Tipps zum Schulstart: So hilfst du deinem Kind

Die Sommerferien gehen langsam zu Ende, und für viele Kinder steht der erste Schultag vor der Tür. Die meisten freuen sich zwar auf die Einschulung, einige haben aber auch Angst vor der neuen Situation. Zusammen mit der ehemaligen Grundschullehrerin und sofatutor-Lernexpertin Constanze Trabant haben wir die besten Tipps für den Schulstart gesammelt, mit denen du dein Kind unterstützen und Ängsten vorbeugen kannst. Und weil der erste Schultag natürlich auch für uns Eltern emotional und aufregend ist, verrät die Expertin auch gleich, was uns selbst dabei hilft, entspannt zu bleiben.

7 Tipps, um deinem Kind den Schulstart zu erleichtern

Wenn der erste Schultag näher rückt, steigt bei vielen Kindern (und Eltern) die Aufregung. Mit diesen Tipps zum Schulstart hilfst du deinem Kind, sich auf die neue Situation zu freuen:

Schulweg zusammen üben

Die Einschulung ist ein großer Schritt für dein Kind, denn es weiß nicht genau, was auf es zukommt. Damit am ersten Schultag zumindest der Schulweg schon vertraut ist, kann es helfen, wenn ihr ihn schon vorher  ein paar Mal zusammen geht.

Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, welcher Weg der schnellste und ungefährlichste ist. Vielleicht geht ihr auch verschiedene Wege ab, und dein Kind kann entscheiden, welchen es am liebsten mag. Dabei kannst du es auch gleich schon auf mögliche Gefahrenpunkte aufmerksam machen.

Wichtig: Alleine sollte dein Kind den Schulweg später erst dann zurücklegen, wenn es stets auf den Verkehr achtet und sich nicht ablenken lässt. Um das zu gewährleisten, ist es auch wichtig, dass dein Kind morgens rechtzeitig das Haus verlässt, damit es nicht in Stress gerät und zur Schule hetzt, ohne zu gucken, bevor es die Straße überquert.

Zusammen einen Arbeitsplatz einrichten

Um die Vorfreude auf die Schule zu wecken, kannst du gemeinsam mit deinem Kind einen Platz im Kinderzimmer einrichten, an dem es in Ruhe seine Hausaufgaben erledigen und lernen kann. Bewährt haben sich höhenverstellbare Schreibtische*, die mitwachsen, dazu am besten ein Rollcontainer mit Schubladen*.

Schulmaterialien zusammen aussuchen

Was wäre der Start in die Schulzeit ohne die passende Ausstattung? Wenn du die finanziellen Möglichkeiten hast, machst du deinem Kind sicher eine Freude, wenn du es die Schulmaterialien wie Schulranzen, Stifte, Hefte & Co. mit auswählen lässt. Dein Kind ist ein riesiger Lillifee-Fan? Dann erkundige dich doch mal im Vorfeld, ob es themenbezogene Schulmaterialien gibt.

Schulgeschichten lesen oder Hörspiele hören

Wie sieht so ein Schulalltag eigentlich aus? Was ist anders als in der Kita? Das sind Fragen, die sich Kinder vor ihrer Einschulung häufig stellen. Um deinem Sprössling die Ungewissheit vor der unbekannten Situation zu nehmen und möglichen Ängste vorzubeugen, könnt ihr gemeinsam Geschichten über Schulkinder lesen oder passende Hörspiele hören. Für fast jede der Figuren, die Kinder aus ihrer Kita-Zeit kennen, gibt es auch Geschichten zum Schulalltag. Zum Beispiel:

So erhält dein Kind einen guten Eindruck davon, dass Schule auch Spaß macht und nichts ist, wovor es sich fürchten müsste.

Von eigenen Schulerfahrungen erzählen

Noch besser ist, wenn du von deinen eigenen Schulerfahrungen erzählst. Ob dein erster bester Freund, deine erste Klassenfahrt oder deine Lieblingsspiele auf dem Schulhof – Erzählungen von Mama und Papa können für große Vorfreude beim Kind sorgen. Beschränke dich dabei nicht nur auf positive Gefühle. Wenn du deinem Kind zeigst, dass auch du etwas Angst vor diesem neuen Lebensabschnitt hattest, fühlt es sich besser verstanden und nicht allein mit seinen Sorgen. Traumatische Erlebnisse, die du möglicherweise gemacht hast, solltest du aber unbedingt weglassen.

Nicht zu viel Vorbereitung

Zu unseren Tipps für den Schulstart gehört auch: Macht vorher nicht zu viel! Den eigenen Namen können viele Kinder bei der Einschulung schon schreiben. Und wenn nicht? Ist das auch gar kein Problem! Und kein Grund, schon vor dem Schulstart mit dem Nachwuchs zu „trainieren“. Wenn dein Kind Spaß daran hat, erste Buchstaben zu schreiben, spricht natürlich nichts dagegen. Du solltest es aber nicht dazu drängen, wenn es nicht möchte. Denn das kann den Kleinen die Vorfreude auf die Schule auch schnell verderben. Und keine Panik: Kein Kind muss beim Schulstart schon schreiben, lesen oder rechnen können!

