Ach, wir mögen Papas von ganzem Herzen! Die meisten sind „heutzutage“ total super und mehr für ihre Kinder da, als Männer in allen Generationen vorher. Und das mit ganz viel Liebe – und weil sie Lust darauf haben.
Klaro, das sollte selbstverständlich sein. Ist es aber immer noch nicht.
Kennt ihr das nicht, dass man es insgeheim doch noch totaaaaal süß und toll findet, wenn Väter mit ihren Kindern auf dem Spielplatz herumtollen? Ich ehrlich gesagt schon. Von mir selbst. Sowas Blödes! Also, klar ist das toll – aber eben nicht toller, als wenn Mamas das machen. Ich weiß das und bin auf jeden Fall der Meinung: Es ist ganz normal, dass Mama und Papa sich kümmern. Und trotzdem sind meine Gefühle bei diesem Thema manchmal schneller als mein Verstand und preschen mit ihrer altmodischen Einstellung vor.
Das Schlimme: Ich bin nicht allein damit. Ganz und gar nicht.
Das zeigt auch dieser Post von Power-Mama Constance Hall:
Sie beschreibt darin, wie sie mit einer Freundin und ihrem Baby in einem Restaurant war. Irgendwann brauchte die Kleine eine neue Windel.
„Ich ging auf die Toilette und es gab keinen Wickeltisch. Keine Drama, das Restaurant war in einem Park. Ich bin sehr weit weggegangen, habe sie ins Gras gelegt und dort die Windel gewechselt. Keine große Sache.“
Für Constance zumindest: „30 Minuten später kam eine Frau auf mich zu und sagte: ,Ich habe gesehen, wie Sie die Windeln Ihrer Tochter gewechselt haben, könnten Sie bitte das nächste Mal den Wickeltisch benutzen!?‘ Ich sagte ,Es gab keinen!‘. Sie sagte: ,Doch, den gibt es, er ist in der Behindertentoilette, um die andere Ecke.'“ Das Ganze wurde wohl sehr unfreundlich vorgetragen.
Am darauffolgenden Wochenende war sie mit ihrer kompletten Familie im Park, als ihr anderes Kind einen Windelwechsel brauchte.
„Ich habe Bill gesagt, dass er an der Reihe ist, er hat Rumi ins Gras gelegt und seine Windel gewechselt“, schreibt sie.
Auch dieses Mal hatten fremde Frauen eine Meinung dazu – die aber völlig anders war: „Eine Gruppe von Frauen ging vorbei, eine sagte: ,Aww guter Papa! Das sehen wir gerne!‘ Bill fühlte sich wie eine Legende.“
Tja, ist das nun ein Zufall? Oder eher typisch?
Constance schreibt: „Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, weil ich daran gewöhnt bin. Ich bin es gewohnt, für Dinge kritisiert zu werden, für die mein Mann gelobt wird – während Bill an seinen ,roten Teppich` gewöhnt ist und eine 12-köpfige Band ihn für seinen heldenhaften Auftritt in der Schule lobt. So sind wir als Gesellschaft, wir üben so viel Druck auf Frauen aus, perfekt und selbstlos zu sein, während wir bei den Männern niedrige Erwartungen an die Erziehung zu stellen.“
Ganz wichtig ist Constance aber ein Punkt: Sie will keine Papas bashen!
„Ich sage nicht, hör auf mit dem Lob. Ich liebe es zu sehen, wie Bill für die Dinge gelobt wird, die er für unsere Kinder tut. Er ist ein guter Vater, warum sollte er nicht dafür gefeiert werden. Aber lasst uns auch einander loben! Sehen Sie, wie eine Frau telefoniert, während sie ihren Kinderwagen schiebt, und denken Sie: ,Wow, sie hat sich entschieden, nicht zu Hause zu bleiben und auf eBay zu bieten und den Wodka zu leeren. Sie hat sich entschieden, in den Park zu kommen und eine großartige Mutter zu sein.’“
Und ich finde, das ist genau die richtige Einstellung. Oder was meint ihr?