Warum feiern wir Ostern? Eine Frage, die wir uns als Erwachsene häufig gar nicht mehr stellen, schließlich sind die Feiertage längst zur Gewohnheit geworden und gehören eben einfach dazu. Ganz anders ist das bei Kindern, für die das Osterfest noch einen ganz besonderen Zauber hat. Der Osterhase und die vielen bunten Eier verleihen den Feiertagen etwas Außergewöhnliches, und dann haben Mama und Papa auch noch frei.
Wie ihr auf „Warum feiern wir Ostern?” antworten könnt
Und irgendwann stellt dann auch euer Kind ganz sicher die Frage: „Mamaaa, warum feiern wir Ostern?“ Vielleicht gehört ihr zu denjenigen, die diese Frage aus dem Stehgreif kindgerecht beantworten können. Gehört ihr nicht? Damit seid ihr vermutlich nicht alleine, denn bei vielen Menschen spielt die Kirche keine große Rolle mehr im alltäglichen Leben und damit verblasst auch die Erinnerung an die christliche Erzählung, die unser Osterfest erklärt.
Selbst wenn ihr euch als bibelfest einschätzt, schon mal mit Kindern über eine Kreuzigung gesprochen? Es ist gar nicht so leicht, die Geschichte hinter dem Osterfest so zu erzählen, dass sie euren Kindern keinen Schrecken einjagt und für sie nachvollziehbar ist. Um den Kleinen erklären zu können, warum wir Ostern feiern, müsst ihr wohl ein bisschen ausholen. Aber keine Bange, wir lassen euch nicht im Stich und geben euch hier einen Überblick, wie ihr euren Kindern ganz einfach erklären könnt, warum wir Ostern feiern!
Die Ostergeschichte kindgerecht erklärt
Vermutlich haben die meisten von euch noch eine diffuse Ahnung, dass Ostern irgendwas mit der Auferstehung von Jesus zu tun hat, oder? Aber wie war das noch mal genau in der Bibel?
1. Welche Bedeutung hat der Palmsonntag?
An Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern, machte sich Jesus auf den Weg nach Jerusalem, um das Paschafest zu feiern. Das ist eines der wichtigsten Feste für Menschen jüdischen Glaubens. Auch Jesus war Jude.
Bei den Menschen Jerusalems war Jesus schon so etwas wie ein Held, denn er half armen und kranken Menschen und verkündete das Wort Gottes. Die Stadtoberhäupter fühlten sich von Jesus bedroht, weil er von so vielen Menschen verehrt wurde. Sie hatten Angst, ihre Macht zu verlieren, und wollten ihn deswegen umbringen.
2. Was ist an Gründonnerstag passiert?
Am Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen zwölf größten Anhängern (auch Apostel oder Jünger genannt) ein Abendmahl. Schon da ahnte er, dass sein Leben in Gefahr ist. Denn sein Freund Judas hat den Stadtoberhäuptern gegen Geld verraten, wo sie Jesus finden können.
3. Warum ist Karfreitag ein Feiertag?
Schon am nächsten Tag, also am Karfreitag, wurde Jesus gefangen genommen und ans Kreuz genagelt. Dort starb er. Begraben wurde er in einer Höhle, verschlossen mit einem großen schweren Stein. Um daran zu erinnern, feiern wir Karfreitag.
4. Was ist am Ostersonntag passiert?
Damals war es üblich, dass der Körper eines Verstorbenen nach ein paar Tagen mit Ölen eingerieben wurde. Deswegen machten sich am Ostersonntag einige Frauen auf dem Weg zum Grab. Doch sie erschraken, als sie zur Höhle kamen. Denn der große Stein, der die Höhle verschlossen hatte, war beiseite geräumt. Jesus war verschwunden und in der Höhle saß ein Engel, der ihnen sagte, Jesus sei wieder am Leben und auf dem Weg nach Galiläa. Als die Frauen davon erzählten, wollte ihnen aber niemand glauben.
5. Warum gibt es Ostermontag?
Erst am Ostermontag, als zwei seiner treuen Jünger Jesus auf dem Weg in das Dorf Emmaus begegneten, schenkte man der Auferstehung von Jesus Glauben.
Kurz gesagt: Warum feiern wir Ostern?
