U3 Untersuchung: Wichtige Informationen und Ablauf

Zwischen der vierten und fünften Lebenswoche des Babys stellt die U3-Untersuchung einen wichtigen Meilenstein dar – für Mama und Kind. Schließlich ist dies oftmals die erste Vorsorgeuntersuchung, die außerhalb des Krankenhauses in einer Kinderarztpraxis stattfindet. Geprüft werden bei dem Säugling etwa das Gewicht, die Reflexe sowie Hinweise auf mögliche Entwicklungsstörungen. Du willst mehr dazu wissen? Wir klären dich über den genauen Ablauf und die Bedeutung der U3 auf!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die U3-Untersuchung findet zwischen der 4. und 5. Lebenswoche des Babys (zum ersten Mal) in einer Kinderarztpraxis statt.
  • Neben der körperlichen Untersuchung stellt die Impfberatung der Eltern einen wichtigen Bestandteil der dritten Vorsorgeuntersuchung dar.
  • Vorgesehen ist für die U3 ein Ultraschall der kindlichen Hüftgelenke, um eventuelle Fehlstellungen auszuschließen oder gegebenenfalls rechtzeitig zu behandeln.
  • Beraten werden die Eltern u. a. über (Probleme beim) Stillen/ Ernährung mit dem Fläschchen, Unfallverhütung, Risiko eines plötzlichen Kindstodes, Kariesprophylaxe und den Umgang mit einem möglichen „Schreibaby“. Zudem gibt es jede Menge Informationen zu regionalen Unterstützungsangeboten.
  • Die Kosten für die U3-Untersuchung werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

2. Was du über die U3-Untersuchung beim Kinderarzt wissen solltest

Die dritte Vorsorgeuntersuchung für Neugeborene ist eine der ersten Gelegenheiten, bei der der Arzt bzw. die Ärztin das Baby außerhalb des Krankenhauses sieht. Die U3 bietet eine umfangreiche Kontrolle der Entwicklung des Säuglings und hilft, mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.

Besonders wichtig ist der Hüftultraschall, der ebenfalls dazu dienen soll, mögliche Asymmetrien rechtzeitig zu entdecken. Ebenso überprüft der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin Körperreflexe und Reaktion auf laute Geräusche. Folgende Inhalte umfasst die U3-Untersuchung:

  • Kontrolle von Gewicht und Größe
  • Beurteilung des Ernährungszustands
  • Überprüfung der motorischen Entwicklung

Zusätzlich informiert der Arzt bzw. die Ärztin über mögliche Impfungen, die ab der sechsten Lebenswoche beginnen können. Eltern dürfen sich außerdem auf ausführliche Beratungsgespräche einstellen, in denen sie alle Fragen zur weiteren Entwicklung ihres Kindes klären können.

3. Wann findet die U3-Untersuchung nach der Geburt statt?

Zwischen der 4. und 5. Lebenswoche findet die U3-Untersuchung von Neugeborenen statt. Die zeitliche Toleranzgrenze für die U3 liegt übrigens bei der 3. bis 8. Lebenswoche des Babys. Bedeutet: Du kannst die U3 etwas früher oder ein wenig später (als auf dem gelben Heft angegeben) machen lassen.

Während die U1 sowie die U2 in den meisten Fällen noch im Krankenhaus durchgeführt werden, ist die U3 die erste Früherkennungsuntersuchung, die in einer niedergelassenen Kinderarztpraxis erfolgt.

Tipp: Da die U3 schon relativ kurz nach der Geburt des Babys empfohlen wird, solltest du bereits vor der Entbindung, also noch in der Schwangerschaft einen Termin bei deinem gewünschten Kinderarzt bzw. deiner gewünschten Kinderärztin ausmachen.

4. Ablauf: Was wird bei der U3-Untersuchung alles gemacht?

Zu Beginn der U3-Untersuchung wird dein Baby gründlich gewogen und gemessen. Der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin überprüft dabei die Körperlänge, das Gewicht und den Kopfumfang. Diese Daten helfen, die Entwicklung deines Kindes im Vergleich zu Gleichaltrigen zu beurteilen.

Anschließend erfolgt eine umfassende Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands. Hierbei wird das Herz abgehört und die Lungenfunktion geprüft. Auch die Bauchorgane werden abgetastet, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.

