieser Woche deiner Schwangerschaft erwartet, verraten wir dir jetzt!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- In SSW 32 ist dein Baby rund 42 cm groß und wiegt circa 1,8 kg.
- Mittlerweile liegt der Fundus deiner Gebärmutter fünf Querfinger über deinem Bauchnabel.
- Ab jetzt finden Vorsorgeuntersuchungen alle zwei Wochen bei deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin statt.
- Rund 90 Prozent der Ungeborenen nehmen in der 32. Schwangerschaftswoche bereits die optimale Geburtsposition mit dem Kopf nach unten ein.
- Die Überlebenschancen bei einer Frühgeburt liegen zu diesem Zeitpunkt bei über 95 Prozent.
2. Welcher Monat ist die 32. SSW? Zeitliche Einordnung
Die 32. Schwangerschaftswoche stellt das Ende deines achten Schwangerschaftsmonats dar. Du bist jetzt in der Zeit von 31+0 bis 31+6 Tagen schwanger. Damit beginnt der letzte Abschnitt deiner Schwangerschaft.
Bis zum errechneten Geburtstermin liegen noch etwa acht Wochen vor dir. Diese Zeit im dritten Trimester nutzt dein Baby vor allem für Wachstum und Gewichtszunahme.
Nach dieser Woche startest du in den neunten Schwangerschaftsmonat. Die verbleibende Zeit bis zur Geburt vergeht meist wie im Flug – nutze sie für die letzten Vorbereitungen auf dein Baby.
3. Gewicht und Entwicklung des Babys in SSW 32
Der kleine Mensch macht in dieser Phase beeindruckende Fortschritte. Die inneren Organe reifen nun täglich weiter, besonders das Gehirn und die Lunge zeigen eine rasante Entwicklung. Das Ungeborene trainiert bereits fleißig das Atmen, wobei es Fruchtwasser in die Lunge aufnimmt und wieder ausstößt.
Seine Haut wird zunehmend rosiger und kräftiger, während sich darunter stetig mehr Fettgewebe bildet. Die Fingernägel haben mittlerweile ihre vollständige Länge erreicht und auch die Kopfhaare wachsen beständig weiter.
Der Kreislauf funktioniert inzwischen weitgehend selbstständig. Mit rund 140 Schlägen pro Minute pumpt das kleine Herz kräftig das Blut durch den Körper und versorgt alle Organe optimal mit Sauerstoff.
Wie schwer ist das Baby in der 32. SSW?
Das Ungeborene erreicht in SSW 32 ein durchschnittliches Gewicht von 1.700 bis 1.800 Gramm. Diese beachtliche Entwicklung zeigt sich besonders in der wöchentlichen Zunahme von 200 bis 250 Gramm.
Dein Baby speichert jetzt vermehrt Fettgewebe unter seiner Haut ein. Diese natürlichen Reserven spielen nach der Geburt eine zentrale Rolle bei der Temperaturregulierung des Körpers. Die Gewichtszunahme unterstützt zudem die Reifung der inneren Organe.
Wichtig: Falls die Werte bei deinem Kind leicht von diesen Durchschnittswerten abweichen, musst du dir keine Sorgen machen. Jedes Baby entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Deine Hebamme und/ oder deine Ärztin bzw. dein Arzt wird die Entwicklung genau überwachen.
Größe und Wachstum des Ungeborenen
Die Körperlänge deines Babys entspricht jetzt der einer mittelgroßen Ananas. Von der Kopfspitze bis zu den Zehen misst dein kleiner Schatz etwa 42 bis 43 Zentimeter. Besonders bemerkenswert zeigt sich das Längenwachstum an den Beinen, die jetzt ihre endgültige Proportion erreichen.
Dein Baby nutzt den verfügbaren Platz in deinem Bauch übrigens optimal aus und liegt meist in einer leicht gekrümmten Position. Seine Bewegungen werden zwar etwas eingeschränkter, bleiben aber deutlich spürbar.
