Warum ich in diesem Sommer nicht mit meinem Sohn schwimmen gehe

Mein Sohn ist eine echte Wasserratte. Schon als er zwei Jahre alt war, rannte er auf jede noch so kleine Pfütze zu und setzte sich direkt hinein. Und während seines ersten Urlaubs am Meer musste ich ihn fest an der Hand halten. Sonst wäre er direkt ins Wasser gelaufen. Kein Wunder also, dass unsere regelmäßigen Besuche im Schwimmbad für ihn jedes Mal ein Highlight sind. In diesem Sommer mussten wir bisher wegen Corona darauf verzichten, und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Viele Freibäder haben zwar wieder geöffnet – aber ich werde trotzdem nicht hingehen. Warum? Das erkläre ich euch hier:

Mit vier Jahren lernte mein Sohn Schwimmen.

Schnell schaffte er auf dem Rücken paddelnd seine ersten Bahnen, tauchte nach Ringen und sprang sogar vom drei Meter Brett. Auch heute noch ist das Schwimmen eine seiner liebsten Sportarten. Regelmäßig gehen wir ins Hallenbad und verbringen dort mehrere Stunden planschend im Wasser. Mein Sohn war untröstlich darüber, dass die Schwimmbäder im März schlossen. Fast täglich fragte er mich: „Mama, können wir heute wieder Schwimmen gehen?“ Als ich verneinte, wurde er traurig, einmal weinte er sogar.

Mittlerweile ist zumindest unser Stammfreibad seit dem 15. Juni wieder geöffnet. Und obwohl wir uns beide sehr auf diesen Tag gefreut haben, waren wir bisher noch nicht dort.

Ich möchte im Schwimmbad mit meinem Sohn frei spielen können.

Wir wollen uns entspannen, vom Alltag erholen und Spaß haben. Und das ist, so gut ich sie auch nachvollziehen kann, mit den Abstandsregelungen nicht vereinbar. Denn nicht nur auf der Liegewiese, auch im Wasser soll man kontinuierlich 1,5 Meter Abstand halten. Wenn wir beide im Wasser richtig toben und spielen wollen, befürchte ich, dass zumindest mein Sohn diese Regel schnell vergessen wird. Und unseren ersten Ausflug in das geliebte Schwimmbad nur meckernd und mahnend verbringen, möchte ich einfach nicht.

Ich möchte, dass mein Sohn die Zeit im Schwimmbad genauso genießen kann wie immer, wenn wir wieder zusammen baden gehen. Die Abstandsregeln finde ich sehr sinnvoll. Ich halte sie ein und trage auch beim Einkaufen den Mundschutz. Auch mein Sohn hält sich gut an diese Regeln. Aber mit dem Schwimmbadbesuch warten wir trotzdem, bis sie aufgehoben werden.

Und wie macht ihr das? Wart ihr schon mit euren Kindern im Freibad? Schreibt uns an [email protected]

Sarah Wiedenhoeft

Hamburger Deern, Journalistin, Mutter eines Sohnes. Immer auf der Suche nach besonderen Menschen und dankbar, ihre Geschichten zu erzählen.

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