Seit Tagen wütet in der Ukraine der Krieg. Und richtet so viel Leid an, dass man es auch als Beobachter in sicherer Entfernung nur schwer ertragen kann. Neben all dem offensichtlichen Schrecken gibt es aber auch immer noch kleine, besondere Einzelschicksale, die einem das Herz brechen:
Jessica Van Nooten und ihr Mann Kevin wissen schon lange, was Schmerz bedeutet. Seit Jahren wünscht sich das Paar ein Baby. Sie probierten alles, damit die Australierin schwanger wird, inklusive 15 Versuchen künstlicher Befruchtung. Doch nichts kann ihren Wunsch erfüllen.
Deswegen entscheiden sie sich für eine Leihmutterschaft in der Ukraine. Gegenüber ABC News gibt Jessica an, dass die Leihmütter in diesem Land gut versorgt seien. Sie bekommen eine gute medizinische Versorgung, all das war dem Paar wichtig. Schließlich ging es hier um die Frau, die ihnen ihren größten Wunsch erfüllen sollte.
Sie fanden mit Hilfe einer Agentur eine passende Leihmutter.
Doch dann kam die Pandemie – und machte alles noch komplizierter
Denn Jessica durfte wegen der Reisebeschränkungen nicht in die Ukraine reisen. Doch schließlich fand sich eine Lösung: 2021 wurden Jessicas Embryonen verschickt und im September war die Leihmutter dann schwanger.
Am 22. Februar dieses Jahres bekam das Paar dann die Nachricht, dass ihre Tochter Alba das Licht der Welt erblickt hatte. 10 Wochen zu früh. Und kurz vor Beginn des Einmarsches der Russen in die Ukraine.
Jessica und Kevin wollten sofort zu ihrem Baby, das sie so sehnsüchtig erwartet hatten. Sie buchten ihre Flüge.
Bei einem Zwischenstopp in Dubai erfuhren sie dann, dass ihr Flug nicht die Ukraine ansteuern kann. Stattdessen habe man ihnen angeboten, sie nach Moskau oder nach Warschau zu fliegen, erklärt das Paar gegenüber ABC. „Wir konnten nicht glauben, dass Moskau eine Option sein soll…“ Sie entschieden sich für Polen.
Dort warten sie seitdem sehnsüchtig darauf, ihr kleines Mädchen in die Arme schließen zu dürfen.
Täglich stehen sie in Kontakt mit der Leihmütter-Agentur, durften Alba schon auf Video sehen. Ein kleiner Trost, immerhin. Jessica zeigt sich zuversichtlich, was die Gesundheit ihres Frühchens angeht: „Zwar sind Albas Lungen nicht entwickelt und es gab eine kleine Gehirnblutung und Probleme mit dem Darm, aber das ist für Frühchen nicht ungewöhnlich.“ Ihnen wird immer wieder glaubwürdig versichert, dass Alba eine gute medizinische Versorgung bekommt.
Jessica: „Sie wird berühmt werden, sie ist ein ganz besonderes kleines Mädchen. Ich kann es kaum erwarten, sie nach Hause zu bringen und allen zu zeigen.“
Wir drücken dem Paar die Daumen, dass sie Alba heil aus dem Krisengebiet holen können und schon bald ihre Tochter in die Arme schließen werden.