So zart, so klein, so geliebt: Als unsere Tochter zu früh auf die Welt kam, tobten in uns Eltern die verschiedensten Gefühle. Wir waren so glücklich, endlich war unser wunderschönes Mäuschen da. Auf der andere Seite war es natürlich auch furchtbar und ganz anders, als man es sich monatelang gewünscht hatte: Statt nach ein paar Tagen mit uns nach Hause zu fahren, lag sie noch einige Wochen im Inkubator.
Körperkontakt ist lebenswichtig für Frühchen
Natürlich ist es ein echter Segen, dass es diese „Brutkästen“ gibt. Sie geben dem Frühchen den Schutz und die Wärme, die es braucht, um richtig anzukommen auf der Welt und sich auch außerhalb von Mamas Bauch noch weiterzuentwickeln. Für Eltern hat ein Inkubator aber häufig auch etwas Bedrohliches und Trauriges, denn sie können ihr Baby, das darin liegt, entweder gar nicht oder aber nur durch die kleinen Löcher berühren. Ist das Kind recht stabil, kann man es auch für eine gewisse Zeit aus dem Kasten nehmen und zum „Känguruhen“ den Eltern übergeben. Aber irgendwann muss das Baby zurück in den Inkubator: Zudem können viele Mamas nicht 24 Stunden im Krankenhaus sein oder benötigen nach einer schwierigen Geburt selbst noch medizinische Betreuung.
Eine tolle neue Idee
Dabei ist dieser Körperkontakt zur Mama für Neugeborene, und vor allem für Frühgeborene, unglaublich wichtig. Das weiß auch das Stuttgarter Start-up „Babybe“ und hatte ein grandiose Idee: Eine Gel-Matratze, die die Stimme, die Herzschläge und den Atemrhythmus der Mama (der des Papas) in den Inkubator überträgt.
Ein kleines Gerät, die „Schildkröte“, nimmt diese Daten auf. Sie werden dann per Funk, quasi in Echtzeit, an die Gel-Matratze gesendet. Diese bewegt sich dann sanft und vermittelt dem kleinen Menschen das Gefühl von Nähe.
Für die Zeit, in der Mama nicht neben dem Inkubator sitzen kann, können die Daten aufgezeichnet und jederzeit abgespielt werden. Wie wunderbar diese Idee ist, zeigen erste Untersuchungen, die die Techniker Krankenkasse gemacht hat: Frühchen, die auf der Matratze lagen, hatten über 48 Stunden eine gleichmäßigere Atmung und nahmen schneller an Gewicht zu – oftmals zwei der „Top-Ziele“ für die zarten Wesen. Eine tolle Idee, oder? Ganz sicher kann kein Gerät der Welt den Körperkontakt zur Mama ersetzen. Aber wenn die Umstände diesen unmöglich machen, ist Babybe eine tolle Alternative.
Übrigens: Die teilnehmenden Kliniken findet ihr auf der Seite der Techniker Krankenkasse.