Auf Thunfisch in der Schwangerschaft sollte besser verzichtet werden – und auch während der Stillzeit wird der Fisch von vielen Expert*innen nicht uneingeschränkt empfohlen. Wir erklären dir, warum du Thunfisch beim Stillen generell zwar essen darfst, aber die Menge trotzdem unbedingt im Blick behalten solltest.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Wenn du stillst, ist Thunfisch nicht gänzlich verboten.
- Aufgrund des hohen Quecksilbergehaltes solltest du Thunfisch beim Stillen aber nicht regelmäßig essen.
- Eine mögliche Schadstoffbelastung kann nämlich über die Muttermilch an dein Baby weitergegeben werden.
- Dadurch kann dein Kind unter anderem Allergien entwickeln.
- Greife stattdessen lieber zu unbedenklichen Fischsorten, wie etwa Lachs.
Ihr startet (bald) in die Beikostphase? Dann findest du hier alle Infos zum Thema Thunfisch fürs Baby.
2. Ist das Essen von Thunfisch beim Stillen erlaubt?
Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr für dich und dein Baby mit Toxoplasmose oder Listeriose sollte der Verzehr von Thunfisch in der Schwangerschaft vermieden werden. Während der Stillzeit sieht das ein wenig anders aus. Denn als stillende Mama musst du weder auf rohen Fisch, rohes Fleisch noch auf Lachs oder Thunfisch verzichten. Eine Übertragung von Bakterien oder Keimen über die Muttermilch an dein Baby lässt sich nämlich weitestgehend ausschließen.
Allerdings enthält Thunfisch relativ viele Schwermetalle – und die wiederum können Auswirkungen auf die Gesundheit deines Babys haben.
Ist Salat mit Thunfisch beim Stillen also verboten?
Nein, etwas Thunfisch im Salat stellt für dich als stillende Mama im Normalfall kein Problem dar. Halte jedoch die Dosis so gering wie möglich und greife am besten auch zu anderen Fischsorten wie zum Beispiel Lachs.
Wie sieht es mit Thunfisch-Pizza aus, wenn ich stille?
Auch gegen eine Pizza mit Thunfisch spricht in der Stillzeit nichts, solange du sie nicht jeden Tag isst.
3. Warum wird von Thunfisch während der Stillzeit abgeraten?
Grundsätzlich ist der Verzehr von Thunfisch für stillende Mütter nicht verboten. Allerdings raten Expert*innen dazu, den Raubfisch nur in Maßen zu essen, da ein übermäßiger Verzehr bei deinem Kind Allergien hervorrufen könnte.
Der Grund dafür liegt in der Schadstoffbelastung. Thunfische sowie auch Haie sind Raubfische, die am Ende der Nahrungskette stehen und daher stark mit Quecksilber belastet sind. Isst du nun sehr viel davon, können die Schwermetalle über die Muttermilch zu deinem Baby gelangen und schlimmstenfalls Allergien verursachen.
Beim Stillen musst du Thunfisch also nicht komplett von deinem Speiseplan streichen. Du solltest ihn jedoch mit Vorsicht und nicht in großen Mengen genießen.
4. Ich stille und habe Thunfisch gegessen: was jetzt?
Keine Panik! Wenn du etwas Thunfisch in der Stillzeit gegessen hast, wirst du deinem Baby mit großer Sicherheit nicht geschadet habe. Schließlich ist die Dosis entscheidend. Mal ein wenig Thunfisch beim Stillen hat in der Regel keine Auswirkungen. Anders sieht es bei großen Mengen des Raubfisches aus. Der regelmäßige Konsum von Thunfisch wird stillenden Mamas daher nicht empfohlen.
5. Worauf sollte ich achten, wenn ich als stillende Mama Thunfisch essen möchte?
Das Essen von Fisch wird in der Stillzeit (zweimal pro Woche) empfohlen und auch Thunfisch ist grundsätzlich erlaubt. Aber bitte nicht allzu oft. Hin und wieder mal etwas Thunfisch auf der Pizza oder im Salat ist nicht verboten.
Obwohl in Deutschland ein Kilogramm Thunfisch nicht mehr als ein Milligramm Quecksilber enthalten darf, steigt bei einem Verzehr in großen Mengen das Risiko, dass sich in deinem Körper eine hohe Schadstoffmenge ansammelt, die du beim Stillen an dein Baby weitergibst.
Übrigens raten auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie das Bundesumweltministerium (BMUV) dazu, als Schwangere sowie Stillende den Verzehr von Thunfisch einzuschränken.
Hinweis: Achte darauf, wie dein Baby nach dem Stillen reagiert, wenn du Lebensmittel gegessen hast, die im Verdacht stehen, Unwohlsein oder sogar Allergien hervorzurufen.
Ob Thunfisch beim Stillen für Blähungen bei deinem Baby sorgt, ist nicht bekannt. Natürlich kann es immer mal vorkommen, dass die Kleinen auf bestimmte Lebensmittel, die über die Muttermilch an sie gelangen, reagieren. Nicht selten können Bauchschmerzen, Blähungen oder auch ein wunder Po die Folge sein. Am besten beobachtest du dein Kind nach den Stillmahlzeiten, um herauszufinden, wie es auf verschiedene Lebensmittel reagiert.
7. Rezept für stillende Mütter: Sandwich mit Thunfisch und Rucola
Schnell gemacht ist das Thunfisch-Sandwich mit Rucola auf jeden Fall und schmecken tut es natürlich auch. Gefunden haben wir das einfache Rezept bei apotheken-umschau.de – viel Spaß beim Nachmachen!
Das brauchst du für vier Personen:
- 200 g Thunfisch aus der Dose (im eigenen Saft)
- vier Esslöffel Zitronensaft
- vier Esslöffel Olivenöl
- vier Esslöffel Gemüsebrühe
- 100 g Rucola
- acht Sandwichscheiben
- etwas Salz und Pfeffer
So wird’s gemacht:
- Lasse den Thunfisch gut abtropfen und vermenge ihn anschließend mit dem Zitronensaft, Olivenöl und der Gemüsebrühe.
- Zusammen mit circa 75 g Rucola fein pürieren.
- Die Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Jetzt toastest du die Sandwichscheiben und belegst die Hälfte mit dem restlichen Rucola.
- Fehlt nur noch die Thunfisch-Rucola-Creme und die jeweils zweite Toastscheibe. Fertig!
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Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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