Die wöchentliche Längenzunahme verlangsamt sich nun allmählich, während das Baby mehr Energie in die Gewebebildung und Organreifung investiert. Gut zu wissen: Dein Baby hat jetzt ungefähr 85 Prozent seiner endgültigen Geburtsgröße erreicht.
Die wichtigsten Meilensteine im Überblick
- Dein Bauchzwerg hat inzwischen fast seine endgültige Größe erreicht. Es wird immer enger im Bauch. Keine Sorge, es geht deinem Schatz prima! Die Bewegungen werden zwar allmählich langsamer, aber – wie du sicherlich deutlich spürst – nicht weniger. Mehrmals am Tag ruft sich dein Baby so aktiv ins Gedächtnis, nach dem Motto: „Hallo Mama, ich bin bald da…“
- Der Körper deines Babys wird rundlicher, die Haut sieht allmählich rosiger aus und ist weniger durchscheinend. Dein Schatz sieht immer mehr aus wie ein „fertiges“ Baby.
- Diese Woche reifen auch die Lungenbläschen weiter heran. Wenn dein Bauchzwerg jetzt zur Welt käme, hätte er bereits sehr gute Überlebenschancen. Beruhigend, oder? Trotzdem bringen die letzten Wochen im Bauch noch sehr viel. Gut geschützt vor der Außenwelt wird dein Baby immer kräftiger und bereitet sich auf die bevorstehende Geburt vor.
4. Kindsbewegungen und Ultraschall: So geht es dem Baby
Die Bewegungsmuster deines Babys verändern sich nun merklich. Während die Tritte und Stöße etwas langsamer werden, lässt sich ihre Kraft deutlicher wahrnehmen. Diese Veränderung resultiert aus dem begrenzten Platz in der Gebärmutter.
Im Ultraschall zeigt sich ein faszinierendes Bild: Das Baby liegt häufig mit angezogenen Beinchen und eng am Körper liegenden Armen in der Gebärmutter. Viele Ungeborene nehmen bereits die Schädellage ein – die optimale Position für die spätere Geburt.
Ein besonderes Merkmal dieser Phase sind die rhythmischen Bewegungen, die auf Schluckauf hinweisen. Diese entstehen, wenn das Baby Fruchtwasser einatmet und seine Atemwege trainiert. Dein*e Partner*in kann diese regelmäßigen Stöße nun auch deutlich durch die Bauchdecke spüren.
5. Symptome und Gewichtszunahme der Mutter
Deine körperlichen Veränderungen erreichen in dieser Phase einen neuen Höhepunkt. Rückenschmerzen und Müdigkeit prägen häufig den Alltag, besonders durch das zusätzliche Gewicht deines wachsenden Bauches.
Das Schwangerschaftshormon Progesteron bewirkt zusätzlich eine Entspannung der Muskeln am Mageneingang, was zu Sodbrennen führen kann. Kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt und eine aufrechte Sitzposition nach dem Essen helfen gegen die Beschwerden. Praktische Hilfe bieten auch regelmäßige Ruhepausen mit hochgelegten Beinen, um Wassereinlagerungen zu reduzieren.
Deine Gebärmutter ist nun übrigens so groß, dass ihr oberer Rand zwischen Nabel und Brustbeinspitze zu ertasten ist. Vielleicht stellst du fest, dass dein Nabel sich verändert hat: Er tritt plötzlich hervor. Ein lustiger Anblick! Durch den Druck der größer werdenden Gebärmutter wird er nach außen gedrückt. Sobald dein Baby auf der Welt ist, ploppt er wieder nach innen.
Wie fühlt man sich in der 32. SSW?
Die 32. SSW bringt ein Wechselbad der Gefühle mit sich. Viele werdende Mamas schwanken zwischen freudiger Erwartung auf ihr Baby und einer gewissen Ungeduld, da die körperlichen Einschränkungen zunehmen.
