Mit den vielen Menschen, die nach den Sommerferien aus dem Urlaub zurückkommen, steigt auch die Zahl der Corona-Infektionen rasant an. Besonders wichtig also, dass wir uns alle an die Maskenpflicht halten, die zum neuen Schuljahr auch an vielen Schulen gilt. Genau das ist allerdings vielen Maskengegnern ein Dorn im Auge. Immer mehr von ihnen schließen sich zusammen, um sich gegen die Maskenpflicht zu „wehren“. Unterstützt werden sie dabei scheinbar – so unglaublich es klingt – von Ärzten, die den Kindern ohne Grund Atteste ausstellen.
Im Internet gibt es mehrere Initiativen gegen die Maskenpflicht
Sie nennen sich „Widerstand 2020“ oder „Ärzte für Aufklärung“ und haben ein gemeinsames Ziel: die Maskenpflicht zu umgehen und zu boykottieren. Wie der Report Mainz berichtet, gehören dazu auch viele Ärzte, die Kindern attestieren, dass sie aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen dürfen – ohne die Kinder vorher zu untersuchen. Online finden Maskengegner Listen mit Namen der Ärzte, bei denen sie sich bei Bedarf ein Attest „abholen“ können. Falls ein Arzt zu viele solcher Anfragen bekommt oder überlastet ist, gibt es direkte Empfehlungen für alternative Ansprechpartner.
Ärzte fühlen sich „dem Widerstand verbunden“
Insgesamt rund 2.000 Unterstützer sollen die „Ärzte für Aufklärung“ schon haben. Die Initiatoren wittern hinter der Maskenpflicht und den anderen Maßnahmen gegen das Coronavirus eine Verschwörung. Ihrer obskuren Meinung nach ist Covid19 längst nicht so gefährlich, wie gesagt wird. Deshalb seien die Masken nicht notwendig. Sie würden im Gegenteil erst dazu führen, dass viele Menschen sich unwohl fühlten.
Ärzten können ihre Zulassung verlieren
Inzwischen gibt es scheinbar immer mehr Fälle, in denen Schüler ohne triftigen Grund ein Attest vorgelegt haben, das sie von der Maskenpflicht befreit. Und das, obwohl den Ärzten im schlimmsten Fall der Entzug ihrer Zulassung droht, wenn sie falsche Atteste ausstellen. Deshalb hat sich inzwischen auch die Ärztekammer eingeschaltet. Einige der Mediziner sind nach der Berichterstattung verschiedener Medien deshalb scheinbar schon vorsichtiger geworden, wie RTL berichtet.
Auch den Schülern, die noch problemlos ein Attest bekommen haben, hilft es nicht unbedingt weiter. Denn nicht alle Schulen akzeptieren die Bescheinigungen. Das heißt, die Kinder ohne Maske müssen den Mindestabstand zu ihren Mitschülern einhalten – mit der Folge, dass sie nicht mehr am Unterricht teilnehmen dürfen. Für diesen Fall finden die Eltern sogar Musterschreiben von Rechtsanwälten online, um gegen den Ausschluss vom Unterricht vorzugehen. Wirklich unglaublich, oder?
Schulen können Maskenpflicht kaum durchsetzen
So abstrus die Begründungen der Maskengegner auch sind, die sich scheinbar keine Gedanken darüber machen, was ihre Haltung für alle anderen Menschen bedeutet: Wirklich viel machen können die Schulen dagegen scheinbar leider nicht. In letzter Konsequenz könnte es Schulverweise für die betreffenden Kinder geben. Allerdings auch nur, wenn die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird und nicht zu viele Kinder betroffen sind.
Ganz im Ernst, ich kann verstehen, dass die Maskenpflicht an Schulen während des Unterrichts für Diskussionen sorgt. In den meisten Bundesländern müssen Schüler und Lehrer die Masken allerdings nur außerhalb des Unterrichts tragen. Es geht also um Wege innerhalb der Schule und (teilweise) auf dem Pausenhof. Wenn das dazu führt, dass die Schulen nicht nach kurzer Zeit wieder komplett geschlossen werden, weil es einen Corona-Ausbruch gibt, verstehe ich nicht, wo das Problem ist.
Wir Eltern sollten unseren Kindern doch vermitteln, warum es im Moment wichtig ist, die Maske zu tragen, und das sie damit vielleicht Leben retten können. Wirklich erschreckend, dass scheinbar so viele Eltern ihren Kindern Verschwörungstheorien ins Ohr setzen – und dabei auch noch von Ärzten unterstützt werden! Oder wie seht ihr das?
[…] werden soll. Die bekannten Hygieneregeln seine weiterhin einzuhalten und bei Verstößen gegen die Maskenpflicht sollen Bußgelder von mindestens 50 Euro erhoben […]
Ganz ehrlich, ich halte auch nichts von Masken im Unterricht. In Sachsen öffneten am 18.5. bis zum Ferienbeginn (20.7.) die Grundschulen. Schüler saßen ohne Maske im ganz normalen Klassenverband. Kein Mindestabstand. Keine Masken. Nur auf dem Weg durchs Schulhaus. Das war zumutbar. Und es ist nicht jede sächsische Schule geschlossen worden. Ich weiss von einer einzigen. Und das war keine Grundschule.
Wenn sich Eltern im Namen der Kinder dafür einsetzen, nicht den ganzen Tag diese Masken tragen zu müssen, finde ich das richtig. Und umso besser, dass Ärzte das unterstützen.