Mama Elisa wollte unbedingt stillen, aber es kam anders, als sie dachte. Hier erzählt die Mutter aus der „Echte Mamas“-Community ihre Geschichte:
Wo soll ich anfangen? Ich beginne mal so: Mein Sohn, mittlerweile acht Monate alt, wurde fast drei Monate lang voll gestillt. Klingt jetzt nicht lang, aber für unsere „Umstände“ war das richtig viel Muttermilch.
Denn schon im Krankenhaus gab es Probleme beim Stillen. Da merkte ich, dass mein Sohn das irgendwie nicht wollte.
Er war ja noch sehr klein und vernunftgemäß kann man das schlecht erklären, aber sein Verhalten kam mir gleich am Anfang etwas eigenartig vor.
Ich habe mir zuerst keine Gedanken darüber gemacht. Stattdessen versuchte ich alles, um viel gute Muttermilch zu bekommen, weil ich mir immer gesagt habe: „Ich will stillen“.
Das habe ich dann auch getan. Ich hatte mehr als genügend Muttermilch und genoss die Nähe und das Beisammensein.
Mein Sohn jedoch nicht. Es war ein wochenlanger Kampf. Bei jedem Stillen drückte er sich weg, warf sich nach hinten und schrie laut. Weil er Hunger hatte, trank er doch irgendwann gezwungenermaßen und nahm auch gut zu.
Meine Hebamme und meine Mutter – beide totale Stillbefürworter, meine Mutter stillte sogar drei Jahre lang – gaben mir alle möglichen Still-Tipps:
„Wechsel mal die Position!“ Habe ich gemacht, es wurde aber nicht besser.
„Versuche, ihn im Tragetuch oder in der Badewanne zu stillen!“ Habe ich probiert, aber hat nicht funktioniert.
„Achte darauf, was du isst, und iss auch ausreichend!“ Ich habe mir sogar einen Ernährungsplan besorgt – kein Erfolg.
Irgendwann beschloss ich, einen Ostheopathen aufzusuchen, da mein Sohn allgemein ein sehr unruhiges Baby war. Der untersuchte mich und auch meinen Kleinen, fand aber nichts, was ihm weh tun könnte. Er riet mir, mehr Fisch zu essen, ölhaltige Sachen und – ganz wichtig – Fleisch.
Ich holte meinem Sohn aus der Apotheke Milchsäure-Tropfen gegen Bauchschmerzen und probierte weiter. Diese Tropfen halfen tatsächlich gut gegen seine Bauchkrämpfe, aber das eigentliche Problem, das Stillen, wurde nach wie vor nicht besser.
Ich erinnerte mich, dass er im Krankenhaus, als er zwei Tage alt war, ohne Probleme das Fläschchen genommen hatte. Ich hatte damals noch keinen Milcheinschuss, deshalb bekam er zwei Tage lang Pre-Milch.
Vielleicht wollte er meine Muttermilch lieber aus der Flasche trinken? Ich besorgte mir also eine Milchpumpe, pumpte meine Milch ab und gab sie ihm mit der Flasche. Aber nein, auch das wollte er nicht.
Fast drei Monate vergingen, und die Kämpfe beim Stillen wurden immer schlimmer. Mittlerweile war es auch für mich eine Qual, und es tat mir in der Seele leid, dass er sich so dabei quälte. Also beschloss ich, abzustillen.
Zusammen mit meiner Hebamme stillte ich mit viel Pfefferminz- und Salbeitee ab. Ich pumpte von Tag zu Tag weniger Muttermilch ab, und mein Sohn bekam währenddessen Pre-Milch.
Die Probleme waren wie weggeblasen, mein Sohn war sofort entspannter. Allerdings war ich in dieser Zeit auch sehr traurig. Ich fragte mich, was ich falsch gemacht hatte.
Wahrscheinlich nichts. Selbst meine Hebamme hatte keine Erklärung dafür, warum es nicht geklappt hat.
Manche Dinge sind so, wie sie sind. Das ist eine der ersten Lektionen, die ich als Mama gelernt habe.