Ab aufs SUP, Kinder: Ab welchem Alter Stand-up-Paddling geeignet ist

Vor etwa 10 Jahren konnte man noch im Süden Schwedens selbst mitten im Hochsommer an jeden beliebigen See fahren und hatte diesen den ganzen Tag für sich alleine, wie herrlich! Leider sind diese Zeiten vorbei. Als wir vor Kurzem auf unserer Camper-Tour einen einsamen See suchten, fanden wir dort vor allem eins: Jede Menge Stand-up-Paddler. Jeder See war voll davon. Stehpaddeln, wie es auf Deutsch etwas sperrig heißt, ist nicht nur in Skandinavien zum Volkssport geworden. Auch auf hiesigen Gewässern tummeln sich die Paddler. Zugegeben: Es macht mega viel Spaß! Und: Wir sehen immer mehr Kinder auf den Boards.

Dabei haben wir uns gefragt: Ab wann eignet sich so ein Stand Up Paddle (SUP) für Kinder? Wie gut müssen sie schwimmen können, müssen sie dabei immer Westen tragen, was kostet dieser Freizeitspaß, und worauf sollten Eltern speziell achten? Darüber klären wir hier auf.

Das Wichtigste rund um Kids & Stand Up Paddling

  • Ab etwa 5 Jahren können Kinder das Stand Up Paddeln selbst lernen.
  • Jüngere Kinder können bei den Eltern mitfahren, um sich an das Gefühl zu gewöhnen.
  • Gute Schwimmfähigkeiten sind sehr wichtig: Das Bronze-Abzeichen sollte minimum vorhanden sein.
  • Eine Rettungsweste ist – unabhängig von den Schwimmfähigkeiten – für alle Kinder auf dem SUP unverzichtbar.
  • Zum Preis: Ihr müsst mit etwa 300 Euro für die Grundausstattung rechnen, inklusive Board und Zubehör.
  • Dafür habt ihr nicht nur im Sommer Spaß: Auch im Frühling und im Herbst kann man super paddeln.
  • SUP fahren ist ziemlich gesund: Es kräftigt die Rückenmuskulatur, schult den Gleichgewichtssinn und bringt eure Kids an die frische Luft.

Ab wann können Kinder SUP fahren lernen?

Kinder können bereits ab etwa fünf Jahren mit dem Stand Up Paddling beginnen, sofern sie sicher schwimmen können und keine Angst vor dem Wasser haben. Jüngere Kinder sollten zunächst als Beifahrer auf dem Board eines Erwachsenen mitfahren, um sich an das Element Wasser zu gewöhnen.

Diese körperlichen Fähigkeiten brauchen eure Kids fürs SUP

Kinder sollten grundlegende körperliche Fähigkeiten besitzen, um Stand Up Paddling sicher ausüben zu können. Dazu zählt vor allem das Gleichgewicht. Ein gutes Körpergefühl hilft ihnen dabei, stabil auf dem Board zu stehen und sich sicher zu bewegen.

Wichtig ist auch eine gewisse mentale Reife. Kinder müssen in der Lage sein, Anweisungen zu verstehen und zu befolgen, besonders in Notfällen. Regelmäßige Pausen sind ebenfalls wichtig, um Überanstrengung zu vermeiden.

Zudem sollten Kinder keine Angst vor Wasser haben und sich sicher im Wasser bewegen können. Ein Elternteil sollte immer in der Nähe sein, um im Notfall schnell eingreifen zu können.

Apropos „sicher bewegen können“: Diese Sicherheitsmaßnamen sind bei Kindern auf dem SUP wichtig

Wie gut müssen Kinder schwimmen können, um aufs SUP zu dürfen?

Kinder sollten mindestens das Bronze-Abzeichen haben, bevor sie auf ein SUP-Board dürfen (Reminder: Mit dem Seepferdchen-Abzeichen können Kinder noch lange nicht sicher schwimmen!). Bronze beinhaltet unter anderem, dass sie in der Lage sein sollten, mindestens 200 Meter sicher zu schwimmen, ohne Hilfe oder Unterbrechungen.

Eine Schwimmweste ist unabhängig von den Schwimmfähigkeiten Pflicht. Sie sollte dem Gewicht und der Größe des Kindes entsprechen. Schwimmflügel oder Schwimmreifen sind ungeeignet.

Ist eine Rettungsweste für Kinder auf dem SUP Pflicht – auch, wenn sie gute Schwimmer sind?

Ja, eine Rettungsweste ist auch dann für Kinder Pflicht, wenn sie gute Schwimmer sind – und für Nichtschwimmer natürlich erst recht.