Besonders wichtig ist die Untersuchung der Hüftgelenke mittels Ultraschall. Diese kann potenzielle Fehlbildungen aufdecken. Der Arzt bzw. die Ärztin überprüft zudem die Haut deines Babys auf mögliche Auffälligkeiten. Ein weiterer Punkt ist das Verhalten deines Kindes: Der Arzt bzw. die Ärztin achtet darauf, ob es altersgerecht auf Reize reagiert. Mit einer Rassel wird beispielsweise gerne das kindliche Hörvermögen getestet. Ob eine Linsentrübung vorliegt, prüft der Arzt bzw. die Ärztin, indem dem Säugling kurz ins Auge geleuchtet wird.

Wie in der U2-Untersuchung wird während der U3 ebenfalls über die Routineprophylaxe gesprochen. Diesbezüglich weisen Kinderärzte erneut auf die regelmäßige Gabe von Vitamin D zur Vorsorge von Rachitis sowie Fluorid zur Vorsorge von Karies hin.

Natürlich hast du während der U3 stets die Möglichkeit Fragen zu stellen und dich ärztlich beraten zu lassen.

Welche Reflexe werden bei der U3 überprüft?

Bei der U3-Untersuchung werden verschiedene angeborene Reflexe getestet. Dazu gehören der Greifreflex, bei dem das Baby bei Berührung der Handfläche die Finger schließt, und der Saugreflex, welcher wichtig für die Nahrungsaufnahme ist. Auch der Moro-Reflex wird überprüft, der bei einem plötzlichen Geräusch oder einer unerwarteten Bewegung ausgelöst wird.

Diese jeweiligen Reflexe geben Aufschluss über die neurologische Entwicklung und die Funktionsfähigkeit des Nervensystems des Babys. Zudem wird beobachtet, ob das Baby in der Lage ist, in Bauchlage den Kopf für einige Sekunden zu halten. Diese Tests helfen den Ärzten, mögliche Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Gewicht: Wie viel sollte ein Kind bei der U3-Untersuchung wiegen?

Jedes Baby ist unterschiedlich groß und unterschiedlich schwer. Das ist auch gut so. Es lässt sich daher keine konkrete Aussage darüber treffen, wie viel ein Kind bei der U3-Untersuchung grundsätzlich wiegen sollte. Wichtig ist jedoch, dass der Säugling in den ersten zwei bis drei Monaten nach der Geburt rund 120 bis 200 Gramm Gewicht pro Woche zunimmt.

Im Durchschnitt sind Mädchen bei der U3 zwischen 49 und 57 cm groß und wiegen drei bis fünf Kilogramm. Jungen sind häufig zwischen 50 und 60 cm groß und drei bis fünfeinhalb Kilogramm schwer. Aber auch das sind nur Durchschnittswerte.

Werden Babys bei der U3 geimpft?

Nein, eine Impfung der Babys erfolgt während dieser Untersuchung noch nicht. Dennoch spielt die Impfberatung bei der U3 eine wichtige Rolle. Der Arzt bzw. die Ärztin klärt dich über verschiedene Impfungen auf, die im Säuglings- sowie Kleinkindalter von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden. Ob dein Baby schlussendlich geimpft wird, entscheidest natürlich du.

Im Allgemeinen erfolgt der erste Impftermin für Babys „erst“ ab einem Alter von sechs Wochen – etwa gegen Rotaviren. Die erste Kombi-Impfung (gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Polio, Hib und Hepatitis B) erfolgt dann in einem Alter von zwei Monaten.

Hinweis: Den Impfpass deines Babys bekommst du nach der ersten Impfung vom Kinderarzt bzw. von der Kinderärztin überreicht. Ab besten bewahrst du diesen zusammen mit dem gelben Untersuchungsheft auf, welches du nach der Geburt erhalten hast. So hast du bei der nächsten U-Untersuchung alles griffbereit.

Wie lange dauert die U3-Untersuchung?

Für die U3-Untersuchung deines Babys empfehlen wir dir ausreichend Zeit einzuplanen. Denn neben der körperlichen Untersuchung hast du als Elternteil auch die Möglichkeit, den Arzt bzw. die Ärztin um Rat zu fragen und dich über bestimmte Themen zu informieren. Die Beratung der Eltern, insbesondere zu den von der STIKO empfohlenen Impfungen, stellt einen wichtigen Bestandteil der U3 dar. Daher kann es durchaus passieren, dass die Dauer der gesamten U3-Untersuchung schon mal bis zu einer Stunde beträgt.

5. Zahlt die Krankenkasse die Kosten für die U3-Untersuchung?

Ja, in Deutschland sind die U-Untersuchungen (U1 bis U9) keine Selbstzahlerleistung, sondern werden von den Krankenkassen, gesetzlich sowie privat, abgedeckt.

