Ob der Zipfel der Schmusedecke oder der Ring am Greifling: Dein kleiner Schatz drückt alles immer fest an sich bzw. steckt es in den Mund.
Warum macht er das? Am tollen Geschmack des Stoffes oder des Kunststoffs kann es ja nicht liegen.
Des Rätsels Lösung: Dein Baby erkundet die Welt mit dem Sinn, der zu seiner Geburt am stärksten ausgeprägt ist – dem Tastsinn! Zwar kann ein Neugeborenes natürlich auch sehen, riechen oder hören, aber nichts lässt es die Welt so intensiv erfahren wie das „be-greifen“. Es lernt Dinge kennen, in dem es sie mit den Fingern oder der Zunge erforscht. Das sind beides sensible Bereiche mit vielen Rezeptoren – also Zellen, die eine Sinneswahrnehmung auslösen.
Aber warum schaut sich dein Kind nicht einfach an, was es interessiert? Das liegt daran, dass die Augen eines Babys erst im Laufe der ersten Monate voll fokussieren können. Am Anfang nimmt dein Kind eher Umrisse wahr und kann Farben nicht so gut auseinander halten.
Der Tastsinn deines Kindes ist übrigens ein Wunder – wie so vieles an dem kleinen Menschen. Schau dir nur mal seine Finger an: Die Nagelplatten, die die Nerven in den Fingern benötigen, um beim Ertasten Gegendruck zu erzeugen, sind nur 0,05 Millimeter dünn und sehr weich. (Im Erwachsenenalter sind sie dann rund 0,75 Millimeter dick).
Deshalb solltest du beim Schneiden der Nägel besonders vorsichtig sein: Es wird empfohlen, rund vier bis sechs Wochen zu warten bis zum ersten Schnitt. Auch dann ist es oft noch schwierig, den Übergang zum Nagelbett zu erkennen.
Tipp: Fingerkuppe ganz sanft nach unten drücken und mit einer Baby-Schere lieber mehrmals klein ansetzen als einmal zu viel.
Manche Mamas warten übrigens mit der Nagel-Schneiderei bis ihre Babys tief schlafen. So ist das Risiko geringer, dass durch die Zappelei des Kindes ein Schnitt daneben geht.