Vollzeit-Papa gibt auf: Überfordert nach 2 Tagen mit Baby

Bevor das Baby da ist, lässt sich kaum einschätzen, wie sehr sich das Leben verändert und wie es sich dann anfühlt, Eltern zu sein. Plötzlich ist da dieser neue kleine Mensch, der eure Liebe und Aufmerksamkeit braucht und rund um die Uhr auf euch angewiesen ist. Vieles kommt ganz anders, als man es vorher geplant hat. Kein Wunder, dass diese neue Situation für einige Paare zur Belastungsprobe wird.

So geht es einer 36-Jährigen und ihrem Partner.

Sie schreibt sich bei Reddit den Frust von der Seele. Die Frau liebt ihren Job und verdient deutlich mehr als ihr Mann. Deswegen entscheiden sie gemeinsam, dass er seinen Job aufgibt und mit dem Baby zuhause bleibt. Doch schon nach wenigen Tagen fällt ihm die Decke auf den Kopf und er bittet seine Frau, die Elternzeit zu übernehmen.

„Ich (36) bin Neurologin und liebe meine Patienten und meinen Job. Ich glaube, es gibt keine größere Ehre im Leben, als anderen helfen zu können. Der Weg zu meinem Medizinstudium war nicht einfach und mit vielen Absagen gepflastert. Ich war ein unruhiger Teenager in der High School und wurde in meinem Abschlussjahr an keinem College angenommen. Ich musste mich hocharbeiten, beginnend mit Förderkursen an meiner örtlichen Volkshochschule. Als ich mit 26 Jahren endlich das Medizinstudium begann, war ich absolut begeistert.”

Plötzlich entwickelt ihr Mann einen starken Kinderwunsch

„Ich habe meinen Mann (37) im dritten Jahr meines Medizinstudiums kennengelernt, wir sind jetzt seit vier Jahren verheiratet. Mein Mann arbeitet im Marketing und ich verdiene das Dreifache seines Gehalts. Von Beginn unserer Beziehung an habe ich sehr offen zum Ausdruck gebracht, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich leibliche Kinder haben möchte. Mein Traum war es immer, zu adoptieren, und mein Mann schien das verstanden zu haben.

Nachdem sein Freund letztes Jahr jedoch einen kleinen Jungen zur Welt gebracht hatte, fing er an, mich wirklich dazu zu drängen, Kinder zu bekommen. Ich war anfangs sehr gegen diese Idee, da ich gerade am Anfang meiner Karriere stand und noch ein paar Jahre warten wollte, bevor ich mich wieder mit dem Thema Kinder beschäftigte. Im August letzten Jahres erfuhr ich, dass ich ungeplant schwanger war, weil beim Sex ein Kondom gerissen war.”

Sie planen, dass ihr Mann mit dem Baby zuhause bleiben wird.

„Anfangs dachte ich über eine Abtreibung nach, aber nach vielen intensiven Gesprächen mit meinem Mann entschieden wir uns, das Baby zu behalten. Er würde seinen Job kündigen und zu Hause bleiben, bis unsere Tochter alt genug wäre, um in den Kindergarten zu gehen.

Für unsere Entscheidung, ihn zu Hause bei unserer Tochter zu lassen, waren mehrere Faktoren ausschlaggebend:

  • Ich verdiene deutlich mehr Geld als er, also machte es finanziell einfach mehr Sinn.
  • Ich befinde mich in den ersten Jahren meiner Karriere als Oberärztin. Nach vier Jahren Medizinstudium und einer vierjährigen Facharztausbildung fange ich gerade erst an, selbstständig zu praktizieren, während mein Mann seit 15 Jahren berufstätig ist.
  • Mir war klar, dass ich absolut KEINE Lust hatte, zu Hause zu bleiben und Hausfrau zu werden. Ich respektiere Mütter, die zu Hause bleiben, aber meine Arbeit ist mein Leben und ich würde zu Hause verrückt werden. Das ist einfach kein Lebensstil, den ich mir wünsche.
  • Außerdem fühle ich mich nicht wohl dabei, mein Kind in die Kindertagesstätte zu geben, bis es alt genug ist, um sich verbal auszudrücken. Da ich in jungen Jahren Opfer eines Missbrauchs geworden bin, vertraue ich Menschen nicht genug, um meine Tochter in die Hände von Fremden zu geben, wenn sie sich nicht äußern kann.”

