Du hast ein völlig gesundes Kind, und von einem Tag auf den anderen musst du um sein Leben bangen: Genau das musste Marta aus unserer Community erleben. Ihr Sohn stürzte im September beim Spielen in seiner Schule aus einem Fenster. Ein halbes Jahr ist seitdem vergangen, und wir haben bei Marta nachgefragt, wie es ihrem Sohn heute geht. Klar ist: Das Kind leidet noch immer unter den Folgen des Unfalls.
Der Neunjährige stürzt sechs Meter in die Tiefe
Als es passierte, befand sich Martas Sohn in der Mittagspause an seiner Schule und spielte mit Freunden. Weil der Junge sich dabei an einer Fensterscheibe anlehnen wollte, die offen war, stürzte er sechs Meter in die Tiefe. Der Neunjährige erlitt einen Schädelbruch, Hirnblutungen und brach sich beide Hände. Außerdem verletzte er sich an Leber, Niere und Lunge.
Noch vor Ort wurde er in ein künstliches Koma versetzt, es war unklar, welche Schäden er davontragen wird. Seine Mama Marta ist gerade hochschwanger mit Leos Geschwisterchen. Als sie im Krankenhaus ankommt, ist ihr Sohn also schon nicht mehr bei Bewusstsein. Sie schreibt damals in unserer Facebook-Gruppe zu einem Foto ihres Sohnes im Krankenbett: „Mein Herz zerreißt!“ In der ersten Nacht habe sie nicht einmal gewusst, ob ihr Kind durchkommen würde. Ihr Sohn erholte sich zwar zunächst gut, aber nach wenigen Wochen folgte eine Notoperation, denn die Hirnhaut des Neunjährigen war gerissen.
„Es wird nie wieder wie früher!“
Wenig später entscheidet sich Marta, mit uns über den schrecklichen Unfall zu sprechen. Sie hofft, andere Eltern für solche Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Schon damals war der Mama klar, dass es ein langer Weg werden würde, bis ihr Sohn wieder seinen normalen Alltag zurück hat.
„Es ist schwer für mich, zu akzeptieren, dass es nie mehr werden wird wie früher“, schreibt uns Marta vor wenigen Tagen. Ihr Sohn sei ein kerngesunder, aufgeweckter und aktiver Junge gewesen, der immer viel Freude am Leben hatte. Doch nun sieht es so aus, als würde er sich vielleicht sein Leben lang nicht von den Folgen des Unfalls erholen. Sein linker Arm habe sich zwar gut erholt, doch der rechte macht den Ärzten Sorgen: Die Narbe verheilt schlecht, schlimmstenfalls könnte Martas Sohn seine Hand verlieren.
Auch sein Sehvermögen hat unter dem Unfall gelitten, er muss deswegen inzwischen eine Brille tragen. Auch ist noch nicht sicher, ob sein Gehirn sich vollständig erholen wird. Die Familie muss noch mehrere Untersuchungen bei einer Neurologin abwarten, bis klar ist, ob bleibende Schäden des Hirns zu erwarten sind. Immer wieder muss das Kind in den vergangenen Monaten erleben, wie sein Körper plötzlich nicht mehr mitmacht – bis heute. Regelmäßig leidet er an Kopfschmerzen. Sport oder ausgelassenes Spielen mit Freunden – undenkbar!
Rückkehr an seine alte Schule
Das Schlimmste für die Mama: Der Unfall hätte möglicherweise verhindert werden können. Sie ist sich sicher, dass die Schule ihre Aufsichtspflicht verletzt hat. Die Betreuungsperson hätte ihr gegenüber zugegeben, dass sie nicht anwesend war, als sich der Unfall ereignete. Dementsprechend hätten die Kinder unbeaufsichtigt am offenen Fenster gespielt.
Marta erstattete damals Anzeige gegen die Schule, die Untersuchungen zum Verfahren laufen noch. Erst wenn diese abgeschlossen sind, wird sich herausstellen, ob ihre Familie Anspruch auf Schadensersatz hat. Trotzdem ist der Neunjährige, der sich monatelang extrem schonen musste, Anfang des Jahres an seine alte Schule zurückgekehrt. Auch wenn Marta zunächst kein gutes Gefühl dabei hatte, ihren Sohn wieder an den Ort des Unfalls zurückzuschicken, hat sie erkannt, dass es vorerst das Beste für ihr Kind ist. Denn ihr Sohn wollte unbedingt zurück zu seinen Freunden.
Wir wünschen Martas Sohn auf jeden Fall weiterhin eine gute Besserung und ihm und seiner Familie viel Kraft für die Zukunft!