Die Vorfreude auf das Baby wächst spürbar. Besonders nachts, wenn das Kind aktiv wird, entstehen intensive Momente der Verbindung. Das Bindungshormon Oxytocin verstärkt diese besonderen Momente zwischen dir und deinem Bauchzwerg.
Die nahende Geburt rückt gedanklich in den Vordergrund. Manche werdende Mütter beschäftigen sich intensiv mit der Geburtsvorbereitung, während andere eine Phase der inneren Einkehr erleben. Diese Zeit eignet sich wunderbar, um sich mental auf die kommenden Veränderungen einzustimmen.
Tipp: Um einem Dammriss oder -schnitt bei der Geburt vorzubeugen, solltest du von jetzt an das Gewebe zwischen Scheide und After gezielt dehnen. Dazu kannst du einmal täglich eine Dammmassage durchführen, zum Beispiel mit einem speziellen Dammmassage-Öl (in Drogerien oder Apotheken). Um den Durchtritt deines Babys während der Geburt zu erleichtern, kannst du außerdem täglich einen Löffel Leinsamen zu dir nehmen, zum Beispiel in Joghurt. Leinsamen regt die Schleimsekretion der Scheide an und macht sie gleitfähiger. So „flutscht“ es bei der Geburt besser.
Normale Gewichtszunahme in dieser Phase
Auch wenn du das vielleicht nicht so gerne hörst: In den letzten Wochen legen viele Schwangere noch mal ordentlich Gewicht zu! Zwischen 400 und 500 Gramm Gewichtszunahme pro Woche sind möglich – und ganz normal.
Ebenso können deine Brüste in der 32. Schwangerschaftswoche noch mal ein Stückchen größer werden. Für alle werdenden Mamas, die das nicht besonders toll finden: Es handelt sich größtenteils um Wassereinlagerungen, die nach der Geburt von alleine wieder verschwinden! Alle anderen dürfen sich über die vorübergehende „Brustvergrößerung“ freuen.
6. Wehen und Senkwehen: Was ist normal?
In deiner aktuellen Schwangerschaftswoche können die sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen auftreten. Diese äußern sich durch ein kurzzeitiges Verhärten des Bauches und verschwinden nach wenigen Minuten wieder. Übrigens: Bis zu zehn dieser Übungswehen pro Tag sind unbedenklich.
Für Senkwehen ist es in der 32. SSW hingegen noch zu früh. Diese setzen üblicherweise ab der 36. Woche ein und helfen dem Baby, sich in die richtige Geburtsposition zu begeben. Falls du dennoch häufige oder schmerzhafte Kontraktionen bemerkst, solltest du deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin kontaktieren.
Tipp: Ein warmes Bad kann dir beim Unterscheiden helfen. Während Übungswehen im warmen Wasser nachlassen, verstärken sich echte Wehen meist. Bleibe entspannt und vertraue darauf, dass dein Körper sich bestens auf die kommende Geburt vorbereitet.
Übungswehen vs. echte Wehen
Echte Wehen zeigen ein klares Muster: Sie kommen in regelmäßigen Abständen, die sich stetig verkürzen. Das Zusammenziehen der Gebärmutter fühlt sich intensiver an und strahlt häufig in den unteren Rücken aus.
Die harmloseren Vorbereitungswehen dagegen treten unregelmäßig auf und verschwinden nach kurzer Zeit wieder von selbst. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Während sich die vorbereitenden Kontraktionen durch Positionswechsel oder Bewegung beeinflussen lassen, bleiben die geburtswirksamen Wehen konstant bestehen.
Wann du einen Arzt/ eine Ärztin aufsuchen solltest
Umgehend medizinische Hilfe solltest du bei starken Unterleibsschmerzen aufsuchen oder wenn du mehr als vier spürbare Anspannungen pro Stunde bemerkst. Auch bei Blutungen oder vorzeitigem Fruchtwasserabgang musst du sofort handeln.
