Die ersten Schritte – Tipps einer Expertin zum Thema laufen lernen!

Melanie Wunderling
Melanie Wunderling
-Expertin

Melanie Wunderling, Fachergotherapeutin für Pädiatrie, hat in 13 Jahren Berufserfahrung bedeutende Impulse in der Kindesentwicklung gesetzt. Nach ihrer Tätigkeit in einer Frühförderstelle und als Dozentin an einer Berufsfachschule für Ergotherapie hat sie sich in Bereichen wie frühkindliche Reflexe, Spieltherapie und AD(H)S spezialisiert. Seit 2021 teilt sie unter dem Namen „Ergoling“ auf Instagram ihr Wissen und erreicht über 337.000 Follower sowie Millionen von Eltern und Fachleuten. Neben ihrer Online-Präsenz ist sie als Autorin aktiv und bietet Elternsprechstunden und Weiterbildungen an. Mit ihrem Engagement prägt sie nachhaltig die frühkindliche Entwicklung.
Noch in diesem Jahr eröffnet sie ihre eigene Praxis in Magdeburg.

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Gerade noch lag dein Baby friedlich schlummernd in deinen Armen und jetzt zieht es sich an Möbeln hoch, läuft im Affenzahn um den Couchtisch und du wartest jede Sekunde darauf, dass es loslässt und die ersten wackeligen Schritte alleine macht. Vielleicht wartest du schon sehnsüchtig darauf, dass dein kleiner Schatz endlich in deine Arme läuft? Oder geht dir das alles viel zu schnell und du sehnst dich zurück nach der Kuschelzeit? Meistens ist es wahrscheinlich ein Mix aus beidem – Gefühlschaos gehört ja irgendwie auch zum Mamasein.

Das Laufen lernen ist auf jeden Fall ein echter Meilenstein und der Sieg deines Babys über die Schwerkraft – na ja, zumindest meistens, denn am Anfang enden die Laufversuche noch ziemlich oft auf dem windelgepolsterten Po und wir stehen mit ausgestreckten Armen daneben, um jeden Unfall zu verhindern (Spoiler: das klappt leider nicht immer).Ich habe Melanie Wunderling, Ergotherapeutin für Kinder, gefragt, wie eigentlich die ersten Anzeichen fürs Laufen lernen aussehen, wie wir unsere Kids unterstützen können und wie wir bei kleineren und größeren Unfällen richtig reagieren.

Woran erkennst du, dass dein Kind bald laufen wird?

Wenn du zu den Mamas gehörst, die den nächsten Meilenstein kaum erwarten können und über jeden kleinen Schritt unbändig stolz sind, dann achtest du vielleicht besonders auf ein Zeichen, dass es bald mit dem Laufen lernen losgeht. Aber gibt es das überhaupt? Melanie Wunderling sagt: „Ein Baby zeigt verschiedene Anzeichen, dass es bereit ist, das Laufen zu erlernen. Zu den ersten Hinweisen gehören das selbstständige Hochziehen an Möbeln, das Stehen mit Unterstützung und das Balancieren im Stand. Oft beginnen Babys, sich seitwärts an Möbeln entlang zu bewegen (sogenanntes „Cruisen“). Weitere Zeichen sind ein gesteigertes Interesse daran, sich fortzubewegen, sowie eine zunehmende Stabilität beim Sitzen und Krabbeln.“

Auf diese Anzeichen kannst du außerdem achten:

Körperliche Anzeichen wie Balance und Kraft

Das Laufen lernen beginnt schon, bevor dein Baby die ersten Schritte macht. Für den aufrechten Gang braucht es schließlich ordentlich Kraft und einen guten Gleichgewichtssinn. Das Köpfchen halten, frei sitzen und krabbeln trainieren schon lange, bevor es mit dem Laufen losgeht, Muckis und Koordination. Wenn dein Baby das alles sicher beherrscht, ist es Zeit für den nächsten (in diesem Fall den ersten) Schritt.

