Auf einem ausgewogenen Speiseplan darf Fisch nicht fehlen – das gilt auch für das Essen der Kleinen. Allerdings eignet sich nicht jedes Meerestier für Kinder. Viele Eltern fragen sich daher nicht ohne Grund, wie es eigentlich mit Thunfisch fürs Baby aussieht? Wir kennen die Antwort und haben hier alle wichtigen Infos für dich gesammelt:
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Für Babys sowie Kleinkinder ist Thunfisch (vor allem in großen Mengen) nicht zu empfehlen.
- In Thunfisch ist vergleichsweise viel Quecksilber enthalten, was für Gehirn und Herz schädlich sein kann.
- Deutlich besser geeignet ist für Babys Tiefseefisch mit einem hohen Fettgehalt, wie z. B. Lachs, Markrele oder Hering.
- Ab dem Beikostalter sollten Babys wöchentlich etwa 20 g Fisch zu sich nehmen.
- Ob Thunfisch oder nicht: Beim Kauf von Fisch sollte auf Bio-Qualität und Produkte aus nachhaltigem Fischfang geachtet werden.
Dein Kind bekommt noch ausschließlich Muttermilch? Dann findest du hier alle Infos über Thunfisch beim Stillen
2. Ab wann darf mein Baby Thunfisch essen?
Die gute Nachricht direkt vorweg: Grundsätzlich ist Fisch sehr gesund – auch für dein Baby. Denn er enthält viele wertvolle Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren und Jod, die dein Kind für eine gesunde Entwicklung braucht. Prinzipiell kannst du deinem Baby also mit dem Start der Beikostphase gern auch etwas Fisch anbieten – allerdings nicht unbedingt Thunfisch. Der enthält nämlich relativ viel Quecksilber, das wiederum deinem Baby schaden kann. Experten empfehlen deshalb, bei Babys und Kleinkindern auf Thunfisch komplett zu verzichten.
Also darf mein Baby auch keinen Thunfisch aus der Dose?
Nein. Denn leider ändert auch das Erhitzen bzw. Einlegen des Thunfisches nichts an seinem Quecksilber-Gehalt. Dazu kommt, dass Thunfisch aus der Dose häufig in Öl eingelegt wird und sehr viel Salz enthält. Beides ist nicht gerade bekömmlich für dein Baby, zu viel Salz kann sogar schädlich sein und im schlimmsten Fall gefährlich werden.
Und was ist mit Thunfisch im Baby Brei?
Wenn dein Baby seine erste Beikost bekommt, sollte relativ frühzeitig auch eine Mahlzeit pro Woche Fisch enthalten. Allerdings gilt auch hier am Anfang: Finger weg von Thunfisch im Babybrei! Denn besonders für jüngere Babys, die mit der Beikost erst starten, kann der hohe Quecksilbergehalt des Raubfisches gefährlich werden. Stattdessen kannst du am besten Tiefseefisch mit einem hohen Fettgehalt anbieten (Lachs, Hering, Makrele,…), und ab und zu ist auch Forelle geeignet.
3. Warum ist Thunfisch fürs Baby bedenklich?
Thunfisch ist sowohl für Babys als auch für Erwachsene bedenklich, da sich in diesem mehr Quecksilber nachweisen lässt als in anderen Fischarten, was vor allem für Herz und Gehirn schädlich ist. Zum Glück werden die Fische regelmäßig getestet. Und: Es gibt EU-Verordnungen, die die Begrenzungen bestimmen. Aus diesem Grund liegen die Produkte mit Thunfisch in der Regel unter dem Wert von einem Milligramm je Kilogramm. Dennoch wird Schwangeren und Stillenden sowie auch Säuglingen und Babys aus Sicherheitsgründen vom Verzehr abgeraten. Zusätzlich ist etwa in Thunfisch aus der Dose eine Menge Salz enthalten, was für die Kleinsten ebenfalls ein No-Go ist. ➤ Ab wann darf mein Baby Salz essen und wie viel?
5. Welcher Fisch ist am besten für Babys und Kleinkinder?
Besonders gut eignen sich für Babys und Kleinkinder Fischarten, die einen hohen Fettgehalt aufweisen. Das sind zum Beispiel:
- Lachs
- Makrele
- Hering
- (gelegentlich Forelle)
Durch die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wird die Entwicklung von Gehirn- und Nervenzellen sichergestellt. Jod ist zudem für die Funktion der Schilddrüse wichtig. Ob der Fisch nun frisch ist oder aus der Tiefkühltruhe stammt, ist grundsätzlich egal. Achte beim Kauf darauf, dass du Produkte in Bio-Qualität sowie aus nachhaltigem Fischfang wählst.
Übrigens: Falls du gerade ein Baby erwartest, findest du hier alle Infos zu Thema Thunfisch in der Schwangerschaft.
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Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du mehr Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.
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