Erkältung, Fußpilz oder Unreinheiten: Teebaumöl gilt als beliebtes Wundermittel, dem eine starke Wirkung gegen Bakterien, Pilzen sowie Viren nachgesagt wird. Allerdings sollte Teebaumöl in der Schwangerschaft nicht bedenkenlos angewendet werden. Wir verraten dir, worauf du dabei unbedingt achten solltest, und wann Teebaumöl für Schwangere weitestgehend unbedenklich ist.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Als ätherisches Öl wird Teebaumöl sowohl eine antibakterielle als auch antivirale Wirkung nachgesagt.
- Unter anderem kann Teebaumöl gegen Herpes, Hautunreinheiten oder bei Erkältung helfen.
- In der Schwangerschaft solltest du Teebaumöl nicht zum Inhalieren oder für die Mundpflege verwenden.
- Auch für einen Pilz im Intimbereich ist Teebaumöl während der Schwangerschaft nicht geeignet.
- Bist du schwanger, kannst du Teebaumöl in der Regel aber zur Linderung von Pickeln, Mitessern oder Schuppen einsetzen.
2. Was ist Teebaumöl und wogegen kann es helfen?
Teebaumöl ist ein ätherisches Öl und wird durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern des sogenannten Teebaums hergestellt. Dieser ist in Australien beheimatet, gehört zu den Myrtengewächsen und trägt in der Botanik den Namen „Melaleucaalternifolia“.
Die indigenen Völker Australiens nutzen Teebaumöl beispielsweise zur Behandlung von Erkältungen oder auch Hauterkrankungen. Hast du eigentlich gewusst, dass Teebaumöl als ein natürliches Antibiotikum gilt? Die besondere Wirkung des ätherischen Öls wurde mittlerweile auch in zahlreichen wissenschaftlichen Studien festgestellt.
Dagegen kann Teebaumöl helfen
Da Teebaumöl sowohl eine antibakterielle als auch eine antivirale Wirkweise nachgesagt wird, lässt sich das ätherische Öl für die verschiedensten Beschwerden verwenden. Vor allem bei einer anbahnenden Herpes-„Erkrankung“ ist das Auftupfen von Teebaumöl nicht unüblich und sehr beliebt.
Außerdem kann Teebaumöl unter anderem auch in diesen Bereichen den Heilungsprozess beschleunigen oder unterstützend wirken:
- kleine Wunden
- Hautunreinheiten (wie Mitesser oder Pickel)
- Akne (wenn diese durch Bakterien bedingt ist)
- Warzen
- Fuß- sowie Nagelpilz
- Schuppen
- Erkältung (zum Inhalieren)
- Mundgeruch
- Zahnfleischentzündungen
Wichtig: Ob schwanger oder nicht, bevor du Teebaumöl anwendest, solltest du unbedingt testen, ob du das ätherische Öl verträgst. Denn nicht selten kann es gerade bei einer großflächigen Anwendung reizend wirken.
3. Äußerliche Anwendung von Teebaumöl: In der Schwangerschaft okay
Da in der Schwangerschaft die Hormone verrückt spielen, ist es völlig normal, dass sich diese starke hormonelle Veränderung auch auf deiner Haut bemerkbar machen kann. Pickel, Mitesser sowie andere Hautunreinheiten sind da absolut keine Seltenheit. Die gute Nachricht ist: Wenn du Teebaumöl in der Schwangerschaft äußerlich anwenden möchtest, ist das im Normalfall kein Problem.
Also darf ich Teebaumöl in der Schwangerschaft gegen Pickel einsetzen?
Ja. Wenn dich Pickel, Mitesser oder auch Warzen plagen, kannst du auch als werdende Mama zu Teebaumöl greifen. Schon ein Tropfen kann helfen, die unschönen Mitbewohner abheilen zu lassen. Und das ist auch während der Schwangerschaft erlaubt. Denn die Gefahr, dass das ätherische Öl durch die punktuelle Anwendung in deinem Gesicht oder auf dem Rücken etc. in deine Blutbahn gerät, ist eher gering. Auch eine Maske oder Gesichtswasser mit Teebaumöl sind kein Problem.
Wenn du empfindliche Haut hast, verträgst du pures Teebaumöl eventuell nicht so gut. In diesem Fall kannst du es z. B. mit etwas Jojobaöl oder einer duftneutralen Creme mischen.
Übrigens: Auch wenn dich Mückenstiche plagen, kann Teebaumöl helfen. Es lindert sowohl den Juckreiz als auch die Schwellung.
Und wie ist es mit Teebaumöl bei Herpes?
In der Schwangerschaft ist dein Immunsystem herabgesetzt, deshalb kann es häufiger zu Herpes kommen. Wenn du die kleinen Bläschen an der Lippe bekommst, kann Teebaumöl dank seiner antiviralen Eigenschaften dagegen helfen. Am besten verdünnst du dafür 2 Tropfen Teebaumöl mit etwa 12 Tropfen Jojobaöl. Dann gibst du mit Hilfe eines Wattestäbchens einen kleinen Tropfen direkt auf das Herpes-Bläschen. Das wiederholst du mehrmals am Tag. Falls du unsicher bist, gilt auch hier: Sprich am besten mit einem Hautarzt oder einer Hautärztin.
