Auf einer Ostsee-Fähre kam es am Donnerstagnachmittag zu einem furchtbaren Zwischenfall: Ein siebenjähriger Junge ging über Bord und seine Mutter sprang hinterher. Als beide im Krankenhaus verstarben, war die Anteilnahme groß. Doch nun gibt es neue Erkenntnisse und damit steht ein schrecklicher Verdacht im Raum.
Die Fähre befand sich zwischen dem polnischen Gdynia und der schwedischen Stadt Karlskrona, als sich der Zwischenfall ereignete. Laut verschiedener Medien, sei das Kind von der Fähre „Stena Spirit” gefallen, die Mutter sei ihm im Anschluss hinterhergesprungen. Wir haben HIER darüber berichtet. Nach über eine Stunde konnten die Rettungskräfte Mutter und Kind, beide polnische Staatsbürger, bergen. Doch jede Hilfe kam zu spät, die beiden starben später im Krankenhaus.
Hat die Mutter ihr Kind in die Ostsee gestoßen?
Zunächst hieß es, das Kind sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen. Später war in polnischen Medien auch davon die Rede, dass beide zeitgleich über Bord gegangen seien. Man habe Videoüberwachungsmaterial gesichert, das die Version, ein Kind sei über Bord gefallen und eine Erwachsene hinterhergesprungen, nicht bestätige, sagte eine Sprecherin der Reederei „Stena Line“ der polnischen Boulevardzeitung „Fakt“.
Das polnische Magazin schreibt außerdem, dass es sich bei der Mutter um eine 36-jährige Alleinerziehende gehandelt habe. In polnischen Medien berichten Augenzeugen, die gemeinsam mit Mutter und Kind auf der Fähre gewesen seien, dass der siebenjährige Junge im Rollstuhl gesessen habe. Die Ermittler äußerten sich nicht dazu, doch es scheint, als habe die Mutter ihr Kind absichtlich von der Fähre geschubst und sei dann selbst hinterhergesprungen, um sich das Leben zu nehmen.
Offiziell hieß es nur, dass wegen des „Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter“ ermittelt werde. Das bestätigte eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Details nannte sie nicht.
Leidest du unter Suizidgedanken? Du bist nicht allein! Hilfe und Beratung findest du z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.