Du bist schwanger. Wow! Ist es nicht immer wieder ein Wunder? Das Baby in deinem Bauch ist noch klitzeklein – deine Freude dagegen sicher riesengroß. Wir verraten dir, was dich in der sechsten Schwangerschaftswoche erwartet, wie groß dein Baby in SSW 6 schon ist und welche Schwangerschaftsanzeichen du jetzt vielleicht schon spüren kannst!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- SSW 6+0 bis SSW 6+6 bilden zusammen die sechste Schwangerschaftswoche.
- In der 6. SSW beginnt deine Gebärmutter zu wachsen und deine Hormone steigen an.
- Dein Baby ist jetzt rund vier bis sechs Millimeter groß und besitzt damit die Größe eines Granatapfelkorns.
- Das genaue Gewicht ist in der 6. Schwangerschaftswoche noch nicht messbar.
- Gegen Ende der Woche kannst du vielleicht schon das Herz deines Babys bei der Ultraschalluntersuchung sehen und hören.
2. Was bedeutet SSW 6+0 und wie wird sie berechnet?
„SSW 6+0“ bezeichnet den ersten Tag der sechsten Schwangerschaftswoche. Ärzte zählen ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung – nicht ab der Befruchtung. Diese Methode ermöglicht eine einheitliche Berechnung, denn der genaue Empfängniszeitpunkt ist meistens unbekannt. Hast du einen regelmäßigem 28-Tage-Zyklus, dann bist du bei SSW 6+0 etwa vier Wochen nach der Empfängnis. Weicht dein Zyklus ab bzw. ist dieser unregelmäßig, passt dein Arzt/ deine Ärztin die Berechnung entsprechend an.
Gut zu wissen: (Auch) eine Schwangerschaftswoche hat sieben Tage – allerdings nummeriert von null bis sechs. SSW 6+0 bis SSW 6+6 bilden zusammen also die sechste Woche.
Was passiert in der 6. SSW?
Deine Gebärmutter beginnt zu wachsen. Deine Gynäkologin oder deine Hebamme können die Veränderung des Gebärmutterhalses ertasten – er ist nun nicht mehr weich und geschmeidig, wie vor der Schwangerschaft, sondern fest und weniger beweglich. Hormone wie Östrogen und Progesteron steigen an, um deinem Baby ein kuscheliges Nest zu bereiten. Sie sind beispielsweise dafür verantwortlich, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird, Bänder und Sehnen gelockert werden und die Milchproduktion in den Brüsten in Gang kommt.
3. Embryonalentwicklung in der 6. Schwangerschaftswoche
In der 6. SSW durchläuft der Embryo eine faszinierende Entwicklungsphase. Alles, was er dafür braucht, bekommt er vom sogenannten „Dottersack“, einem ringförmigen Gebilde, das Blutzellen bildet und die noch nicht vorhandene Leber als Stoffwechselorgan ersetzt.
Kleine Vertiefungen an beiden Kopfseiten sind erste Anzeichen für die Entwicklung der Augen. Winzige Knospen für Arme und Beine werden sichtbar. Es entwickelt sich ein gekrümmter „Schwanz“, womit dein Baby an eine (süße) Kaulquappe erinnert. Zudem ist das Herz jetzt in zwei Kammern geteilt und beginnt rhythmisch zu schlagen.
Auch die Organe deines Babys bilden sich nun immer mehr aus – zum Beispiel:
- schließt sich das Neuralrohr (Grundlage für Gehirn und Rückenmark)
- es entstehen erste Anlagen für Augen und Ohren
- beginnen sich Leber, Nieren und Lunge zu formen
Wie groß ist das Baby in der 6. SSW?
In dieser frühen Phase hat dein kleiner Schatz eine erstaunliche Größe von ca. vier bis sechs Millimetern erreicht. Dein Baby hat zwar erst die Größe eines Granatapfelkerns, vollbringt aber schon Erstaunliches. Es wächst wahnsinnig schnell (die Länge wird sich innerhalb einer Woche nahezu verdoppeln) und nimmt ordentlich an Gewicht zu – das genaue Gewicht ist in der 6. Schwangerschaftswoche allerdings noch nicht messbar.
4. Was sieht man in der 6. SSW auf dem Ultraschall?
Bei der Ultraschalluntersuchung in der 6. SSW lässt sich die Fruchthöhle oftmals deutlich erkennen. Sie misst zu diesem Zeitpunkt etwa 9 bis 15 Millimeter. Dein Baby selbst erscheint als kleine, bohnenförmige Struktur innerhalb der Fruchthöhle.