Greifen und Hochziehen

Ganz entscheidend beim Laufen lernen ist das Greifen und Hochziehen. Und dafür wird absolut alles benutzt: Möbel, Spielzeug, Mama und Papa – Hauptsache, man kann sich irgendwie festhalten und aufstehen. Irgendwann liegt dann etwas unglaublich Spannendes (zum Beispiel eine Fernbedienung, der helle Wahnsinn!) auf dem Tisch und dein Baby fängt an, daran entlangzulaufen. Und schwupps ist ein kleiner Meilenstein in Richtung Laufen lernen erreicht und die nächste sichere Ablagefläche für Gebrauchsgegenstände gehört der Vergangenheit an.

Neugierde und Mut

Babys sind von Natur aus neugierig und wollen am liebsten in jeden Schrank und jede Schublade schauen und alles ausräumen, was sie darin finden. Doch zum Laufen lernen gehört auch eine große Portion Mut – schließlich kann man dabei böse auf die Nase fallen. Aua! Doch irgendwann fühlt dein Baby sich sicher genug, nimmt all seinen Mut zusammen und lässt los! Den stolzen Gesichtsausdruck, wenn es das endlich geschafft hat, wirst du bestimmt nie vergessen.

Wichtig: Manche Kinder halten sich wochenlang an Tischen, Stühlen und Co. fest, andere sind mutiger und lassen schon nach ein paar Tagen los. Gib deinem Kind die Zeit, die es braucht!

Eltern auf Sofa schauen Kind beim Krabbeln zu

Noch krabbelt dein Kind vielleicht – aber schon bald ist es auf beiden Füßen unterwegs! Foto: Pexels

So kannst du dein Baby bei seinen ersten Schritten unterstützen

Unsere Expertin Melanie Wunderling rät Eltern auf jeden Fall dazu, das Laufen lernen spielerisch anzugehen: „Du kannst dein Baby spielerisch unterstützen, indem du Anreize zur Bewegung schaffst. Ermutige es, sich zu strecken und zu greifen, indem du interessante Objekte leicht außer Reichweite platzierst. Gezielte Übungen wie das Spielen auf instabilen Oberflächen oder das Balancieren auf Matten können die motorische Kontrolle fördern. Lauflernwagen oder ähnliche Hilfsmittel sind nicht notwendig, da sie eine sehr unnatürliche Körperhaltung fördern und damit eher freies laufen lernen verhindern. Wichtig ist, dass das Baby möglichst viel Gelegenheit hat, sich frei zu bewegen.“

Eine sichere Umgebung schaffen

Ich hätte meine Kinder damals, als sie die ersten Schritte gemacht haben, ja am liebsten in diese Luftfpolsterfolie eingepackt, die so schön knallt, wenn man sie platzen lässt. Weil das aber nicht wirklich praktisch war, musste eine sichere Umgebung her:

  • Stolperfallen, zum Beispiel Kabel, aus dem Weg räumen
  • Spitze oder zerbrechliche Gegenstände außer Reichweite deines Babys stellen
  • Treppen mit einem Treppengitter sichern
  • Schranktüren sicher verschließen, damit dein Baby sie nicht allein öffnen kann
  • Ecken an Tischen und Schränken abpolstern
  • Schränke und Regale an der Wand befestigen, damit sie nicht umfallen, wenn dein Kind sich daran festhält
  • Verwende Türstopper, damit dein Kind sich nicht die kleinen Finger klemmt, wenn die Tür zufällt

Schuhe – ja oder nein?

Die kleinen Schuhe sind ja sooo süß! Aber dein Baby braucht sie wirklich erst, wenn es sicher laufen gelernt hat und ein paar Meter allein schafft. Vorher läuft es am besten barfuß. So spürt es den Untergrund richtig gut und kann auf Fliesen oder Parkett nicht ausrutschen. Wenn es sehr kalt ist, kannst du Stoppersocken oder weiche Hausschuhe aus Leder mit einer rutschfesten Sohle an die Füßchen ziehen.

Übungen und Spiele

Früher hat man die Babys gern an beiden Händen festgehalten und ist mit ihnen durch die Wohnung oder den Garten gelaufen. Heute wissen wir, dass das gar nicht so gut ist. Am besten lernen Kinder das Laufen, wenn man sie einfach machen lässt – ganz spielerisch und ohne Druck. Vielleicht kannst du kleine Spiele einbauen wie Fußball oder „Komm in meine Arme”? Auch das Lieblingsspielzeug, das ganz knapp außerhalb der Reichweite liegt, kann super motivierend sein, endlich die rettende Tischkante loszulassen.

