Julia Cooper aus Manchester hat allerdings noch etwas ganz anderes erlebt.
Die 32-jährige Mama war mit ihrer neun Monate alten Tochter und Freunden in einem Park unterwegs. Die kleine Maus bekam Hunger und Julia setzte sich auf eine Bank, um sie zu stillen.
Plötzlich bemerkt sie aber, dass ein Mann in ihrer Nähe eine Kamera mit einem Zoom-Objektiv in der Hand hält und sie und ihr Baby beim Stillen knipst.
Sie fordert ihn auf, die gemachten Fotos sofort zu löschen.
Doch der Mann weigert sich und weist sie auf sein Recht, im öffentlichen Raum Fotos machen zu dürfen, hin. Er stritt nicht ab, dass er die Mama beim Stillen abgelichtet hatte. Julia erzählt: „Er erklärte aber auch nicht, warum er diese Fotos von uns machte. Und ich habe mich nicht getraut, so genau nachzuhaken.“ Aber: „Ich fühlte mich verletzt und bin mir sicher, dass er diese Fotos gemacht hat, um sich daran ,sexuell aufzugeilen`.“
Gegenüber Metro UK beschreibt Julia die Situation: „Ich war sehr diskret beim Stillen. Es war kalt und ich trug eine dicke Winterjacke und ich sah, dass er die Kamera in dem Moment rausholte, als ich anfing, meine Tochter zu stillen.“ Sie vermutet, dass der Mann deshalb auch sein Kameraobjektiv wechselte, um noch näher ranzuzoomen.
Daraufhin geht Julia zur Polizei – aber auch die kann die ihr nicht weiterhelfen.
Der Grund: Es gibt bisher kein Gesetz, das verbietet, Personen im öffentlichen Raum zu fotografieren. „Der Officer sagte, dass er das auch schlimm fand, was mir passiert ist, er aber nichts für mich tun könnte, weil es nicht verboten ist, jemanden im öffentlichen Raum zu fotografieren, der gerade stillt. Ich ging nach Hause, war sauer und fühlte mich mies.“Dagegen möchte Julia sich jetzt wehren und fordert eine Gesetzesänderung. Die Mama hat eine Petition ans UK Government gestartet. Sie fordert, dass es eine Straftat wird, wenn eine Person im öffentlichen Raum Teile des Körpers eines anderen fotografiert, die normalerweise von der Kleidung verdeckt werden würden.
Seit dem Vorfall hat Julia Stillprobleme
Julia kann diese Situation kaum vergessen und ist nach wie vor erschüttert: „Man muss doch erwarten können, dass Leute aus Höflichkeit Menschen nicht fotografieren, die Dinge tun, die privat sind. Auch in der Öffentlichkeit! Ich bin richtig traurig darüber, dass man mir das Stillen kaputt gemacht hat! Ich habe es danach noch einige Male draußen versucht, aber ich fühle mich beobachtet. Seitdem nehme ich nur noch Flaschen mit. Ich kann es nicht mehr.“
Und wer kann ihr das verdenken, oder?