Folgende Details können in deiner sechsten Schwangerschaftswoche auf dem Ultraschall bereits ebenfalls sichtbar sein:
- der Dottersack als runde Struktur neben dem Embryo
- die erste Anlage der Plazenta
- manchmal bereits die Armknospen als winzige Ausstülpungen
Gegen Ende der Woche besteht die Möglichkeit, den Herzschlag als flimmernden Punkt wahrzunehmen. Dies hängt jedoch von der Qualität des Ultraschallgeräts und der Position des Embryos ab.
Fruchthöhle und erste Anzeichen des Embryos
Solltest du bei deiner Ultraschalluntersuchung eine dunkle, ovale Struktur erkennen können, handelt es sich hierbei um den sogenannten Gestationssack, der das werdende Leben umgibt. Innerhalb dieses Bereichs lässt sich zusätzlich ein kleiner, heller Punkt ausmachen: Der Dottersack – er versorgt dein Baby zunächst mit allen wichtigen Nährstoffen.
Mit etwas Glück ist auch eine winzige, bohnenförmige Kontur sichtbar. Dies sind die ersten Anzeichen eines heranwachsenden Embryos. Die genaue Sichtbarkeit hängt allerdings von der Qualität des Gerätes und der Expertise des Frauenarztes bzw. der Frauenärztin ab.
Möglichkeit, den Herzschlag zu erkennen
In der 6. SSW bildet sich bei deinem Baby das Herz aus. Zunächst klopft es langsam, steigert sich aber rasch auf ca. 100 bis 120 Schläge pro Minute. Damit schlägt es ungefähr doppelt so schnell wie dein eigenes. Mit viel Glück kannst du gegen Ende der Woche das Herz deines Babys bei der Ultraschalluntersuchung schon sehen und hören. Das Herzchen auf dem Monitor des Ultraschallgerätes hüpfen zu sehen, ist für uns Mamas ein ganz besonderer Moment! Mach dir aber keine Sorgen, falls du es nicht siehst. Ob der Herzschlag erkennbar ist oder nicht, hängt immer auch mit der Lage des Babys und der Qualität des Ultraschallgerätes zusammen.
5. Was fühlt man in der 6. SSW?
Viele werdende Mamas leiden in der 6. Schwangerschaftswoche unter den typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel. Dazu kommen manchmal plötzliche Zweifel und Ängste – selbst, wenn du die Schwangerschaft lange herbeigesehnt hast. Deine Gefühle fahren Achterbahn. Keine Sorge, das ist ganz normal! Vielen werdenden Mamas geht es so. Du und dein Körper brauchen jetzt einfach Zeit, euch an die neue Situation zu gewöhnen.
Kann man in der 6. SSW schon was merken?
Ja, tatsächlich bemerken viele Frauen in dieser frühen Phase der Schwangerschaft bereits erste Veränderungen. Häufig tritt eine leichte Übelkeit auf – besonders am Morgen. Bei einigen reagiert der Körper auch empfindlicher auf Gerüche und manche Speisen wirken plötzlich abstoßend.
Nicht selten verspüren Schwangere zu diesem Zeitpunkt schon eine ungewohnte Müdigkeit und haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Auch ein leichtes Ziehen im Unterleib ist normal, da sich der Körper anpasst. Außerdem kann die Brust empfindlicher werden und leicht anschwellen. Einige Frauen berichten ebenso von häufigerem Harndrang.
Wichtig: Das Ausbleiben dieser Symptome ist kein Grund zur Sorge – jede Schwangerschaft verläuft individuell. Nicht alle Frauen bemerken bei sich Schwangerschaftsanzeichen und andere wiederum nehmen mögliche Veränderungen vergleichsweise intensiv wahr.
Wie fühlt sich der Bauch in der 6. SSW an?
Dein Bauch durchläuft in der sechsten Schwangerschaftswoche subtile Veränderungen. Immerhin beginnt deine Gebärmutter bereits, sich auszudehnen. Vielleicht nimmst du ein leichtes Spannungsgefühl wahr (ähnlich dem vor deiner Menstruation) oder dein Unterleib fühlt sich fester an.
Manche Schwangere berichten auch von einem Gefühl der Fülle oder einem sanften Druck im Beckenbereich. Dies resultiert aus der verstärkten Durchblutung und dem Wachstum der Gebärmutter.