Vater gibt nach einem Wochenende alleine mit Baby auf

„Unsere Tochter ist heute 9 Wochen alt und ich bereite mich darauf vor, in ein paar Wochen in meine Praxis zurückzukehren. Dieses Wochenende ließ ich meinen Mann mit unserer Tochter allein, während ich an einer medizinischen Konferenz außerhalb des Bundesstaates teilnahm. Die Konferenz war großartig, aber als ich nach Hause kam, begann sich mein Mann komisch zu benehmen.

Als unsere Tochter heute schlief, drängte ich ihn, mir zu sagen, was los sei. Er brach völlig zusammen und sagte, er glaube nicht, dass er das schaffen könne. Er brachte zum Ausdruck, wie gefangen, allein und überwältigt er sich das ganze Wochenende über fühlte. Er möchte nun, dass ich meinen Mutterschaftsurlaub verlängere, und spricht davon, seinen Job zurückzubekommen.”

Die Mutter flippt aus

„Das brachte mich zum Ausrasten und ich fragte: ‚Was machen wir jetzt mit unserer Tochter?!‘ Er antwortete, indem er mir vorschlug, meine Praxis zu verlassen und von zu Hause aus zu arbeiten. Ich sagte, absolut nicht, und er schlug eine Kindertagesstätte vor. An diesem Punkt verlor ich einfach die Nerven und schrie: ‚Wenn ich gewusst hätte, dass du dein Versprechen nicht halten würdest, auf unsere Tochter aufzupassen, hätte ich dein Kind NIE bekommen.‘

Ich weiß, dass ich völlig überreagiert habe und ich würde unsere Tochter niemals gegen irgendetwas eintauschen, ich liebe sie so sehr. Aber ich bin so verärgert über meinen Mann und weiß nicht, wie ich zu diesem Zeitpunkt weitermachen soll.”

Was ihr im Netz geraten wird

„Du hast Grenzen und Regeln ausgedrückt und er hat sie überschritten. Halte dich an deine Grenzen. Wenn er nicht dazu bereit ist, überlege, wie wichtig dir diese Grenze ist und inwieweit du bereit bist, sie durchzusetzen“, schrieb eine Person. „Mit einem Kind kann man nicht so leichtfertig umgehen, und ‚Ich habe es mir anders überlegt‘ ist inakzeptabel, wenn es derjenige ist, der überhaupt darauf gedrängt hat. Auch wirtschaftlich macht es keinen Sinn.”

„Du hast nicht überreagiert, er braucht einen Weckruf“, kommentierte jemand anderes. „Du hast ihm etwas so Großes und Tolles gegeben (sein eigenes leibliches Kind), weil er versprochen hat, deine Karriere nicht zu zerstören und dich nicht als Mutter in eine Falle zu locken. Jetzt entdeckt er, dass die Erziehung eines Kindes ununterbrochen harte Arbeit bedeutet, etwas, das dir bewusst war, bevor du schwanger wurdest… Es geht nicht, dass er dich überredet, sein Kind zu bekommen und dann behauptet, es sei zu schwer, Vater zu sein, und du musst dein Leben und deine Träume aufgeben, um eine Nebenfigur seiner Träume zu werden.“

Vielleicht ist eine Nanny die beste Lösung?

Viele Leute schlugen vor, dass angesichts des Gehalts einer Ärztin eine private Nanny zu Hause der beste Weg wäre, möglicherweise wenn ihr Mann von zu Hause aus arbeitet. „Er kann sich um ein Kindermädchen kümmern, die Arbeit erledigen und einen Plan ausarbeiten. Sie können gemeinsam ein Vorstellungsgespräch führen“, schlug jemand vor.

Hoffen wir, dass das Paar eine gute Lösung findet. Ich finde es gar nicht so leicht, mir zu dem Fall eine abschließende Meinung zu bilden. Was denkst du darüber? Verrate es uns gerne in den Kommentaren!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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