Trinkmenge Baby berechnen: Was braucht mein Kind?

Als Neu-Mama schwebt man im großen Glück – es gibt aber auch viele Unsicherheiten. Mache ich auch alles richtig, geht es meinem kleinen Schatz gut? Ein großes Thema ist natürlich die Ernährung dieses kleinen Wesens, dass ja noch nicht gezielt „Hunger! Milch her!“ fordern kann. Aber trinkt es auch genug? Gerade im Sommer, wenn es heiß ist, stellt sich hier oft die Frage: Kann ich die richtige Trinkmenge für mein Baby berechnen?

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Die eine perfekte Trinkmenge für alle Babys gibt es nicht, denn sie ist nicht bei allen Kindern gleich.
  • Wenn du dein Baby stillst, kannst du sowieso nicht nachvollziehen, wie viel dein Kind getrunken hat – macht aber nichts!
  • So lange du nach Bedarf stillst, ist das im Normalfall völlig okay.
  • Bei Milchnahrung ist die tägliche Menge auf der Verpackung angegeben – aber Achtung, es ist ein durchschnittlicher Wert! Also keine Panik, wenn die Angabe bei deinem Baby nicht hinkommt.
  • Faustregel: Gewicht deines Babys durch 6 teilen – das Ergebnis in Milliliter ist die tägliche Trinkmenge.
  • Es gibt auch andere Anzeichen dafür, dass dein Kind genug trinkt – oder zu wenig

2. Wieviel trinkt ein Baby denn überhaupt normalerweise?

Tja, was ist schon normal? Besonders stillende Mamas kennen es: An manchen Tagen dockt ihr Baby gefühlt pausenlos an – am nächsten überlegt man auf einmal: „Wann habe ich heute eigentlich das letzte Mal gestillt!?“ Aber auch Mütter, die ihre Kinder mit dem Fläschchen füttern, tun dies in der Regel nicht regelmäßig 😉

Man sagt, dass normalgewichtige, gesunde Babys pro Tag etwa 5 bis 12 mal trinken. Wie man daran schon sieht: Ihr Trinkverhalten ist so wahnsinnig individuell wie unsere Schätze selbst.  Und das ist total normal! Denn auch wir Großen essen ja nicht jeden Tag gleich.

3. Trinkmenge Baby berechnen: So geht´s

Die „schlechte“ (zumindest vordergründig) Nachricht für alle stillenden Mamas: Hier ist es total müßig, die perfekte Trinkmenge für das Baby zu berechnen – ihr könnt ja nicht prüfen, wie viel Milch euer Schatz getrunken hat. Macht aber auch nichts, versprochen! Stillt einfach weiterhin nach Bedarf, dann dürfte alles gut passen.

Wer Milchpulver füttert, der findet auf der Verpackung jeweils durchschnittliche Angaben, wie viele Milliliter Milch in welchem Alter es sein könnten. Die Betonung liegt auf: durchschnittlich und könnten! Bei meiner Tochter beispielsweise haben diese Angaben nie gepasst.

Möchtest du einmal selber berechnen, wie viel dein Baby trinken „sollte“, kannst du dafür folgende einfache Formel nutzen:

Gewicht vom Baby : 6 = ml-Angabe der empfohlenen täglichen Trinkmenge

Sprich: Ein fünf Kilo schweres Mäuschen sollte der Formel nach rund 833 ml trinken.

4. Woran erkenne ich auch ohne die ideale Trinkmenge vom Baby zu berechnen, ob es genug Milch bekommt?

Dein Baby und sein Körper zeigen dir genau, ob alles okay ist. Folgende Anhaltspunkte gibt es hier:

1. Genug nasse Windeln

Wenn dein Baby dich mit mindestens vier schweren (weil nassen) Einmal- oder sechs nassen Stoffwindeln am Tag „beglückt“ und sein Urin klar und fast geruchslos ist, ist das schon mal ein tolles Zeichen!

2. Lockere Hände

Viele hungrige Babys ballen ihre kleinen Hände zu Fäustchen und lutschen daran. Wird ihr Hunger gestillt, entspannt sich ihr ganzer Körper und auch die Hände öffnen sich wieder.

3. Gesund wirkende Haut

Bekommt dein Baby genug zu trinken, wirkt seine Haut gesund und ist schön rosig. Wenn du es testen möchtest, drücke an einer Stelle ganz vorsichtig ein wenig Haut zusammen. Legt sie sich sofort wieder zurück, ist alles prima. Bei einem dehydrierten Baby würde die Haut einen Moment in der Form bleiben, in die du sie gezogen hast.

4. Wachstum und Gewicht

Ganz klar: Nimmt dein Baby stetig zu und wächst, dann wird mit seiner Ernährung auch alles in bester Ordnung sein!

5. Und woran merke ich, dass es zu wenig trinkt?

Bekommt ein Kind wirklich regelmäßig deutlich zu wenig Milch, wirst du es an diesen Punkten bemerken:

1. Lethargie oder Nervosität

Wenn ein Baby seht unruhig ist, oder im Gegenteil, auffällig teilnahmslos, könnte es sein, dass es zu wenig Milch bekommen hat.

2. Faltige Haut

Wirkt die Haut wie ein Anzug, der zu groß ist oder ist die Haut sehr faltig und dein Baby hat eingefallene Wangen? Alarmsignal.

3. Eingesunkene Fontanelle

Sind die weichen Stellen des Kopfes auch im Liegen eingesunken, kann das ein Zeichen für eine (beginnende) Dehydrierung sein.

6. Was kann ich tun, wenn es zu wenig ist?

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Baby akut dehydriert ist, gehe bitte umgehend mit ihm zum Arzt!

Wenn dein Baby aber gut drauf ist und du trotzdem vermutest, dass es in der Regel zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, frage deine Hebamme, eine Stillberaterin oder ebenfalls den Kinderarzt um Hilfe. Das gilt natürlich bei allen Unsicherheiten! In vielen Fällen werden die „Profis“ dich sicher beruhigen können. Sind deine Befürchtungen gerechtfertigt, wissen sie, was euch hilft.

Übrigens: Hier findet ihr viele, viele gute Tipps zum Thema „Mein Baby trinkt nicht. Es gibt nämlich 1001 Gründe, warum ein Baby nicht (mehr) genug trinken mag – und ebenso viele Dinge, die helfen können.

7. Trinkmenge Baby berechnen: Was zählt noch außer Milch noch mit?

Im ersten Halbjahr braucht dein Baby nichts außer Milch. Diese löscht Hunger und Durst.

Führst du dann die Beikost ein, wird es auch langsam Zeit für „echte“ Getränke. Spätestens, wenn dein Baby auf drei Breimahlzeiten kommt, braucht dein Schatz zusätzliche Flüssigkeit. Am besten ist hier natürlich Wasser!

Du kannst aber auch auf ungesüßte und eventuell verdünnte Tees zurückgreifen. Am besten Kräutertees, da Früchtetees häufig recht viel Säure enthalten. FIT KID (Die Gesund-Essen-Aktion für Kitas) gibt hierzu einen guten Tipp: „Säuglingtees in Instant-Form werden nicht empfohlen. Sie enthalten oft Maltodextrin oder Zucker.“

Also, kurzum: Es gilt wie immer, auf dein Bauchgefühl zu hören. Scheue dich dennoch nicht, bei Sorgen und Unsicherheiten um Rat zu fragen!

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

Du möchtest dich mit anderen Mamas zu diesem und anderen Themen austauschen? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas“.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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