Kinder stellen das Leben ihrer Eltern ganz schön auf den Kopf und das ist oft wunderschön, aber manchmal auch anstrengend. Verschiedene Studien legen nahe, dass die Anzahl der Kinder darüber entscheidet, wie gestresst Mama und Papa sind. Demnach sollen Dreifach-Mamas die gestresstesten Eltern sein.
Das Erstaunliche: Sogar Mütter mit vier oder mehr Kinder sind demnach weniger gestresst als diejenigen mit drei Kids.
Mama Melissa meint: Das erste Kind ist das anstrengendste!
Genau auf diese Studien bezieht sich Melissa Willets bei parents.com, denn sie ist anderer Meinung. Für die vierfache Mama steht fest: Nicht drei Kinder sind am anstrengendsten – und auch nicht vier, sondern das erste Kind ist am stressigsten für die Mama.
„Versteht mich nicht falsch, drei Kinder zu haben ist sicherlich kein Spaziergang. Als wir noch ein viertes bekamen, bedeutete das für mich, dass ich quasi 24 Stunden wach bin und buchstäblich durch unser Haus rennen muss, um alles auf die Reihe zu kriegen. Trotzdem hat mein erstes Kind meine Welt viel mehr ins Wanken gebracht, als Nummer drei oder vier.”
Na nu, wie ist denn das bitte gemeint?
Ein Statement mit dem Melissa erst einmal für Verwirrung sorgt, schließlich müssen sich die Einzelkind-Mamas immer mal wieder doofe Sprüche anhören à la „Ein Kind ist kein Kind”. Melissa erklärt das so: „Bevor ich Mutter wurde, drehte sich mein ganzes Leben eigentlich nur um mich. ” Doch mit dem ersten Kind war das schlagartig vorbei, von einem Moment auf den anderen drehte sich plötzlich alles um das Baby.
„Anstatt auszugehen, war ich nur noch zu Hause. Anstatt abends einen Wein mit Freunden zu trinken, verbrannte ich mir morgens um fünf die Zunge, wenn ich hastig versuchte, etwas Kaffee runterzubekommen. Freunde zum Essen einladen? Fehlanzeige, stattdessen versuchte ich plötzlich Playdates zu organisieren.”
„Zum ersten Mal Mutter zu werden war erschütternd.”
Mit ihrem ersten Kind löste sich plötzlich das Leben komplett in Luft auf, das Melissa bis dahin geführt hatte. Darauf sei sie überhaupt nicht vorbereitet gewesen und es sei schmerzhaft für sie gewesen, das zu akzeptieren. „Ich liebte es Mama zu sein, aber gleichzeitig war es das Erschütterndste, was bisher in meinem Leben passiert ist.”
Gleichzeitig sei sie in die typische Falle für alle Anfänger-Mamas getappt: Sie hatte viel zu hohe Ansprüche an sich selbst und setzte sich extrem unter Druck:
Als Melissa und ihr Mann sich dann trotzdem für ein zweites Kind entschieden, warnten andere Eltern sie davor, wie „brutal“ die Umstellung von einem Kind auf zwei Kinder sein würde.
Melissa findet mit jedem weiteren Kind besser in ihre Mutterrolle
Doch für Melissa soll es ganz anders kommen: „Ich macht mich auf das Schlimmste gefasst, aber es gab einen großen Unterschied, als unser zweites Kind zur Welt kam: Ich hatte schon vorher kein eigenes Leben mehr, also waren meine Erwartungen, Zeit für mich zu haben oder ähnliches, sehr niedrig. Ich hatte mich an das Leben als Mama schon gewöhnt und fand die Umstellung deswegen nicht mehr so dramatisch.”
Melissa hatte bei ihrem zweiten Kind keine übertriebenen Erwartungen an sich und das Baby, sie konnte ihren Perfektionismus loslassen. Sie lernte, sich für über die vielen kleinen Dinge zu freuen und konzentrierte sich darauf, dass sie zwei gesunde und glückliche Kinder hatte. Als die beiden dann irgendwann sogar miteinander spielen konnten, war das eine weitere Erleichterung für Melissa.
Schon wenig später wurde sie ein drittes Mal schwanger.
„Natürlich hatte ich mit drei Kindern Momente, in denen mir alles zu viel wurde. Aber insgesamt nahm ich mich als Mutter von drei Kindern viel entspannter wahr, als noch beim ersten. Am meisten hat mir die Sicherheit geholfen, dass alles nur eine Phase ist.”
Nicht verwunderlich also, dass Melissa und ihr Mann auch noch ein viertes Kind bekamen. Die drei Älteren waren inzwischen alt genug, um kleinere Aufgaben im Haushalt zu übernehmen, selbst ihre Zimmer aufzuräumen und sich Brote zu schmieren. „Eines der drei älteren Kinder war immer in der Nähe, um mir eine Windel zu reichen oder bei kleineren Aufgaben mit dem Baby zu helfen.”
„In unserer großen Familie gibt es so viel Liebe.”
Inzwischen sind die vier Kinder 10, 8, 5 und sieben Monate alt. Melissa habe akzeptiert, dass sie vermutlich noch eine Weile in einem lauten und chaotischen Haushalt leben und ihre Mahlzeiten im Stehen zu sich nehmen wird. Trotzdem findet sie es toll, vier Kinder zu haben: „Unsere große Familie ist ein Team, das sich immer gegenseitig unterstützt. Es gibt so viel Liebe zwischen uns.”
Was denkt ihr über Melissas Meinung? Könnt ihr bestätigen, dass die Umstellung beim ersten Kind am größten war oder war es bei euch tatsächlich das dritte Kind, das euch am meisten herausgefordert hat? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Ich kann dem nicht ganz zustimmen. Ich fand tatsächlich die Umstellung von einem Kind auf zwei Kinder heftig. Das lag aber bei uns vermutlich auch daran, dass die beiden nur 14 Monate auseinander sind. Das ist bis heute ziemlich anstrengend und wird es vermutlich aufgrund der immer gleichen Bedürfnisse auch noch eine Weile bleiben.
Inzwischen haben wir drei Kinder, die ersten beiden sind 3 und 4 jahre. Ich kann bestätigen, dass es mit jedem Kind einfacher wird, weil man seine Ansprüche schlicht und ergreifend runterschrauben muss. Aber man wird auch einfach mit jedem Kind routinierter.
Ich finde es eine tolle Erfahrung, wie viel Liebe die beiden „Großen“ für die Kleine haben und wie sie sich um sie kümmern. Aber ich fühle mich mit den drei kleinen Mäusen auch voll ausgelastet und denke nicht, dass noch ein weiteres Kind folgt 🙂
Ich hab 7 Kinder großgezogen und kann es nur bestätigen.leider hab ich jetzt nur noch 2 Erwachsene Söhne zuhause. Mir fehlen die lebendigen Zeiten.
Dem stimme ich zu. Ich habe ein Kind und bekam darauf Zwillinge. Und es ist so viel einfacher als beim ersten Kind. Klar gibt es Momente in denen ich an meine Grenzen komme. (Hat jede Mutter) aber man kennt einfach schon alles hat keine Erwartungen.. Plant anders… Obs noch ein viertes gibt wissen wir noch nicht..