Um eine Kostenübernahme durch die Versicherung zu gewährleisten, muss die Vorsorgeuntersuchung allerdings zum vorgeschriebenen Zeitpunkt erfolgen. Wird mal ein Termin vergessen, lässt sich dieser (ab der U2-Untersuchung) innerhalb einer bestimmten Toleranzgrenze nachholen. Wird aber auch dann die Früherkennungsuntersuchung nicht durchgeführt, kann die Krankenkasse die Übernahme der Kosten ablehnen.

Deshalb: Rechtzeitig einen Termin für die jeweilige U-Untersuchung beim Kinderarzt bzw. bei der Kinderärztin vereinbaren!

6. Welche U-Untersuchungen für Kinder sind Pflicht?

Tatsächlich ist es in Deutschland so, dass die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder generell keine Pflicht sind, sondern lediglich als Empfehlung dienen, um eine gesunde Entwicklung sicherzustellen und rechtzeitig handeln zu können, sollten Krankheiten, Störungen oder Probleme auftreten.

Das gilt jedoch nicht für alle Bundesländer. Seit 2009 ist die Teilnahme an den U-Untersuchungen (U1 bis U9) bis zum sechsten Lebensjahr in Bayern, Baden-Württemberg sowie Hessen nämlich gesetzlich vorgeschrieben. Auch in den übrigen Landesteilen Deutschlands können sich Behörden (z. B. Jugendamt und/ oder Gesundheitsamt) einschalten, sollten die Früherkennungsuntersuchungen von den Eltern nicht in der angegebenen Zeitspanne bzw. Toleranzgrenze in Anspruch genommen werden.

7. Wie viele U-Untersuchungen gibt es?

Es gibt insgesamt zehn Vorsorgenuntersuchungen für Babys sowie (Klein-) Kinder, die in Deutschland bis zum sechsten Lebensjahr empfohlen werden oder in einigen Bundesländern sogar gesetzlich vorgeschrieben sind:

U-Untersuchung In welchem Alter? Was wird geprüft?
U1-Untersuchung direkt nach der Geburt (Toleranz: keine) Überprüfung lebenswichtiger Funktionen
U2-Untersuchung 3.-10. Lebenstag (Toleranz: 3.-14. Lebenstag) Wichtige Stoffwechsel- und Hormontests
U3-Untersuchung 4-5 Wochen (Toleranz: 3.-8. Woche) Fokus auf körperliche und geistige Entwicklung
U4-Untersuchung 3-4 Monate (Toleranz: 2.-4,5. Monat) Beobachtung der Beweglichkeit und sozialen Interaktion
U5-Untersuchung 6-7 Monate (Toleranz: 5.-8. Monat) Augenmerk auf motorische Fähigkeiten
U6-Untersuchung 10-12 Monate (Toleranz: 9.-14. Monat) Fokus auf altersgerechte Entwicklung und Fähigkeiten
U7-Untersuchung 21-24 Monate (Toleranz: 20-27. Monat) Sozialverhalten, Sprachtentwicklung, Hörverstehen
U7a-Untersuchung 34-36 Monate (Toleranz: 33.-38. Monat) Sozialverhalten, Zahn-Kiefer-Gesundheit
U8-Untersuchung 46-48 Monate (Toleranz: 43.-50. Monat) Selbstständigkeit und Sozialverhalten
U9-Untersuchung 60-64 Monate (Toleranz: 58.-66. Monat) Sprachentwicklung sowie Entwicklungsauffälligkeiten vor dem Schulbeginn
U10-Untersuchung 7-8 Jahre Allgemeiner Entwicklungsstand
U11-Untersuchung 9-10 Jahre Allgemeiner Entwicklungsstand
J1-Untersuchung 13 Jahre Entwicklungsstand im Jugendlichenalter
J2-Untersuchung 16-17 Jahre Gesundheitscheck sowie Beratung zu Sexualität, Verhütung und/ oder Berufswahl

Tipps und Infos rund um die Themen Babygesundheit, Babyentwicklung, Babypflege und Babyschlaf kannst du übrigens hier entdecken.

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Carolina Baldin

Zwischen Alster und Elbe fühle ich mich in Hamburg ziemlich wohl. Hier lebe ich als alleinerziehende Mama zusammen mit meiner Tochter und unserer Hündin Ida. Da mir eine Vereinbarkeit als Einelternfamilie wichtig ist, plane ich meinen Alltag zwischen Job, Kind und Me-Time - mit allen Herausforderungen.

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