Ein plötzlicher Rückgang der Kindsbewegungen oder anhaltende Beschwerden im unteren Rückenbereich sind ebenfalls Gründe für einen schnellen Arztbesuch. Deine Frauenärztin bzw. dein Frauenarzt kann durch eine Untersuchung des Muttermundes und einen Bluttest die Situation genau einschätzen.
Bei Fieber über 38 Grad oder ungewöhnlichem Ausfluss solltest du zur Sicherheit ebenfalls einen Termin vereinbaren. Diese Vorsichtsmaßnahmen dienen dem Schutz von dir und deinem Baby.
7. Frühgeburt in der 32. SSW: Wichtige Informationen
Eine Geburt in der 32. SSW erfordert spezialisierte medizinische Betreuung in einem Perinatalzentrum. Droht eine Frühgeburt, bekommt die werdende Mama in der Regel zunächst Kortison zur Förderung der Lungenreife des Babys verabreicht.
Das Neugeborene wird nach der Entbindung im Brutkasten optimal versorgt. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 1800 Gramm und einer Größe von 42 Zentimetern sind die Chancen auf eine normale Entwicklung sehr gut.
Die neonatologische Intensivstation bietet modernste Überwachungstechnik und erfahrenes Fachpersonal rund um die Uhr. Viele Frühchen aus der 32. SSW benötigen nur kurzzeitig Atemunterstützung und können bereits nach wenigen Wochen nach Hause.
Wie hoch ist die Überlebenschance in der 32. SSW?
Die Überlebenswahrscheinlichkeit liegt in der 32. SSW bei beeindruckenden 98 Prozent. Das Risiko für dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen sinkt in dieser Phase auf nur noch 3 Prozent.
Die moderne Medizin ermöglicht eine optimale Versorgung der Neugeborenen in spezialisierten Perinatalzentren. Hier stehen erfahrene Teams und modernste Technik zur Verfügung, um die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten.
Gut zu wissen: Die Lungenreife ist meist so weit fortgeschritten, dass viele Kinder nach einer Geburt in der 32. SSW selbstständig atmen können. Die medizinische Unterstützung konzentriert sich dann hauptsächlich auf die weitere Organreifung und das Aufholen des Wachstums.
Anzeichen einer möglichen Frühgeburt
Regelmäßige Kontraktionen deiner Gebärmutter im Abstand von weniger als zehn Minuten sind oftmals ein deutliches Warnsignal. Achte zudem besonders auf einen plötzlichen Abgang von Fruchtwasser oder ungewöhnliche Blutungen.
Ein ziehender Druck im unteren Rücken, kombiniert mit krampfartigen Beschwerden im Unterleib, kann ebenfalls auf eine drohende Frühgeburt hinweisen. Beobachte aufmerksam die Kindsbewegungen – bei auffälliger Veränderung des gewohnten Bewegungsmusters suche direkt ärztliche Hilfe.
Auch ein vorzeitiges Öffnen des Muttermundes zählt zu den typischen Anzeichen. Deine Hebamme oder dein Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin kann durch eine Untersuchung schnell feststellen, ob medizinische Maßnahmen notwendig sind.
8. Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitschecks
Ab der 32. Schwangerschaftswoche finden die Vorsorgeuntersuchungen nun zweiwöchentlich statt. Diese engmaschigere Betreuung ermöglicht eine noch genauere Überwachung von Mama und Baby.
Bei jedem Termin prüft deine Hebamme oder dein Arzt bzw. deine Ärztin den Blutdruck, misst das Gewicht und führt einen Urintest durch. Besonders aufmerksam wird die Position deines Babys kontrolliert, da sich viele Kinder in SSW 32 häufig in die Geburtsposition dreht.
Ein wichtiger Bestandteil der Untersuchungen ist außerdem die Kontrolle der kindlichen Herztöne. Zusätzlich steht zwischen der 32. und 35. Woche ein Test auf Hepatitis B an. Aber: Diese Untersuchung entfällt, wenn bereits ein Impfschutz nachgewiesen wurde.
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