Stromausfall bei Hochwasser-Katastrophe: Baby in Lebensgefahr

Die Bilder der Hochwasserkatastrophe im Südwesten Deutschlands waren schmerzhaft anzuschauen. Menschen verloren alles, was sie sich aufgebaut hatten, wenn nicht sogar ihr Leben. Dabei ging nicht nur von den Wassermassen selbst eine große Gefahr aus, sondern auch von deren Folgen. Man mag sich die Ängste gar nicht vorstellen, die Familie Fisch im rheinland-pfälzischen Birtlingen ausstehen musste.

Der Fluss Nims, der eigentlich nur drei Meter breit ist, dehnte sich plötzlich auf 200 Meter aus. Wie RTL berichtete, wurden Christina und Johannes Fisch mitten in der Nacht im Haus von seinen Eltern von den Wassermassen eingeschlossen, ihr acht Monate altes Baby schlief im Nachbarhaus, behütet von einer Pflegerin. Der kleine Matthias leidet an einem seltenen Gendefekt und muss künstlich beatmet werden. Doch dann fiel der Strom aus…

Todesangst ums Baby

Matthias leidet an Spinaler Muskelatrophie. Das ist ein seltener Gendefekt, der etwa eines von 10 000 Babys betrifft. Dabei sterben nach und nach immer mehr Nervenzellen ab, die die Muskelbewegungen steuern. Das bedeutet: Die Kinder können zum Beispiel nicht mehr sprechen, gehen oder schlucken. Irgendwann setzt auch die Atmung aus.

„Matthias bekommt nicht nur die Atmung, sondern auch die  Nahrung über eine elektrische Pumpe“, berichtete Christina dem Sender. „Nicht sehen zu können, wie es ihm geht, war das Schlimmste.“ Die Eltern konnten nur hoffen, dass die Akkus halten und die Pflegerin nicht von seiner Seite weichen würde.

Zum Glück konnte der Bruder von Johannes beides bestätigen – nachdem er kurzerhand über das Dach ins Nachbarhaus geklettert war, um nach seinem Neffen zu sehen. Nun ist die junge Familie glücklich wieder vereint, doch ihr Landwirtschaftsbetrieb wurde von den Fluten vollständig zerstört. Es wird sicher eine Weile dauern, bis die Fischs die Schrecken dieser Nacht verarbeitet haben.

So könnt ihr am besten helfen

Dieser und anderen Familien, die unter den Folgen des Hochwassers leiden, helfen Spenden – und zwar auch dann noch, wenn die Katastrophe langsam wieder aus dem Bewusstsein der Nichtbetroffenen schwindet. Wahrscheinlich habt ihr auch gesehen, dass in den sozialen Netzwerken die Timelines von Spendenaufrufen überquellen. Sicher kommen viele davon von Herzen und waren ehrlich gemeint. Doch selbst dann sind größere Organisationen einfach besser aufgestellt, wenn es darum geht, Geld in die richtigen Hände zu geben. Außerdem tummeln sich in den sozialen Netzwerken leider auch viele schwarze Schafe, die euer Mitgefühl für ihre Zwecke nutzen – und sich dabei äußerst geschickt tarnen.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat eine Liste mit seriösen Anbietern zusammengestellt, bei denen euer Geld die Betroffenen auch garantiert erreicht. Dazu gehören unter anderem  die „Aktion Deutschland hilft“,  das „Deutsche Rote Kreuz“  und die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“. Außerdem erhaltet ihr dort wertvolle Tipps, wie ihr generell am besten in solchen Katastrophenfällen helft.

Jana Stieler

Ich lebe mit Mann und Sohn im Süden Hamburgs – am Rande der Harburger "Berge" (Süddeutsche mal kurz weghören: Der höchste Punkt misst immerhin sagenhafte 155 Meter ü. M.). Wenn ich nicht gerade einen Text verfasse, liebe ich Outdoor-Abenteuer mit meiner Familie, lange Buch-Badewannen-Sessions mit mir allein und abendliches Serien-Binge-Watching.

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