Äußerlich ist in der Regel noch keine Veränderung sichtbar. Dennoch kann dein Bauch zeitweise aufgebläht erscheinen, was auf hormonelle Umstellungen und eine verlangsamte Verdauung zurückzuführen ist. Diese Empfindungen variieren von Frau zu Frau und können sich täglich ändern.
Übelkeit und Erbrechen: Tipps zur Linderung
Um Übelkeit und Erbrechen zu lindern, empfehlen wir dir über den Tag verteilt kleine, leichte Mahlzeiten. Manchen Schwangeren hilft es, wenn sie morgens vor dem Aufstehen einen trockenen Keks oder Zwieback knabbern. Auch das regelmäßige Trinken von Ingwertee oder das Kauen kandierter Ingwerstücke soll Linderung verschaffen. Vermeiden solltest du dagegen stark gewürzte oder fettige Speisen.
Frische Luft und leichte Bewegung können ebenfalls helfen. Oder du probierst mal Akupressurbänder am Handgelenk. Einige Schwangere schwören auf deren Wirkung.
Wichtig: Sollten deine Beschwerden anhalten, sprich mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin über zusätzliche Möglichkeiten wie Vitamin B6-Präparate oder andere unterstützende Maßnahmen.
Brustveränderungen und Empfindlichkeit
Eine deutliche Veränderung der Brust kann schon in der 6. SSW wahrgenommen werden. Zum einen schwillt das Brustgewebe an, wodurch es sich praller anfühlt, und zum anderen können Hormonschwankungen zu erhöhter Sensibilität führen (besonders im Bereich der Brustwarzen). Teilweise kann es auch zu einem kribbelnden oder pochenden Gefühl kommen.
Das kann bei Brustveränderungen und Empfindlichkeit während der Schwangerschaft helfen:
- gut sitzende, weiche BHs ohne Bügel
- kühle Kompressen
- sanfte Massagen mit Körperöl
Gut zu wissen: Die dunkler werdenden Warzenhöfe sind ein weiteres Anzeichen der hormonellen Umstellung. Diese Veränderungen bereiten deinen Körper nämlich auf das spätere Stillen vor.
Müdigkeit und Erschöpfung
Die extreme Erschöpfung in der 6. SSW überrascht viele werdende Mütter. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, um das Baby zu versorgen, was Energie kostet. Das kann dir bei zunehmender Müdigkeit vielleicht helfen:
- regelmäßige Ruhepausen einlegen
- leichte Bewegung an der frischen Luft
- ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln
Eine angepasste Tagesroutine mit kürzeren, aber häufigeren Schlafphasen kann tatsächlich Wunder bewirken. Beachte: Anhaltende Müdigkeit solltest du mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin besprechen, da unter Umständen ein Eisenmangel vorliegen könnte.
Unterleibsschmerzen und Ziehen: Wann sollte ich besorgt sein?
Während leichte Unterleibsschmerzen in der 6. SSW grundsätzlich nicht unnormal sind, erfordern bestimmte Symptome ärztliche Aufmerksamkeit. Medizinische Hilfe solltest du dir umgehend suchen bei:
- starken, anhaltenden Schmerzen
- Krämpfen in Verbindung mit Blutungen
- einseitigen, stechenden Beschwerden
- Fieber oder Schüttelfrost
Tatsächlich können diese Anzeichen auf Komplikationen (wie etwa eine Eileiterschwangerschaft) hindeuten. Generell ist es auch ratsam die eigene Körpertemperatur zu beobachten. Ein plötzlicher Anstieg über 38 °C sollte stets abgeklärt werden.
Hinweis: Falls du ungewöhnliche oder beunruhigende Veränderungen bemerkst, zögere nicht, deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin zu kontaktieren. Eine rühzeitige Abklärung ist stets ratsam.
Blutungen in der 6. SSW: Einnistungsblutung oder Warnsignal?
Grundsätzlich können in der SSW 6 verschiedene Arten von Blutungen auftreten. Eine Einnistungsblutung ist meist leicht und rosafarben bis bräunlich. Sie entsteht, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterwand einbettet. Sorgen musst du dir diesbezüglich in der Regel nicht machen. Auf eventuelle Komplikationen (drohende Fehlgeburt, Eileiterschwangerschaft, Entzündungen etc.) können hingegen stärkere oder hellrote Blutungen hindeuten.
