„Mein Mann und ich sind inzwischen seit sieben Jahren ein Paar, davon drei Jahre verheiratet. Wir haben zwei wundervolle Söhne, die sechs Monate und fünf Jahre alt sind. Was ich euch hier erzählen werde, werden bestimmt nicht alle verstehen. Trotzdem finde ich wichtig, darüber zu sprechen, weil es in einer Ehe nicht immer nur schwarz oder weiß, gut oder böse gibt.
Doch nun zum Anfang…
Ich war glücklich, dass alles so gut lief
Als ich meinen Mann kennenlernte, war ich sofort total verliebt. Wir zogen zusammen und irgendwann entstand bei uns beiden der Wunsch, eine Familie zu gründen. Es klappte bei uns auch sofort – was für ein Glück! Auch, wenn mein Sohn ein Schreikind war und es uns nicht immer leicht machte: Für mich war es toll, seine Mama zu sein.
Mein Mann und ich haben uns schnell in unsere Elternrolle eingefunden und sogar unser Sexleben war wie vorher. Mit einem Jahr kam unser Schatz zur Tagesmutter und wir beide konnten wieder voll arbeiten gehen. Ich arbeite gerne und verdiene sogar mehr als mein Mann. Es erfüllte mich mit Stolz, dass alles so reibungslos zu klappen schien bei uns.
Als unser Sohn drei Jahre alt war, machte ich mit ihm eine Mutter-Kind-Kur. Ich fand es klasse: Einfach mal ganz viel Zeit für mein Kind und für mich! An einem der Wochenenden kamen uns meine Eltern und mein Mann besuchen. Wir hatten einen wunderschönen Tag zusammen, aber abends merkte ich, dass etwas nicht stimmte.
Mein Mann weinte zum Abschied und sagte mir unter Tränen, dass er mich lieben würde.
Diese ungewöhnliche Abschiedsszene ließ mich nicht los.
Ich schrieb ihm eine Nachricht, auf die ich nur eine sehr knappe Antwort erhielt. Da war ich dann schon sicher, dass irgendwas vorgefallen sein musste. Wenig später bestätigte sich mein Verdacht, als ich eine weitere, aber dieses Mal sehr lange Nachricht von meinem Mann erhielt: Er beichtete mir, dass er fremdgegangen war. Ich war am Boden zerstört. Er schrieb zwar, dass er mich und unseren Sohn nicht verlieren will, aber ich konnte nicht klar denken.
Unter diesen Umständen konnte ich mir einfach nicht vorstellen, die Kur fortzusetzen. Ich wollte einfach nur nach Hause, um mit meinem Mann alles zu klären. Ich packte also meine Sachen und er nahm sich Urlaub. Als ich zu Hause ankam, ließ er mir eine Wanne ein, tröstete mich und wir redeten. Er erzählte mir, dass er sich von mir nicht mehr geliebt gefühlt und sich nach Aufmerksamkeit gesehnt hatte. Diese Aufmerksamkeit bekam er dann von einer anderen Frau.
Das musste ich erstmal sacken lassen.
Weil meine Familie und alle Freunde dachten, dass ich noch bei der Kur wäre, hatten wir zum Glück sehr viel Zeit für uns. Wir sprachen viel über unsere Beziehung und unternahmen ganz viel miteinander. Ich machte mich hübsch für ihn und versuchte aufmerksamer sein, weil ich um unsere Liebe kämpfen wollte. Er ließ es zu und so bauten wir unseren Scherbenhaufen Stück für Stück wieder zusammen.
Ich weiß, viele Frauen würden mir raten: ‚Lass ihn doch laufen, der ist es nicht Wert!‘ Aber ich möchte lieber etwas Gutes reparieren, anstatt es einfach wegzuwerfen. Noch im selben Jahr entschieden wir, dass wir ein zweites Kind bekommen. Bis heute sind wir glücklich miteinander, obwohl ich manchmal Angst habe, dass wir wieder an so einen Punkt kommen und er es wieder tut.
