Schon seit 2013 gibt es ab dem vollendeten ersten Lebensjahr Anspruch auf einen Kita-Platz. Doch leider ändert das bisher wenig an der Tatsache, dass nicht alle Eltern, die sich einen Platz für ihr Kind wünschen, einen bekommen. Manche Familien werden bei der Vergabe der begehrten Plätzen offenbar oft benachteiligt, das zeigt eine neue Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB).
Offenbar sind Bildung, Beruf und Sprache der Eltern entscheidend
Wenn es darum geht, welche Familie letztendlich die Zusage für einen Kita-Platz bekommt, scheinen Finanzen und Migrationshintergrund eine große Rolle zu spielen. Kinder aus ärmeren Familien oder aus Familien, die kein deutsch sprechen, bekamen seltener die heißbegehrte Betreuung, wie Br.de berichtet. Dabei wünschen sich diese Eltern ähnlich häufig einen Kita-Platz wie die anderen Familien. Ihre Kinder erhalten trotzdem seltener die Möglichkeit, eine Kindertagesstätte zu besuchen.
Im Jahr 2020 sei beispielsweise nur jedes vierte armutsgefährdete Kind unter drei Jahren betreut worden. Bei den Kindern aus finanziell weniger prekären Verhältnissen waren es die Hälfte, also jedes zweite Kind. Ähnlich sah es bei Familien mit Migrationshintergrund aus. Während 38 Prozent der deutschsprachigen Kinder eine Kita besuchten, waren es nur 24 Prozent der Jungen und Mädchen aus Familien, die zu Hause kein Deutsch sprechen. Nachweislich meldeten aber rund 50 Prozent ihren Bedarf an.
Dennoch erhielten vergleichsweise wenige Kinder tatsächlich einen Platz.
Das ist besonders deswegen schade, weil es für die Kinder, die nicht aus deutschsprachigen Familien kommen, eine Hilfe gewesen wäre, um die Sprache schneller zu lernen. „Wenn wir Bildungsungleichheiten verringern wollen und möchten, dass alle Kinder ihre Potenziale bestmöglich entfalten, dann müssen wir die Teilhabechancen für alle Kinder erhöhen”, sagte BiB-Direktorin Katharina Spieß.
Die Situation der Kitas spitzt sich seit Jahren zu: Auf der einen Seite stehen Eltern, die auf die Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind, auf der anderen Seite herrscht ein extremer Personalmangel unter den Erzieher*innen. Dennoch haben ALLE Eltern einen Anspruch auf einen Kita-Platz. Mehr dazu HIER >>>
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