Je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto mehr steigt die Spannung. Viele werdende Mamas warten dann wochenlang nervös darauf, dass die Geburt einsetzt. Andere werden von den Wehen völlig überrascht, weil der errechnete Termin noch in weiter Ferne liegt.
Denn auch wenn Ärzte den werdenden Eltern einen Entbindungstermin nennen können, sagt der meistens nicht viel darüber aus, wann das Baby tatsächlich kommt. Nur fünf (!) Prozent aller Geburten gehen tatsächlich am errechneten Termin los, wie die Sun berichtet. Schließlich liegt die Dauer der durchschnittlichen Schwangerschaft irgendwo zwischen 37 und 40 Wochen – ein weites Feld, wenn man gerade auf sein kleines Wunder wartet.
Blut der Mutter soll Ärzten den Geburtstermin verraten
Ein neuer Bluttest könnte das nun ändern. Mit ihm wollen Wissenschaftler der Uni Stanford die Geburt nun viel genauer bestimmen können. Allerdings gibt es auch mit dem Bluttest immer noch ein Zwei-Wochen-Fenster. Mit der Zeit soll das neue Verfahren aber noch deutlich genauer werden. Doch schon jetzt soll der Test auch vorhersagen können, wenn eine Frühgeburt droht. Das alles wollen die Forscher über das Blut der Mutter herausfinden können.
„Wir haben einen neuen Weg gefunden, das Blut der Schwangeren zu nutzen, um vorherzusagen, wann die Wehen losgehen werden”, erklärt Dr. Ina Stelzer, die Leitung der Studie. Dafür hätte ihr Team 63 Frauen in den letzten 100 Tagen ihrer Schwangerschaft begleitet. Die Schwangeren hätte für die Studie zwei- bis dreimal Blut abgeben müssen. Dann wurde jede Blutprobe auf 7.000 Bestandteile untersucht, um die Wehen-Signale zu finden.
Bluttest könnte besonders Frühchen helfen
Unter anderem finden sich vermehrt Steroide im Blut der werdenden Mamas, wenn die Geburt kurz bevor steht. Außerdem stellten die Wissenschaftler in diesem Zeitraum mehr Stoffe für die Blutgerinnung fest. Vermutlich weil sich der Körper kurz vor der Geburt auf einen größeren Blutverlust vorbereitet. Am auffälligsten war aber die Erhöhung eines Proteins, dass Entzündungen verhindern soll.
Die Tests geben also auch einen Einblick in die erstaunlichen Vorbereitungsmaßnahmen des Körpers, kurz bevor er ein Kind auf die Welt bringt. Die Leiterin der Studie betont außerdem, dass die Ergebnisse besonders Frühchen helfen könnten. Wenn Ärzte und Eltern wissen, dass das Kind eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, zu früh geboren zu werden, könnten im Vorfeld bereits Medikamente für eine schnellere Entwicklung der Lungen („Lungenreife“) gegeben werden.
Auch wenn die Ergebnisse der Studie noch einmal geprüft und belegt werden müssen, ihre Erkenntnisse sind schon jetzt einzigartig. Denn zum ersten Mal konnte der faszinierende Prozess eines Körpers, der sich auf eine Geburt vorbereitet, abgebildet werden – vorher war das den Wissenschaftlern ein Mysterium.