Das Osterfest feiern wir also, weil Jesus auferstanden ist. Ostern steht deswegen für das Leben und den Neuanfang.
Was es mit unseren Ostersymbolen auf sich hat
Vielleicht sind eure Kinder schon ein bisschen größer und wissen, dass der Osterhase nicht wirklich kommt. Dann taucht vielleicht auch die Frage auf, was das überhaupt soll mit dem Hoppelhäschen und den bunten Eiern an Ostern. Auch da können wir euch weiterhelfen und frischen euer Wissen auf!
Warum feiern wir Ostern mit bunten Eiern?
Es gibt mehrere Vermutungen, wie der Brauch des Eierfärbens entstanden ist. Eine besagt, dass er auf die Fastenzeit zurückgeht. Denn schon früher fasteten die Menschen in der Woche vor Ostern, auch Karwoche genannt. Dafür verzichteten sie auch auf Fleisch und Eier. Weil die Hühner aber natürlich trotzdem Eier legten und diese nicht einfach weggeschmissen werden sollten, kochte man die Eier, um sie länger haltbar zu machen. Außerdem wurden die gekochten Eier gefärbt, um sie von den rohen unterscheiden zu können. Die gefärbten Eier wurden dann verschenkt.
Dieser Brauch findet übrigens schon im 13. Jahrhundert zum ersten Mal Erwähnung. Auch heute noch ist es in vielen Familien Tradition, die bunten Eier selbst zu färben. Das klappt auch schon mit ganz kleinen Kindern und kann richtig viel Spaß machen.
Warum werden die Ostereier versteckt?
Angeblich geht diese Tradition auf ein heidnisches Ritual zurück. Denn: Um die Frühlingsgöttin Ostara zu ehren, wurden Eier verschenkt. Sie gelten als Zeichen der Fruchtbarkeit. Der Kirche missfiel dieser Brauch und sie verbot ihn. Die Folge war, dass die Menschen die Eier künftig heimlich verschenkten, indem sie sie versteckten und Freunde und Familie danach suchen ließen.
Warum feiern wir Ostern mit einem Osterhasen?
Der Hase ist seit jeher ein Symbol für Fruchtbarkeit, weil er zu den Tieren gehört, die besonders viel Nachwuchs haben. Er war auch das Zeichen der heidnischen Fruchtbarkeitsgöttin Eostre, ihr zu Ehren fand das Ostara-Fest statt. Die Christen integrierten dieses heidnische Symbol dann in ihr Osterfest. Das passte gut: Denn der Hase war als Zeichen für Leben und Wiedergeburt bekannt. Genau darum geht es auch beim christlichen Osterfest.
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Im Großen und Ganzen stimmt es schon, allerdings sind da noch ein paar Ungenauigkeiten und auch kleine Fehler drin. Jesus wurde bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verhaftet, allerdings begann damals der neue Tag mit dem Sonnenuntergang. Die Frauen sind am Sonntagmorgen zum Grab, weil der Leichnam Jesu am Freitag erst abends vom Kreuz abgenommen worden war und die Sonne schon langsam unterging und somit der Samstag, also der Sabbat (der jüdische Ruhetag) begonnen hat, an dem gläubige Juden nichts arbeiten durften, auch keine Totensalbung. Diese wollten die Frauen am Sonntag nachholen.
Jesus feierte mit seinen Jüngern im Übrigen kein Abendmahl, sondern das Pessachmahl, passend zum Pessachfest (oder auch Passah- oder Paschafest), aus dem dann das christliche Abendmahl wurde.
Die Emmausjünger stehen zwar am Ostermontag im Mittelpunkt der meisten Gottesdienste, aber deren Begegnung mit Jesus auf ihrem Weg nach Emmaus fand bereits am Sonntag statt.
Ansonsten finde ich es schön, dass ihr das hier so kindgerecht erklärt. Man darf Kindern aber ruhig die Karfreitagsthematik zumuten, denn welchen noch größeren Liebesbeweis könnte Gott bringen, als selbst ans Kreuz zu gehen, Leid und Schmerz auf sich zu nehmen, um uns in unserem Leiden und unseren Schmerzen zu verstehen und uns darin nahe sein zu können?