Die besten Mutmach-Sätze

„Jetzt fängt der Ernst des Lebens an!“ Ganz ehrlich, wer freut sich denn noch auf die Schule, wenn er diesen Satz hört? Das klingt doch eher etwas bedrohlich, als die Vorfreude zu steigern. Stattdessen solltest du deinem Kind mit positiven und bestärkenden Sätze Mut machen. Das können zum Beispiel Sätze sein wie „Du kannst dich auf ganz viele spannende Dinge freuen, die du jetzt lernen wirst!“ oder „Ich bin schon sehr gespannt, was du mir später erzählen wirst!“

Hier findest du noch mehr positive Mutmach-Sätze für den 1. Schultag.

 Sorgen und Ängste deines Kindes ernst nehmen

„Ist doch alles gar nicht schlimm!“ Auch wenn du deinem Kind noch so oft sagst, dass der erste Schultag bestimmt ganz toll wird, und es keine Angst zu haben braucht – wirklich ändern wird das an seinen Gefühlen vermutlich nichts. Deshalb ist es wichtig, dass du seine Sorgen und Ängste ernst nimmst. Sprecht darüber, was genau deinem Kind Sorgen bereitet, oder wovor es sich am meisten fürchtet. Sag ihm, dass es völlig normal ist, aufgeregt zu sein, und dass es den anderen Kindern ganz bestimmt genauso geht.

Oft hilft es Kindern schon, wenn sie sich von Mama oder Papa verstanden fühlen. Und vielleicht findet ihr ja gemeinsam eine Lösung, um deinem Kind die Sorgen etwas zu nehmen.

Übrigens: Zur Einschulung gehört natürlich auch eine schöne Zuckertüte. Hier findest du die besten Tipps, um die Schultüte zu füllen.

Der erste Schultag ist geschafft – und dann?

Nach der Einschulung ist vor dem ersten Schuljahr. Und das kann manche Kinder und Familien noch mal vor eine ganz schöne Herausforderung stellen. Denn die Umstellung von der Kita oder Vorschule ist manchmal doch größer als gedacht. Mit diesen Tipps wird es für alle entspannter:

Morgens genug Zeit einplanen

Ach, die Kita-Zeit war schon schön…. und morgens deutlich entspannter. Denn ob das Kind eine Viertelstunde früher oder später da war (oder auch mal gar nicht), hat eigentlich niemanden gestört. Das ist in der Schule leider nicht mehr so. Hier ist Pünktlichkeit wichtig.

Dabei ist nichts morgens stressiger als Zeitnot und Gehetze – besonders für Kinder. Damit dein Schatz entspannt in seinen Schultag starten kann, solltet ihr deshalb ausreichend Zeit einplanen. Auch wenn das bedeutet, (noch) etwas früher aufzustehen. Dann ist auf jeden Fall noch Zeit zum Frühstücken und Kuscheln, ohne dass du dein Kind die ganze Zeit antreiben musst-

Tag strukturieren

Was für die Kita gilt, gilt in der Schule noch viel mehr: Ein geregelter Tagesablauf kann deinem Kind sehr helfen. In vielen Schulen bekommen zum Beispiel schon die Erstklässler Hausaufgaben. Wenn möglich könnt ihr eine bestimmte Uhrzeit vereinbaren, in der dein Kind an seinen Aufgaben arbeitet. Vielleicht darf es nach der Schule erst etwas spielen, dann ist Hausaufgabenzeit, dann geht’s nach draußen zum Toben. Schaut am besten, wie es für euch passt.

Keine zu hohen Erwartungen/keinen Druck aufbauen

Das Lesen klappt nicht so schnell wie gedacht? Die ersten Schreibversuche sind noch mehr as holprig? Macht nichts! Auf keinen Fall solltest du dein Kind damit unter Druck setzen, was es schon alles „können müsste“. Zum einen demotiviert das die Kleinen sehr schnell, zum anderen lernt jedes Kind in seinem eigenen Tempo. Feiert zusammen die kleinen Erfolge und freut euch über jeden Fortschritt.

Nicht zu viel am Nachmittag planen

Fußball, Klettern, Ballett, Klavier, Ballett und Schwimmen: Häufig haben schon jüngere Kinder ein volles Nachmittagsprogramm. Und das kann sie besonders in der ersten Zeit nach dem Schulstart schnell überfordern. Schließlich ist alles erst einmal komplett neu und oft auch deutlich anstrengender als in der Kita oder Vorschule. Deshalb ist einer unserer Tipps zum Schulstart: Gib deinem Kind nachmittags Zeit, um sich auszuruhen.

