„Als meine Kinder gestern Abend im Bett waren, schaute ich mich im Haus um und sah all die Spuren, die ihr Tag voller Neugier und Fantasie hinterlassen hatte. Als Mutter von einer Sieben-, Fünf- und einer Zweijährigen bleibt praktisch keine Zeit zum Aufräumen und Putzen.
Denn ich möchte diesen Lebensabschnitt genießen und keine unnötige Zeit mit dem Haushalt verschwenden.
Ja, ich mag ein aufgeräumtes Haus. Ja, ich bin ein Freund der Organisation. Ja, ich sehe alle die Dinge, die gerade wahllos herumliegen und spüre jeden Krümel unter meinen Füßen. Ja, ich wünschte, ich könnte einen ganzen Tag ungestört damit verbringen, mein Haus gründlich zu reinigen (in dem Wissen, dass es innerhalb von Minuten wieder schmutzig wäre).
Aber wisst ihr was? Die meiste Zeit meines Lebens werde ich in einem geputzten, aufgeräumten Haus verbringen. Nämlich dann, wenn meine Kinder groß sind.
Dann werde ich vermutlich genug Zeit und Ruhe für hübsche, weiße Möbel und teure Deko auf den Tischen haben.
Ich kann schön drapierte Vorhänge und Tische mit scharfen Ecken haben. Ich kann eine luxuriöse Badewanne ganz für mich alleine haben. Und ich werde viel Zeit und Energie haben, damit alles aussieht wie auf Instagram.
Fingerabdrücke, Buntstiftspuren und riesige Mengen Schmutzwäsche, zermatschtes Obst, schmutzige Badezimmer und Tische voller Tusche: Das hört sich für ordnungsliebende Menschen und Aufräum-Fanatiker vielleicht horrormäßig an, aber es zeigt mir, dass meine Kinder sich ausleben dürfen.
Es sind die Spuren unseres gemeinsamen Lebens.
Deswegen bin ich mir schon heute sicher, dass ich mich wieder verzweifelt nach diesem schmutzigen Haus sehnen werde, wenn irgendwann die letzte meiner Töchter ausgezogen ist. Ganz bestimmt würde ich dann mein Instagram-Traumhaus jederzeit wieder für weitere 18 Jahre mit meinen Kindern tauschen.
Bis dahin möchte ich eine Mama sein, die das schmutzige Geschirr beiseite stellt, um ein Kunstprojekt zu machen und die Wäsche im Korb lässt, um meinen Kindern ein Buch vorzulesen.
Ich möchte eine Mutter sein, die vergisst, die Toiletten zu putzen, weil sie zu beschäftigt war, mit ihren Kindern zu lachen. Eine, die eine Pizza bestellt, weil es wichtiger ist, die Kleine zu trösten, die gerade Kummer hat.”
Liebe Melli, vielen Dank für deine Geschichte. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe für die Zukunft.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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Danke für diesen Post!!
Bei uns ist es genau so und mich nerven die ganzen MamaInstagramWohnungen… Ich stelle mir immer die gleiche Frage: Kann ich mir die Putzfrauen ausleihen oder kann die Nanny meine Kinder auch 2h mitnehmen damit ich putzen kann??
Meine 3 Mädels sind richtig kreative Köpfe und am Ende der Unterlage ist immer noch Kreativität übrig 🙈
Meine Devise: an den dreckigen Fenstern im Haua erkennt man die glücklichen Kinder!!
Unsere Wohnung ist auch definitiv keine Instagram-Wohnung.
Ich versuche meine Tochter (3 Jahre) in die Hausarbeit einzubinden und so mit ihr Zeit zu verbringen.
Sie schaltet gerne die Waschmaschine ein, schaut in Waschzetteln ob was in den Trockner darf oder hilft beim Spülmaschine ausräumen. Sie hält natürlich nicht lange durch, aber wenn man ein wenig schafft ist es besser als nichts 🙂