„Hallo, ich bin Ramona und ich bin letztes Jahr 53 Jahre alt geworden. Für mich war der 53. Geburtstag wie ein Neuanfang. Unsere Jüngste zog wenig später aus und die Ältere heiratete nur ein paar Wochen später. Mein Mann und ich wollten viel reisen, ausgehen und das Leben genießen, bevor wir zu alt dafür wären. Ich war stolz auf unsere beiden Kinder und glücklich, dass die zwei ihren Weg in ein eigenes Leben gefunden haben. Niemals hätte ich gedacht, dass ich wenig später wieder Erziehungsratgeber wälze und Babyklamotten einkaufe.
Ich hatte im vergangenen Jahr immer wieder Hitzewallungen und mein Hausarzt sprach von Wechseljahren. Meine Periode kam auch so gut wie gar nicht mehr. Darüber, dass ich schwanger werden könnte, machte ich mir also überhaupt keine Gedanken. Ich kenne mehrere Frauen Mitte 30, die sich Sorgen um ihre Fruchtbarkeit machen, es war für mich ausgeschlossen, dass in meinem Alter noch etwas passieren könnte. Das Thema war für mich durch.
Doch plötzlich war mir morgens ständig schlecht, meine Brüste spannten.
Das alles erinnerte mich so stark an meine ersten Schwangerschaften, dass ich irgendwann einen Test machte. Mein Mann lachte mich sogar schallend aus, als er davon erfuhr und meinte nur ‚Wunschdenken, oder was?‘ Es ist bestimmt nicht schwer, sich unseren Schock vorzustellen, als der Test ein positives Ergebnis anzeigte. Ich war völlig neben der Spur und überlegte fieberhaft, ob es einen Grund geben könnte, dass das Ergebnis fehlerhaft ist.
Doch auch beim zweiten und dritten Testen blieb das Ergebnis gleich: ‚schwanger‘ stand dort. Glauben konnten wir es immer noch nicht. Erst als mir mein Frauenarzt gratulierte, realisierte ich langsam, dass da tatsächlich ein kleiner Mensch in mir heranwuchs. Dann kamen auch gleich die Sorgen, schließlich gibt es in meinem Alter viele Risiken für Mutter und Kind. Zum Glück war mein Frauenarzt sehr einfühlsam und machte mir Mut, da ich sehr sportlich bin.
Zuhause holten mich trotzdem wieder Zweifel ein.
Ich bin nicht mehr Mitte 20, wie bei meinen ersten Schwangerschaften. Könnte mein Körper das Abenteuer Baby noch ein drittes Mal bewältigen? Wie würde es meinem Mann und mir inmitten von Windeln und Babygeschrei ergehen? Schaffen wir die schlaflosen Nächte noch? Wir besprachen uns in Ruhe, aber eigentlich wusste ich trotz aller Zweifel gleich, dass dieses Kind ein Geschenk des Himmels ist.
Ich versuchte die Ängste zur Seite zu schieben und mich auf das Wunder einer sehr späten Schwangerschaft einzulassen. Immerhin konnte ich auf eine Menge Erfahrungen zurückblicken, wir sind finanziell abgesichert und haben Zeit, uns auf unseren Nachzügler zu konzentrieren. Also erzählten wir auch Freunden und Familie davon, die alle überrascht, aber positiv waren. Meine Älteste bot auch gleich an, uns zu unterstützen und als Babysitterin einzuspringen.
Inzwischen befinde ich mich im Endspurt der Schwangerschaft.
Natürlich mache ich mir Gedanken wegen der Geburt, versuche aber, positiv zu bleiben. Bisher hat mein Körper alles gut verkraftet und unserem Baby geht es gut. Alle Untersuchungen waren unauffällig, aber wir nehmen unser spätes Geschenk so wie es kommt. Das nächste Kapitel in unserem Leben wird anders aussehen, als wir es noch vor wenigen Monaten geplant haben. Es wird ein Abenteuer, aber wir sind bereit, unser Bestes zu geben, um auch unserem dritten Wunder gute Eltern zu sein.”
Liebe Ramona, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
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WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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Es ist eine schöne Sache, dass sie mit Ü50 noch ein kleines Baby zur Welt bringen kann. 😍
Für ein Baby ist man nie zu alt. 😆