Das sagt auch Ergotherapeutin Melanie Wunderling: „Das Laufen an den Händen kann kurzfristig eine gute Unterstützung sein, sollte aber NIE zur Gewohnheit werden. Wenn ein Kind dauerhaft an beiden Händen geführt wird, kann dies seine natürliche Balance und Eigenständigkeit beeinträchtigen. Es ist besser, das Kind ab und zu eine Hand halten zu lassen oder ihm zu erlauben, eigenständig seine Balance zu finden, um die natürliche Entwicklung des Gleichgewichts und der Gehfähigkeit zu fördern.“

Mama hilft Baby beim Laufen

Babys üben das Laufen gern an Mamas Hand. Aber ist das wirklich gut? Foto: Pexels

Erste Hilfe bei kleinen Verletzungen

Kleine Unfälle passieren einfach, wenn Babys laufen lernen. Die Kleinen sind noch so wackelig auf den Beinen und zack ist es passiert und wir haben gerade mal kurz nicht hingesehen. Meistens landen die Kleinen sicher auf der dicken Windel, aber manchmal klappt das nicht und das Gewicht kippt dann doch nach vorne – dicke Schrammen an den Händen, Knien oder im Gesicht eingeschlossen.

Bei uns steht für blutige Kratzer und Schürfwunden immer das octenisept® Wund-Desinfektion Spray bereit. Es wirkt ganz ohne Alkohol und brennt nicht – super wichtig bei kleinen Kindern! Schließlich wollen wir die stolzen Momente ja nicht wieder vermiesen. Das Spray tötet Keime und Bakterien in der Wunde zuverlässig ab und kann so einer Infektion vorbeugen.

Wenn also mal ein Schrittversuch daneben geht und dein Baby sich eine blutige Wunde zugezogen hat, gilt als allererstes: Ruhe bewahren und Tränen trocknen. Schließlich tut es scheußlich weh und der Schreck ist groß! Danach reinigst du die Wunde mit klarem Wasser (unterwegs funktioniert auch Mineralwasser) und sprühst anschließend das octenisept® Wund-Desinfektion Spray  auf die Wunde, bis alles gut mit der Flüssigkeit benetzt ist.

Zur optimalen Wundversorgung kannst du nach etwa 2 Minuten Einwirkzeit das octenisept® Gel auf die Wunde auftragen. Das schützt die Wunde vor Infektionen und unterstützt die Wundheilung.

Ich habe Melanie Wunderling gefragt, ob sie selbst das octenisept® Wund-Desinfektion Spray  angewendet hat und wie ihre Erfahrungen damit sind: „Ja, Octenisept ist ein gutes Wunddesinfektionsmittel, das sich leicht anwenden lässt. Es ist sanft zur Haut, brennt nicht und eignet sich gut für die Behandlung von kleineren Schürfwunden und Schrammen. Ich empfehle, die betroffene Stelle erst gründlich zu reinigen und dann das Spray auf die Wunde aufzutragen. Nach der Anwendung kann, je nach Tiefe der Wunde, ein Pflaster oder eine andere geeignete Wundabdeckung verwendet werden.“

Laufen lernen: So stolz und so wackelig auf den Beinen

Wenn Babys bei ihren ersten Schritten noch sehr unsicher sind und häufig hinfallen, ist das völlig normal. Wichtig ist eine sichere Umgebung, das Kind beim Laufen lernen möglichst nicht aus den Augen zu lassen und eine gut ausgestattete Hausapotheke, falls doch mal ein Unfall passiert.

Wie du dann richtig reagierst, weiß Melanie Wunderling: „Wenn dein Kind stürzt und eine Beule hat, kannst du sofort kühlen, um die Schwellung zu minimieren. Wichtig ist, das Kind zu beruhigen und ihm das Gefühl von Sicherheit zu geben. Bei Schürfwunden ist es sinnvoll, die Wunde vorsichtig mit sauberem Wasser zu reinigen und ein desinfizierendes Spray wie Octenisept zu verwenden, um eine Infektion zu vermeiden. Bei tieferen oder stark blutenden Wunden sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Als Ergotherapeutin finde ich das Fallen an sich sehr wichtig, weil auch das ebenfalls gelernt sein muss.“

Die meisten Verletzungen nach einem Sturz kannst du also zuhause behandeln. Bei Beulen und blauen Flecken wirkt ein kleines Kühlpack Wunder. Blutige Kratzern und Schürfwunden desinfizierst du mit dem octenisept® Wund-Desinfektion Spray und klebst anschließend ein buntes Pflaster drauf. Das verhindert, dass Dreck in die Wunde kommt. Außerdem tut es mit einem schicken Pflaster nur noch halb so weh – das war doch früher in unserer Kindheit schon genauso, oder?

