Vor allem berufstätige Frauen kennen das Problem: Wir haben nur drei Wochen Urlaub, das Kind aber sechs Wochen Ferien. Wer Glück hat, kann sein Kind für eine Weile zur Oma zu schicken. Schließlich sind Großeltern so wichtig für Kinder und der Urlaub bei Oma ist eine gute Gelegenheit, diese Bindung zu stärken.
Doch was, wenn die Großmutter eine Rechnung stellt und Geld dafür haben möchte, sich um ihren Enkel zu kümmern?
775,50 Dollar für den Urlaub bei Oma
Genau das ist einer Frau aus den USA passiert, die auf der Plattform AskAmy um Hilfe bat. Sie hatte ihre Tochter in den Ferien eine Weile zu ihrer Großmutter geschickt, die offenbar etwas weiter weg wohnt. Mit ins Gepäck gab sie ihr 300 Dollar, um die finanzielle Belastung der Oma abzufedern. Doch das reichte nicht.
Als die Tochter, die eine tolle Zeit mit ihrer Oma hatte, aus dem Urlaub zurückkam, brachte sie neben einer Menge lustiger Geschichten auch eine Rechnung mit. Sie belief sich auf 475,50 Dollar und beeinhaltete eine detaillierte Auflistung aller Kosten, „inklusive der Benzinkosten von und zum Flughafen, wo sie sie abgeholt hatte (45 Minuten entfernt), Zugtickets, um in die Stadt zu fahren und ins Museum zu gehen und die Kosten für den Museumseintritt.“
Oma ist als schwierig bekannt
Verständlich, dass die Frau ziemlich vor den Kopf gestoßen war. Aber das ist noch nicht alles: „Im vergangenen Winter wohnte meine Mutter vier Monate bei uns und wir zahlten selbstverständlich für alles, auch einen netten Urlaub auf einer Insel über Weihnachten.“ Das klingt, als hätte die Großmutter eher wenig Geld zur Verfügung – theoretisch kann das eigentlich nicht sein, denn sie ist eine ehemalige College-Professorin.
Dass diese sich das Recht herausnimmt, solch eine Rechnung zu stellen, ist höchst verwunderlich. Schließlich ist diese Tochter ihre einzige, die noch zu ihr hält (oder: hielt). „Keiner meiner Geschwister hat noch eine Beziehung zu meiner Mutter, weil sie spießig ist und Grenzen nicht respektieren kann – wie hier beispielsweise ein 300 Dollar Budget.“
Es sieht so aus, als hätte sie damit wohl auch ihre letzte verbliebene Tochter und Enkeltochter verloren: „Ich fühle mich, als hätte sie mich ausgenutzt, und ich werde sie nicht mehr bitten, Zeit mit meiner Tochter zu verbringen, weil es einfach zu teuer für mich ist (finanziell und emotional).“
Die Expertin empfiehlt eine direkte Konfrontation
Kummerkasten-Tante Amy versteht das vollkommen, meint aber, die Frau sollte ihre Mutter konfrontieren und sie nach den Gründen für ihr Verhalten fragen: „Du musst deine Sorgen direkt mit deiner Mutter besprechen. (…) Ist deine Mutter finanziell unsicher? Hat sie Angst, ihren Lebensstil in der Rente nicht beibehalten zu können? Das sind legitime Sorgen.“ Außerdem rät Amy, ganz genau zu hinterfragen: „Ist diese Auflistung vielleicht ihre passiv-aggressive Art, dir zu sagen, dass sie deine Tochter eigentlich gar nicht so lange bei sich haben möchte?“
Egal, wie das Gespräch verläuft, sieht Amy eine sehr schwere Entscheidung auf die Fragestellerin zukommen: „Du wirst dich entscheiden müssen, ob diese Beziehung zwischen Großmutter und Enkeltochter eine ist, die du unterstützen möchtest.“
Was sagt ihr dazu, wenn der Urlaub bei Oma so ins Geld geht? Kennt ihr das auch, ist es okay oder ein absolutes No-Go?