Bei anhaltenden oder schmerzhaften Blutungen solltest du auf jeden Fall deinen Arzt bzw. deine Ärztin aufsuchen. Auch wenn du dich unsicher fühlst, ist es immer ratsam, deinen Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin zu konsultieren. Eine frühzeitige Untersuchung kann mögliche Risiken ausschließen und dir Sicherheit für diese frühe Phase deiner Schwangerschaft geben.
6. Ernährung und Lebensstil: Worauf sollte ich achten?
Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist für die Embryonalentwicklung besonders wichtig – nicht nur während der sechsten Schwangerschaftswoche. Deshalb raten Expert*innen zu einer ausreichenden Aufnahme von Folsäure (durch grünes Blattgemüse, Vollkornprodukte und spezielle Nahrungsergänzungsmittel). Omega-3-Fettsäuren aus Fisch unterstützen zudem die Gehirnentwicklung deines Babys.
Außerdem solltest du auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Tees, achten. Um Infektionsrisiken zu minimieren, sind rohe Eier, unpasteurisierte Milchprodukte und rohes Fleisch während der gesamten Schwangerschaft zu vermeiden.
Moderate Bewegung wie Schwimmen oder Yoga können zudem dein Wohlbefinden steigern. Stressreduktion durch Meditation oder leichte Spaziergänge ist ebenfalls förderlich. Verzichte unbedingt auf Alkohol und Nikotin, da diese die Entwicklung deines Kindes negativ beeinträchtigen können.
7. Vorsorgeuntersuchungen: Was steht in der 6. SSW an?
In der sechsten Woche der Schwangerschaft steht die erste wichtige Vorsorgeuntersuchung an. Während dieses Termins führt der Gynäkologe bzw. die Gynäkologin verschiedene Tests durch. Dazu gehören:
- Blutdruckmessung und Gewichtskontrolle
- Urintest auf Eiweiß, Zucker und mögliche Infektionen
- Blutuntersuchung zur Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors
Ein vaginaler Ultraschall kann die Schwangerschaft bestätigen und die Entwicklung des Embryos überprüfen. Der Arzt bzw. die Ärztin bespricht auch Ernährungsempfehlungen und klärt dich über mögliche Risiken auf.
Gut zu wissen: In Deutschland hat jede werdende Mama Anspruch auf ärztliche Betreuung in der Schwangerschaft, bei der Entbindung und in den Wochen nach der Geburt. Die Vorsorge kann vom Arzt bzw. von der Ärztin, der Hebamme oder im Krankenhaus vorgenommen werden – auch im Wechsel. Zum Vorsorgeuntersuchungsprogramm bei deinem Gynäkologen bzw. deiner Gynäkologin gehören mindestens zehn Arztbesuche.
8. Fehlgeburtsrisiko in der Frühschwangerschaft
Das Fehlgeburtsrisiko beträgt in der 6. SSW ca. 10 Prozent. Diese Zahl mag beunruhigend klingen, bedeutet aber auch, dass 90 Prozent der Schwangerschaften erfolgreich verlaufen. Das Risiko sinkt mit jeder weiteren Woche deutlich.
Faktoren, die das Risiko für eine Fehlgeburt beeinflussen können, sind unter anderem:
- Alter der Mutter (erhöhtes Risiko ab 35 Jahren)
- vorherige Fehlgeburten
- chronische Erkrankungen (z. B. Diabetes oder Schilddrüsenprobleme)
Hinweis: Solltest du irgendwelche Bedenken haben, dann hole dir sicherheitshalber medizinischen Rat ein.
9. Ausblick auf die kommenden Wochen: Was erwartet mich?
In den nächsten Wochen wird die rasante Entwicklung deines Babys fortschreiten. Um die 9. SSW kannst du möglicherweise erste Bewegungen spüren. Dein Körper passt sich weiter an: Die Gebärmutter wächst und der Bauch wird allmählich sichtbarer.
Vorsorgeuntersuchungen werden regelmäßiger. Der erste große Ultraschall steht bevor, bei dem du dein Baby deutlicher sehen kannst. Hormone stabilisieren sich, was Stimmungsschwankungen reduzieren kann.
Bereite dich auf das zweite Trimester vor:
- Energie kehrt zurück
- Übelkeit lässt nach
- Risiko für Komplikationen sinkt
Diese Phase bringt aufregende Veränderungen. Genieße die Entwicklung deines Babys und informiere dich über kommende Meilensteine.
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