Rechtzeitig ins Bett – entspannte Abende

Damit dein Kind die Herausforderungen des Schulalltags meistern kann, braucht es ausreichend Schlaf. Für Kinder im Grundschulalter sind das im besten Fall 10 Stunden pro Nacht. Heißt also, wenn der Nachwuchs um 6:30 Uhr aufstehen muss, sollte er spätestens um 20:30 im Bett liegen. Damit dein Kind dann auch einschlafen kann, hilft es, die Abende möglichst entspannt zu gestalten. Vielleicht habt ihr eine Einschlaf-Routine aus der Kita, die etwas angepasst werden kann? Umso besser!

Ansonsten kann es helfen, zu einer möglichst festen Zeit Abendbrot zu essen, dann Umziehen, vielleicht noch etwas Ruhiges spielen, Vorlesen oder Hörspiel hören – und sanft ins Land der Träume entschlummern.

Ferien zum Erholen nutzen

Ganz ehrlich, meine Tochter ist inzwischen in der 3. Klasse, und beim Gedanken an die vielen Ferienwochen kriege ich teilweise Schweißausbrüche. Wie soll man das als Mama oder Papa bitte mit seinem Urlaub unter einen Hut bekommen? Meine Große war deshalb schon häufiger in der Ferienbetreuung – allerdings nie die kompletten Ferien, wenn es irgendwie ging. Denn schließlich brauchen die Kinder zwischendurch auch mal eine Auszeit vom Lernen und Konzentrieren.

Tipps zum Schulstart: Antworten auf die 3 häufigsten Elternfragen

Nach den Tipps zum Schulstart für die Kindern kommen wir jetzt zu uns Mamas und Papas. Denn ganz ehrlich, wenn unsere Kleinen eingeschult werden, schießen uns so viele Fragen durch den Kopf. Die Wichtigste: „Ist mein Kind überhaupt schon bereit für die Schule?“ Lernexpertin Constanze Trabant gibt Entwarnung: In den meisten Fällen seien die Ängste unbegründet. Sie hat Antworten auf die drängendsten Eltern-Fragen parat:

Muss mein Kind schon lesen und schreiben können, um mitzuhalten?

Ein klares Nein. Kinder, die schon sehr viel können, laufen Gefahr, sich in manchen Fächern zu langweilen und den Spaß am Unterricht zu verlieren. Außerdem fangen die Grundschullehrkräfte im Unterricht sowieso ganz von vorn an. Wichtig ist allerdings, dass dein Kind grundlegende motorische Fähigkeiten beherrscht, also weiß, wie man einen Stift oder eine Schere in der Hand hält.

Vor dem Schulstart solltest du außerdem die Selbstständigkeit deines Kindes fördern, indem es zum Beispiel übt, sich alleine anzuziehen und seine Sachen zu packen. Erzieher*innen haben in der Kita schon mal beim Schuhebinden geholfen, Lehrkräfte haben dafür in der Regel aber keine Zeit.

Wird mein Kind Anschluss in der neuen Klasse finden?

Dein Kind kennt niemanden in der neuen Klasse? Keine Panik. Es bilden sich ohnehin ganz neue Gruppen – auch wenn sich die anderen Kinder schon kennen. Außerdem übertragen Lehrkräfte schüchternen Kindern oft kleine Aufgaben, die sie mit einem anderen Kind gemeinsam erledigen müssen (Tafel reinigen, Bücher und Lehrmaterialien holen etc.). So müssen sie sich miteinander abstimmen und kommen ins Gespräch. Entstehen erste Sympathien, darf man als Eltern ruhig nachhelfen: So kannst du die anderen Eltern zum Beispiel ansprechen und für die Kinder ein Treffen organisieren.

Was, wenn mein Kind im Unterricht nicht stillsitzen kann?

Die meisten Lehrkräfte wissen, wie schwer es für SchulanfängerInnen ist, im Unterricht still zu sitzen. Deshalb legen sie zum Beispiel mitten im Unterricht einfach mal zwei Runden Rennen über den Schulhof ein oder machen mit den Kleinen zwischendurch zehn Minuten Entspannungstraining, bevor es weitergeht.

Aber auch du kannst dazu beitragen, dass es deinem Kind im Unterricht leichter fällt, still sitzen zu bleiben. Um den Energieüberschuss auszutoben, sollte es nachmittags kaum TV oder Computerspiele geben, dafür aber viel Spiel im Freien. Danach kann man Dinge in den Alltag einbauen, die etwas mehr Konzentration und Geschicklichkeit erfordern: Etwas auszuschneiden oder ein Mandala auszumalen, trainiert die Schreibhand und die Fähigkeit, sich eine Zeitlang mit etwas Bestimmtem zu befassen.

Mit diesen Tipps zum Schulstart sind sowohl dein Kind als auch du gut vorbereitet. Und mach dir nicht allzu große Sorgen: Die Schulzeit ist für die meisten Menschen ein wunderschöner Lebensabschnitt, an den sie sich gerne zurückerinnern. Und du wirst schnell merken, dass die neugewonnene Unabhängigkeit – wie zum Beispiel Dinge selbst lesen oder das Wechselgeld alleine nachzählen können – dein Kind in seinem Selbstvertrauen sehr bestärken wird.

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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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