In Deutschland gibt es zwar keine einheitliche gesetzliche Vorschrift, die das Tragen von Schwimmwesten beim Stand-up-Paddling vorschreibt, aber die Sicherheitsbestimmungen variieren je nach Bundesland und Gewässer. Besonders auf Gewässern mit starker Strömung oder großer Entfernung zum Ufer wird das Tragen einer Rettungsweste dringend empfohlen.

Rettungswesten bieten entscheidenden Schutz: Sie verhindern das Ertrinken bei Bewusstlosigkeit und halten den Kopf über Wasser. Deshalb sollten Eltern darauf achten, dass die Weste dem Gewicht und der Größe des Kindes entspricht. Zusätzliche Sicherheitsmerkmale wie Signalfarben und Reflektoren erhöhen die Sichtbarkeit im Wasser.

Selbst bei kurzen SUP-Ausflügen in Ufernähe ist das Tragen von Schwimmwesten ratsam. Es kann schnell zu unerwarteten Situationen kommen, und die Weste bietet hierbei einen wichtigen Schutz.

Sonnenschutz und Leash nicht vergessen

Beim Stand-Up-Paddling mit Kindern sollte stets eine Leash, also eine Sicherungsleine, verwendet werden. Diese wird am Fußgelenk des Kindes befestigt und sorgt dafür, dass das Board nicht wegtreibt, falls das Kind ins Wasser fällt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Sonnenschutz. Kinderhaut ist besonders empfindlich, daher sollte auf ausreichend Sonnenschutz geachtet werden. Hierzu eignen sich UV-schützende Kleidung sowie wasserfeste Sonnencreme.

Auch die Wahl des richtigen Gewässers spielt eine Rolle. Ruhige, flache Gewässer sind ideal für Anfänger, da sie weniger Strömungen und Wellen aufweisen.

Diese Ausrüstung brauchen eure Kids also zum Stehpaddeln

Für Kinder, die eigenständig paddeln möchten, ist ein auf ihre Größe und ihr Gewicht angepasstes SUP-Board empfehlenswert. Kinder-SUP-Boards sind meist kleiner und leichter, was die Handhabung erleichtert.

Zudem ist die Wahl des richtigen Paddels wichtig: Es sollte etwa 15 bis 20 cm länger als die Körpergröße des Kindes sein. Ein verstellbares Paddel kann hier ideal sein, da es mit dem Kind mitwächst.

Schließlich ist eine passende Schwimmweste unerlässlich, um die Sicherheit auf dem Wasser zu gewährleisten. Kurze Neoprenanzüge schützen vor Kälte – das kann auch im Sommer wichtig sein, wenn ihr längere Touren mit dem SUP plant.

Auswahl des richtigen SUP Boards für Kinder

Ein gutes Kinder-SUP-Board sollte an das geringere Gewicht und die Körpergröße der Kinder angepasst sein. Wähle ein Board, das leicht und stabil ist, um die Handhabung zu erleichtern. Auch die Länge spielt eine Rolle: Für Kinder von 6 bis 12 Jahren eignet sich ein Board mit einer Länge von etwa 2,5 Metern bis 3 Metern.

Beim Material unterscheiden sich aufblasbare SUP-Boards (iSUPs) und klassische Hardboards:

  • Aufblasbare Modelle sind leichter zu transportieren und sicherer für Kinder, da sie weicher sind und weniger Verletzungsrisiko bieten.
  • Hardboards bieten jedoch bessere Fahreigenschaften und sind langlebiger.

Die Wahl hängt also nicht nur vom Budget, sondern auch ein wenig von den individuellen Vorlieben ab.

Was kostet der Spaß: Wie teuer sind Kinder-SUPs und das nötige Zubehör?

Kinder-SUPs und das nötige Zubehör sind in verschiedenen Preisklassen erhältlich. Im teuersten Fall lägen wir hier also minimal bei 300 Euro und maximal bei etwa 700 Euro Materialkosten für die Grundausstattung. Hier einmal in der Übersicht:

SUP-Zubehör Preis
Günstige Kinder-SUPs* ca. 160 €
Hochwertigere Kinder-SUPs* bis zu 500 €
Kindgerechtes, verstellbares Paddel* ca. 60 €
Schwimmweste für Kinder* ab ca. 30 €
Leash (Sicherungsleine)* 15-25 €
Neoprenanzug mit kurzen Beinen* ab 50 €
ggf. elektrische Pumpe zum Aufpumpen des Boards* ab 50 €

Sind SUPs nur für den Sommer geeignet, oder macht das Stand-up-Paddling auch in anderen Jahreszeiten noch Spaß?

