„Mama-WhatsApp-Gruppen sind mein Albtraum“

„Ich muss mich mal hier aufregen, weil ich gerade schon wieder so genervt bin. Diese ganzen WhatsApp-Eltern-, oder besser gesagt Mama-Gruppen, treiben mich in den Wahnsinn. Und zwar aus so vielen verschiedenen Gründen. Und damit wären wir auch schon direkt beim ersten Punkt:

Warum landen immer nur Mütter in diesen Chat-Gruppen?

Erst in einer einzigen Gruppe, in der ich in den letzten Jahren hinzugefügt wurde, war mal ein Papa vertreten. Und der war immer nur stiller Mitleser, wenn überhaupt, denn zu Wort gemeldet hat er sich nie. Egal, worum es geht, sei es Kitafest-Orga, Fahrgemeinschaft oder oder, es wird automatisch immer nur nach den Nummern der Mütter gefragt. Oder der Gruppe werden vom Admin von vorn herein direkt nur die Mamas hinzugefügt.

Und das ist mein Punkt 2: Ich hasse es, einfach ungefragt immer jeder Gruppe hinzugefügt zu werden. Ich sehe ein, dass es manchmal praktisch ist, z.B. für die Orga des Kitabasares, oder um eben eine Fahrgemeinschaft zu organisieren. Aber ich möchte zumindest kurz gefragt werden, bevor ich sämtlichen Gruppen hinzugefügt und meine Nummer für alle Mitglieder einsehbar ist. Und dabei geht es mir nicht darum, dass ich mich grundsätzlich nicht engagieren und einbringen möchte. Aber ich habe eben 2 Kinder und bin voll berufstätig, meine Kapazitäten sind demnach etwas beschränkt, immer auf ALLEN Hochzeiten mitzutanzen.

Ist man aber schon einmal der Gruppe hinzugefügt und alle Aufgaben verteilt oder aufgelistet, will man aber ja auch nicht die ignorante Rabenmutter sein, die dann wieder austritt.

Also backe ich nachts doch wieder in einer Nacht und Nebel-Aktion noch einen Kuchen, für den runden Geburtstag der Erzieherin, weil andere ja schon das Fotogeschenk und Blumen organisieren. Das „kleinere Übel“ vielleicht noch, aber eigentlich ist mir das in dem Moment schon viel zu viel. Ich hätte es gerne selbst gewählt, wenn es mir passt, anstatt mich durch diesen komischen Gruppen-Zwang dazu gedrängt zu fühlen. 

Punkt 3: Wenn ehemals praktische Gruppen zweckentfremdet werden, argh!

Mein Großer war vor einigen Monaten auf einem großen Geburtstag eingeladen, wo ein Ausflug unternommen wurde. Es gab also etwas mehr zu klären, was die Orga anging. So weit so gut. Vor wenigen Tagen aber schreibt dann plötzlich eine Mutter (die ich noch nichtmals kenne), dass sie ihre Schränke aussortiert hat und Kinderkleidung verkauft – umgehend gefolgt von 38 Fotos von ihren Klamotten. Ja danke nein, ich bin NICHT interessiert, aber dafür mein kompletter Handyspeicher voll. 

Last but not least: Wisst ihr, was mich eigentlich am allermeisten nervt?

Als ich schwanger war und leider unter sämtlichen Beschwerden litt, hörte ich immer ‘Oh warte erstmal ab, was noch alles kommt. Und dann diese Mama-Chatgruppen irgendwann – der absolute Horror.‘ Ich hab mich immer dagegen gewehrt und meinte, ach komm, das ist so klischeemäßig und total übertrieben. Tja, und nun sitze ich hier völlig entnervt und wie ich mittlerweile zu dem Thema stehe, sollte deutlich geworden sein.”

Jana Krest

Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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Ani
Ani
2 Monate zuvor

Den Druck macht die Frau sich doch ganz allein. Schickt jemand in eine Gruppe (die quasi tot ist) tausende Bilder? Raus aus der Gruppe! Und zu der Aufgabeverteilung… ich hab 2 Kinder, eine 40 + Stunden Woche, bin im Elternbeitat des Kindergartens und Elternsprecher der Schule. Bevor ich also tot umfallen, weil ich keine Zeit habe zu atmen, habe ich gelernt NEIN zu sagen. Es sind sowieso immer die gleichen, die sich engagieren und dem Rest ist es auch egal und die kümmern sich auch nicht darum, was andere denken. Und wir haben auch WhatsApp-Gruppen für alles Mögliche. Väter sind da mitunter nicht anders, als die Mütter… Gruppen kann man auf stumm stellen und in den Einstellungen angeben, nicht jedes Bild zu laden. Man bekommt die Welt aber auch nicht besser gemeckert 🤷🏻‍♀️