Achtung: Das gilt nur für Lippen-Herpes! Wenn du unter Genital-Herpes leidest, solltest du nicht zu Teebaumöl greifen, sondern unbedingt frühzeitig zum Arzt bzw. zur Ärztin gehen. Denn diese Variante kann für dein Baby gefährlich werden und im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen.
Hilft Teebaumöl auch, wenn ich Pilz habe?
Wenn du während der Schwangerschaft an Nagel- oder Fußpilz leidest, kannst du ebenfalls unbesorgt zu Teebaumöl greifen. Die antiseptischen Wirkstoffe können dabei helfen, den Pilz unschädlich zu machen. Aber Achtung: Bei einem starken Pilzbefall der Nägel oder Füße solltest du unbedingt mit einem Hautarzt bzw. einer Hautärztin sprechen. Die Wirkung von Teebaumöl ist nämlich nicht wissenschaftlich belegt – und nicht immer ausreichend.
Wichtig: Das gilt nur für Nagel- oder Fußpilz. Solltest du an einer Pilzinfektion im Intimbereich leiden, ist Teebaumöl nicht (oder nur sehr bedingt) geeignet. Sprich in diesem Fall bitte unbedingt mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin.
4. Innerliche Anwendung von Teebaumöl: In der Schwangerschaft bitte nicht!
Vielleicht hast du gelesen, dass Teebaumöl auch bei Erkältung helfen kann. Das ist grundsätzlich richtig, in der Schwangerschaft aber nicht zu empfehlen. Zwar ist die Anwendung von Teebaumöl in der Schwangerschaft grundsätzlich nicht verboten, allerdings solltest du das ätherische Öl nicht unbedingt für einen längeren Zeitraum einatmen oder zum Inhalieren verwenden. Bislang gibt es diesbezüglich nämlich noch nicht ausreichend Untersuchungen, welche die Unbedenklichkeit von Teebaumöl für Schwangere sowie stillende Mütter sicherstellen – das gilt vor allem für das Verwenden von Teebaumöl während einer Erkältung in der Schwangerschaft.
Die Anwendung von Teebaumöl kann sehr intensiv und durchaus toxisch sein. Aus diesem Grund raten wir davon ab, dass du das ätherische Öl während der Schwangerschaft so zu dir nimmst, dass es unter Umständen in deine Blutbahn geraten kann. Daher solltest du Teebaumöl weder trinken noch inhalieren, damit gurgeln oder es oder als Mundspülung verwenden.
Pilz im Intimbereich – hilft ein Tampon mit Teebaumöl?
Wenn du unter einer Pilzinfektion im Intimbereich leidest, hast du vielleicht schon den Tipp bekommen, es mit einem Tampon mit Teebaumöl zu versuchen. Dafür gibt man maximal einen Tropfen des Öls auf den Tampon und führt ihn dann in die Scheide ein. Aber Achtung: Das solltest du während der Schwnagerschaft auf keinen Fall tun, ohne vorher mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin zu sprechen!
5. Was passiert, wenn ich in der Schwangerschaft zu viel Teebaumöl benutze?
Teebaumöl ist äußerst intensiv und sollte daher nur in Maßen benutzt werden. Gerade in der Schwangerschaft läuft der Körper auf Hochtouren und könnte das ätherische Öl eventuell nicht vertragen. Verwendest du äußerlich zu viel Teebaumöl, kann sich das etwa in Form von Hautrötungen äußern. Unangenehme Hautreizungen sind in solch einem Fall nicht unüblich.
Um auf Nummer sicher zu gehen, vermeide unbedingt den Kontakt mit deinen Augen. Ebenso solltest du das Teebaumöl nicht großflächig auf offene Wunden auftragen. Und: Nutzt du Teebaumöl nach der Schwangerschaft (wenn du nicht stillen solltest) zum Inhalieren oder als Mundspülung, dann bitte nur stark verdünnt mit Wasser.
8. Fazit: Teebaumöl in der Schwangerschaft verwenden – ja oder nein?
Solange du Teebaumöl während der Schwangerschaft nicht für die innere Anwendung (also zum Gurgeln, als Mundspülung oder zum Inhalieren) benutzt, kannst du das ätherische Öl in der Regel verwenden. Dennoch raten wir dir, dich lieber einmal fachkundig in einer Arztpraxis oder bei deiner Hebamme beraten zu lassen.
Jetzt interessiert uns natürlich, ob du Teebaumöl während der Schwangerschaft04 schon mal angewendet hast? Vielleicht hast du gegen Erkältung oder Hautunreinheiten aber auch einen anderen Tipp auf Lager? Lass es uns wissen!
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