Stand-up-Paddling macht auch in den kälteren Jahreszeiten Spaß. Im Herbst bieten die farbenfrohen Wälder eine malerische Kulisse.

Im Frühling und Herbst sind der frühe Morgen und späte Nachmittag ideal, um ruhigere Wasseroberflächen. In diesen Übergangszeiten sinken die Wassertemperaturen meist nicht so stark, dass spezielle Kleidung benötigt wird.

Für jede Jahreszeit gibt es die passende SUP-Kleidung. Unisex-Anzüge oder spezielle SUP-Bekleidung für Kinder halten warm und trocken.

Auch die Sicherheit sollte in den kälteren Monaten besonders beachtet werden: Rettungswesten und Paddeln in Ufernähe sind unverzichtbar.

Ein Beispiel: Im Frühling kann ein Familienausflug auf dem See zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Die besten Anfänger-Tipps: Wie man Kindern das Stand Up Paddeln beibringt

Beim Stand Up Paddeln mit Kindern ist es wichtig, dass sie sich zunächst an das Board und das Wasser gewöhnen.

  1. Lasst sie zunächst auf dem Board sitzen und sich langsam mit dem Paddel vertraut machen.
  2. Sobald sie sich sicher fühlen, können sie versuchen, auf die Knie zu gehen und erste Paddelschläge auszuführen.
  3. Eine gute Balance ist entscheidend, deshalb sollten Kinder lernen, wie sie ihre Füße richtig platzieren und ihr Gewicht ausbalancieren.
  4. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Üben der richtigen Paddeltechnik: Zeigt euren Kindern, wie es das Paddel mit ausgestrecktem Arm greift und durch das Wasser zieht.
  5. Beginne in ruhigen, flachen Gewässern, damit eure Kids sich sicher fühlt.

Spiele können helfen, das Paddeln spaßig und interessant zu gestalten:

  • Wettrennen zu einer Boje und zurück
  • Staffeln in kleinen Teams

So bleiben die Kinder motiviert und verbessert seine Fähigkeiten spielerisch.

So gesund ist Stand Up Paddling für eure Kinder

Stand Up Paddling (SUP) bietet Kindern nicht nur Spaß, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Beim Paddeln auf dem Wasser wird die gesamte Muskulatur beansprucht, insbesondere die Rumpf- und Rückenmuskulatur. Dies fördert eine gute Körperhaltung und stärkt den Rücken.

Darüber hinaus verbessert das Balancieren auf dem SUP-Board den Gleichgewichtssinn und die Koordination. Kinder lernen, ihre Bewegungen besser zu kontrollieren und ihre Körperhaltung zu stabilisieren.

SUP wirkt sich auch positiv auf die mentale Gesundheit aus. Die Zeit auf dem Wasser, fernab von elektronischen Geräten und Alltagsstress, sorgt für Entspannung und fördert das Wohlbefinden. Kinder können hier zur Ruhe kommen und ihre Gedanken ordnen.

Durch das Paddeln an der frischen Luft und im Sonnenlicht wird zudem die Vitamin-D-Produktion angeregt, was das Immunsystem stärkt.

Stand Up Paddling: Ein Spaß für die ganze Familie

Stand Up Paddling ist eine hervorragende Aktivität für die gesamte Familie, da sie sowohl Spaß als auch Bewegung an der frischen Luft bietet.

Für jüngere Kinder unter 5 Jahren empfiehlt es sich, zunächst mit einem Erwachsenen auf dem Board mitzufahren (Rettungsweste nicht vergessen!). Das gibt ihnen die Möglichkeit, sich an das Wasser zu gewöhnen und erste Erfahrungen zu sammeln.

Ein weiterer Vorteil von SUP ist, dass es die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit der Kinder stärkt. Während die Eltern selbst paddeln, können die Kinder spielerisch lernen, das Gleichgewicht zu halten.

Für den Familienausflug sind aufblasbare SUP-Boards ideal, da sie leicht zu transportieren und aufzubauen sind. Dies macht das Abenteuer auf dem Wasser einfacher und sicherer für alle Beteiligten.

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Ilona Utzig

Hey, mein Name ist Ilona, ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Am liebsten direkt in Skandinavien - denn dank eines sehr langen Skandinavistik-Studiums spreche ich fließend Schwedisch, habe sehr viel Zeit im hohen Norden verbracht und liebe diesen Landstrich. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit ganz besonders am Herzen.

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