Aber ich bin eine starke Frau und unsere Familie ist mir dieses Risiko wert.“
Liebe Mama (echter Name ist der Redaktion bekannt), vielen Dank, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe!
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected].
Ich finde diese Geschichte sehr hilfreich und auch tröstend. Immer heißt es ein Seitensprung zerstöre alles.
Mein Mann und ich sind gerade in der gleichen Situation nachdem er seinen Fehler gestehen musste. Bei dem Seitensprung mit „Folgen“ versuche ich jetzt die Umstände zu sehen und halte mich an allem positiven fest was ich an uns sehe. Eine gemeinsame Zukunft wollen wir beide nach wie vor. Wir planen nun gemeinsam mit und ohne Kind ganz viel. Wir reden viel über die Situation und wie es uns geht. Wie er sich seine Vaterrolle mit dem neuen Kind vorstellt und wie es mir dabei geht und was für mich ok ist und was noch nicht.
Die Frau wird weiterhin eine Rolle spielen denn dieser Fehler bringt leider ein neues Lebe mit sich. Ich kenne Sie und sie ist kein Unmensch. Nichts entschuldigt die Tat aber beide stehen zu ihrem Fehler und ich hasse was passiert ist aber nicht den Menschen.
Wir arbeiten jetzt in einer Therapie an uns damit ich das verarbeiten kann und wir nicht in Vorwürfe und Schuldzuweisungen enden. Auch ich habe sicherlich meinen Anteil daran. Trennung/Scheidung ist kein Thema, wir lieben uns und sind intim miteinander wie vorher auch.
Eine Beziehung ist es wert erhalten zu werden solange beide Partner es möchten!
Hallo,
Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch mein Mann und ich haben so etwas durch gemacht. Wir brauchten ein wenig Abstand, aber danach verlief alles noch besser als davor. Ein paar Monate nach all dem hatten wir endlich unser traumhaus gekauft. Davor wurden uns die Häuser immer vor der Nase weg geschnappt. Inzwischen glaube ich es war Schicksal, dass wir vor unserer Krise kein Haus gefunden haben. Und jetzt bekommen wir bald unser zweites Kind.
Wie du schreibst, warum etwas weg werfen was vorher immer gut war? Wenn es wirklich gut war lässt es sich auch wieder reparieren.
Ich freue mich über solche Berichte, weil man sonst immer nur hört, dass es nichts bringt eine Beziehung wieder zu kitten. Aber es gibt genug Beziehung die beweisen, dass es auch anders geht.
Ich kenne dich nicht aber ich kann nicht verstehen wie sowas verziehen/ darüber hinweg gesehen werden kann. Ich kenne genug in meinen Umfeld die zwei Kinder haben und von Ehemann zwei mal betrogen wurden. Für mich steht eines Fest: wer betrügt liebt seinen Partner nicht. Andere mögen anderer Meinung sein aber man kann doch vorher über alles reden wie bei dir, dass er sich nicht mehr gefühlt fühlt ? Muss man direkt mit einer anderen ins Bett ? Einmal Betrüger immer Betrüger. Klar, für die Kinder ist es immer sehr schlimm aber man sollte sich seine Würde noch achten auch als Mutter und Frau.
Hallo!
Ich habe fast genau das gleiche erlebt und auch wir haben wieder zueinander gefunden, ein 2. Kind bekommen, geheirat und ein Haus gekauft. Wir sind glücklicher denn je.
Der Seitensprung wird nicht verdrängt. Die Frau ist Teil unserer Geschichte geworden und ich bin ihr nicht einmal böse.
Es gibt Menschen die können gut damit umgehen, es gibt sogar Menschen die in einer polygamen Beziehung leben können.
Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und wir hatten Glück, dass sowohl Freunde als auch Familie uns in allen Entscheidungen unterstützt haben.
Liebe Grüße
[…] Er war leider nicht ehrlich zu mir und gab es zunächst nicht zu, aber irgendwann ließ sich seine Affäre nicht mehr geheim […]