Wenn sich ein Paar dazu entscheidet, ein Baby zu bekommen, ist das etwas ganz Großes. Hier lieben sich zwei Menschen so sehr, dass sie für immer zusammen sein wollen. Und können sich vorstellen, gemeinsam einen kleinen Menschen in die Welt zu setzen, zu behüten und großzuziehen.
Halten sie ihr Baby dann endlich in den Armen, ist das wunderschön, aufregend, das pure Glück (okay, und auch ein kleines Bisschen unheimlich). Im besten Fall schweißt es das Paar noch mehr zusammen, denn dieses zauberhafte Wesen ist „ihrs“, sie teilen diese einzigartige Liebe zu ihm wie ein süßes Geheimnis. Sie verbringen Stunden damit, in dem kleinem Gesichtchen Ähnlichkeiten von Mama und Papa zu erkennen und freuen sich über jeden neuen Meilenstein ihres Kindes wie kein anderer.
All das ist ganz normal. Und wundervoll. Und so nötig, um den Paar-Akku aufzuladen für alles, was da kommt. Denn irgendwann, wenn die neue Familiensituation zum Alltag wird, dann wird durch die sich langsam enttönende rosarote Brille sichtbar: Die Beziehung, die kommt jetzt etwas zu kurz.
Klar gibt es all diesen wunderbaren neuen Familienmomente, die einen zusammenschweißen und ein warmes Gefühl im Bauch geben. Aber für all diese knisternden Zweiermomente, die früher für ein klopfendes Herz und rosige Wangen gesorgt haben, ist häufig nur noch wenig Raum.
Irgendwann gibt es dann vielleicht diesen Moment, in dem man merkt, dass man hauptsächlich übers Kind spricht. Oder sich mal wieder über etwas streitet. Und gar nicht so genau weiß, wie es dem anderen eigentlich gerade so geht. Und merkt, dass man ihn… vermisst. Obwohl er jeden Abend da ist.
Und deswegen lautet einer der klügsten Sätze, die ich je gesehen habe: Jede Beziehung braucht einen Babysitter.
Denn Paare brauchen Zeit zu zweit. Ganz egal, wie alt ihr Kind ist und ob sie aktuell in verliebter oder doch eher Krisenstimmung sind. Paare brauchen Zeit für sich, raus aus dem Chaos des Familienhaushalts.
Die Dates müssen nicht besonders fancy sein – dürfen sie aber natürlich. Es kann aber auch die ultimative Romantik darstellen, sich im Auto ein Fast-Food-Menu zu teilen und dann Küsse zu tauschen, die nach Burger und Softeis schmecken. Es kann ein Spaziergang sein, es kann ein Kinobesuch sein, es kann… alles sein. Alles, was beiden gefällt.
Die Dates müssen nicht ewig lang sein – dürfen sie aber natürlich. Der Babysitter kann aber auch die Nachbarin sein, die mit dem Kinderwagen eine große Runde spazieren geht. Oder eine Studentin, die es sich einen Abend auf dem Sofa, das man selbst endlich mal verlassen will, gemütlich macht, während das Kind schläft. Oder die Oma, die den kleinen Schatz sogar mal für zwei Nächte zu sich nimmt. Alle ist möglich. Alles, was beiden gefällt.
Denn ab und zu muss der Liebes-Becher wieder aufgefüllt werden, der einen stark macht. Stark genug, dem stürmischen Alltag zu trotzen. Gelassen genug, um dem hektischen Alltag zu trotzen. Und vor allem verliebt genug, um unseren Kindern vorzuleben, wie eine harmonische Beziehung funktioniert.
Darum braucht die Liebe einen Babysitter.