US-Mediziner und Psychologen schlagen Alarm: Viele Kinder schlafen zuwenig. Und wie sieht es in Deutschland aus? Dort zeigte eine repräsentative Umfrage der DAK, dass zumindest größere Kinder oft zu wenig Schlaf bekommen. Gefährlich wird Schlafmangel, wenn er zum Dauerzustand wird. Möglichen Folgen fürs Kind: Unaufmerksamkeit, Stimmungsschwankungen, Übergewicht, schlechtere Immunabwehr, Stress (zeigt sich oft in Kopf-, Rücken- oder Bauchschmerzen) sowie Depressionen. Hier erfährst du, wieviel Schlaf dein Kind braucht und wie du ihm helfen kannst, ihn zu bekommen.
So viele Stunden sollte dein Kind pro Nacht schlafen
- Babys (4-12 Monate): 12 bis 16 Stunden (die Nickerchen tagsüber zählen alle mit)
- Kleinkinder (1 bis 2 Jahre): 11-14 Stunden (inkl. Nickerchen)
- 3-5 Jahre: 10-13 Stunden (inkl. Mittagsschlaf)
- 6-13 Jahre: 9-12 Stunden
- 13-18 Jahre: 8-12 Stunden
Wichtig: Das sind natürlich alles nur Durchschnittswerte.
Schäfchen zu zählen, reicht oft nicht
Das Säuglinge nicht durchschlafen und unregelmäßige Schlafenszeiten haben, ist ganz normal. Der Babyschlaf ist deshalb ein Kapitel für sich. Hier helfen vor allem Geduld und vielleicht ein paar von diesen Tipps. Was aber tun, wenn dein Klein- oder Schulkind zu wenig Schlaf bekommt? Ganz wichtig ist hier Regelmäßigkeit. Eine Studie des University College London hat gezeigt, dass Kinder, die immer zu verschiedenen Zeiten ins Bett gehen, eher mit Problemen wie Hyperaktivität und Nervosität zu kämpfen haben. Manche Kinder, denen ADHS nachgesagt wird, leiden schlicht an Schlafmangel.
Auch die richtige Nahrung kann zu besserem Schlaf verhelfen. Dass eine fettige Käsepizza nicht als Betthupferl taugt, ist klar. Aber wusstest du, dass mache Lebensmittel den Schlaf sogar fördern können? Dazu zählen Bananen, Haferflocken und Milchprodukte. Sie enthalten Nährstoffe, die den Körper zur Bildung des Schlafhormons Melatonin anregen.
Einer der gesündesten Schlafhelfer ist viel Bewegung an der frischen Luft (auch im Winter).
Kinder und Jugendliche sollten sich mindestens 90 Minuten am Tag bewegen, dazu zählen natürlich auch der Fußweg zu KiTa oder Schule, die Sportstunde, der gemeinsame Marsch zum Supermarkt… Die meisten Kinder bewegen sich allerdings weniger. Dafür verbringen sie immer mehr Zeit vor Bildschirmen, sogar schon die ganz Kleinen. Die Kleinen reagieren dann überreizt und schlafen viel schlechter. Also: Die Kinder auf Dauer von Tablet, Smartphone & Co. fernhalten zu wollen, ist heutzutage unrealistisch. Aber vielleicht geht es besser erst (nicht zu lange) an die Bildschirme, wenn draußen ordentlich getobt oder eine Runde mit dem Rad gedreht wurde?