Für viele Alleinerziehende kommen die Ergebnisse einer neuen Studie für die Bertelsmann Stiftung vermutlich nicht überraschend, trotzdem ist es schockierend, die Zahlen zu sehen. Denn die Ergebnisse zeigen, dass beinahe die Hälfte aller Alleinerziehenden als einkommensarm gilt und mit ihren Kindern in prekären Verhältnissen lebt.
Armut trotz Erwerbstätigkeit
Genauer gesagt sind es 43 Prozent aller Alleinerziehenden, die in Armut leben müssen, wie der Spiegel berichtet. Zum Vergleich: Bei Paarfamilien mit einem Kind sind nur neun Prozent einkommensarm, mit zwei Kindern sind es elf Prozent. Das Traurige: Die alleinerziehenden Eltern sind meistens erwerbstätig, aber trotzdem reicht ihr Verdienst nicht, um überhaupt das Existenzminimum für sich und ihre Kinder zu sichern.
Studienautorin Anne Lenze von der Hochschule Darmstadt stellt klar, dass das Armutsrisiko für Alleinerziehende und ihre Kinder damit seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau verharrt. Bereits 2020 bezogen rund 34 Prozent der alleinerziehenden Familien Hartz-IV. Ihr Anteil liege damit fast fünfmal höher als bei Paarfamilien. Zu 88 Prozent sind Alleinerziehende Frauen.
Viele Alleinerziehende müssen mit Hartz-IV aufstocken
Dabei sind unter den Single-Müttern ganze 71 Prozent berufstätig, fast die Hälfte arbeitet sogar in Vollzeit. Unter den Alleinerziehenden, die Hartz-IV bekommen ist ein großer Teil ebenfalls berufstätig. Von ihnen arbeiten 40 Prozent. Das heißt, sie nutzen den staatlichen Zuschuss, weil ihr Job nicht reicht, um damit allein über die Runden zu kommen.
Die Daten der Studie beziehen sich auf die jeweils aktuellsten Zahlen zur relativen Einkommensarmut und beim Hartz-IV-Bezug. Sie sind auch deswegen alarmierend, weil viele Alleinerziehenden in der Corona-Pandemie sowieso schon durch Schul- und Kitaschließungen unter erhöhtem Druck stehen. Seid ihr auch Alleinerziehend? Wie nehmt ihr eure finanzielle Situation wahr?
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