Baby macht die ersten Schritte

Endlich! Die ersten Schritte sind geschafft und ihr seid so stolz. Foto: Pexels

Hilfe, mein Kind möchte einfach nicht laufen lernen!

Alle Kinder in der Krabbelgruppe laufen schon, nur deins liegt noch fröhlich auf der Decke und spielt? Meistens ist das gar kein Grund zur Sorge und dein Schatz ist einfach noch nicht so weit. Bis sie etwa 18 Monate alt sind, haben die Kinder ganz entspannt Zeit zum Laufen lernen. Wenn sie dann noch immer keine Anstalten machen und die Welt noch aus der Krabbelperspektive entdecken, solltest du mit eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin darüber sprechen. Er oder sie kann körperliche Ursachen ausschließen und euch zum Beispiel zur Physiotherapie überweisen.

Auch Ergotherapeutin Melanie Wunderling rät Eltern dazu, möglichst entspannt zu bleiben: Wenn dein Baby bis zum 18. Lebensmonat keinerlei Interesse am Laufen zeigt oder extreme Unsicherheiten und Schwierigkeiten hat, sich aufrecht zu halten oder zu stehen, solltest du einen Kinderarzt oder Spezialisten aufsuchen. Es gibt jedoch viele Variationen in der kindlichen Entwicklung, sodass es wichtig ist, nicht zu früh in Panik zu verfallen, aber eine Abklärung kann in solchen Fällen sinnvoll sein.

Jedes Kind ist anders

Manche Kinder lernen schnell laufen, andere brauchen länger. Wir Mamas neigen ja manchmal dazu, unsere Kinder mit anderen zu vergleichen und uns viel zu viele Sorgen zu machen. Und jeder von uns kennt bestimmt diese eine Mama, die ständig darüber spricht, was ihr Kind schon alles kann. Bleib dabei einfach ganz entspannt und denk immer daran: Wie schnell dein Kind laufen lernt, hat absolut gar nichts damit zu tun, wie es sich später entwickelt oder wie schlau es ist.

Melanie Wunderling sagt dazu: „Das Laufenlernen ist ein individueller Prozess, der bei jedem Kind unterschiedlich verläuft. Wichtig ist, dass Eltern geduldig sind und die Entwicklung ihres Kindes aufmerksam beobachten, ohne es zu drängen. Frühzeitige Bewegungsförderung durch Krabbeln, Spielen auf dem Boden und viel Freiraum für eigenständige Bewegungsversuche unterstützt das Kind optimal in seiner motorischen Entwicklung. Vermeide festhaltende Schuhe und lass dein Kind so oft wie möglich barfuß laufen, damit es ein besseres Gefühl für den Boden entwickelt und seine Fußmuskulatur stärken kann.“

Die Welt aus einer neuen Perspektive

Kann dein Kind erstmal laufen, entdeckt es die Welt ganz neu. Es hat beide Hände frei, kann alles erkunden und Mama und Papa drinnen und draußen auf Schritt und Tritt folgen. Ein spannender neuer Lebensabschnitt und vielleicht einer der größten Meilensteine im Leben deines Kindes.

 

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Pflichttext:
octenisept® Wund-Desinfektion // Anwendungsgebiete: Antiseptikum zur wiederholten, zeitlich begrenzten unterstützenden antiseptischen Wundbehandlung.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Astrid Biemann

Mit meinem Mann und zwei Kindern lebe ich im schönen Umland von Hamburg in einem Haus mit kleinem Garten, den ich trotz nicht vorhandenem grünem Daumen hege und pflege. Zwischen Fußballtraining, Seepferdchen, Schule und Kita schreibe ich, wann immer ich kann. Und bei Echte Mamas über Themen, die mich täglich bewegen. Besser geht’s nicht!

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