Viele Schwangere leiden unter Wassereinlagerungen, die häufig zu geschwollenen Füßen, Beinen, Armen und/oder Händen führen. In vielen Fällen verschwinden diese so genannten Ödeme nach der Geburt das Babys, meistens passiert das durch vermehrtes Schwitzen oder über den Urin. Allerdings können frisch gebackene Mamas auch in der Stillzeit von Wassereinlagerungen betroffen sein. Was dahinter steckt und was du dagegen tun kannst, verraten wir dir jetzt!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- In der Regel verschwinden Wassereinlagerungen aus der Schwangerschaft circa zwei bis drei Wochen nach der Geburt des Babys.
- Bei einigen Müttern können die sogenannten Ödeme während der Stillzeit jedoch ebenfalls (oft sogar verstärkt) auftreten.
- Wassereinlagerungen beim Stillen entstehen häufig durch ein Ungleichgewicht der Hormone.
- Grundsätzlich sind Wassereinlagerungen in der Stillzeit weder ungewöhnlich noch gefährlich.
- Neben Fußbädern, viel Trinken und Wechselduschen kann auch Akupunktur gegen Ödeme beim Stillen helfen.
2. Warum habe ich Wassereinlagerungen in der Stillzeit?
Es ist leider ein Mythos, dass sich Wassereinlagerungen aus der Schwangerschaft nach der Geburt in Luft auflösen. Ein zügiges Ausschwemmen der Ödeme ist natürlich möglich, aber nicht die Regel. Tatsächlich kommt bei vielen Frauen am zweiten oder auch dritten Tag nach der Entbindung sogar eher neues Wasser hinzu, sodass sich die Wassereinlagerungen in der Stillzeit nicht selten verschlimmern.
Dass die Ödeme auch nach der Geburt noch auftreten können, liegt daran, dass sich der Körper im Wochenbett erst einmal regenerieren muss, und das passiert nicht von heute auf morgen. Schließlich ist über mehrere Monate ein Kind in deinem Bauch herangewachsen. Dementsprechend haben sich in der Schwangerschaft (hormonell bedingt durch Progesteron) unter anderem deine Blutgefäße geweitet und sind dadurch durchlässiger für die größere Blutmenge und andere Flüssigkeiten geworden.
Auch ein Ungleichgewicht der Hormone bzw. ein veränderter Hormonspiegel kann die Flüssigkeitsregulation deines Körpers während der Stillzeit beeinflussen.
3. Wie kann ich Wassereinlagerungen im Wochenbett erkennen?
Wenn sich in deinem Körper Wasser einlagert, bemerkst du das in den meisten Fällen daran, dass deine Hände, Füße, Arme und/oder Beine angeschwollen sind. Teilweise sind auch Wassereinlagerungen im Gesicht möglich.
Die Haut fühlt sich dann warm und gespannt an, und wenn du vorsichtig auf eine Stelle drückst, entsteht eine Delle, die sich nicht sofort zurückbildet. Es kann auch sein, dass die betreffenden Stellen jucken oder sogar etwas schmerzen. Häufig merken Betroffene, dass Ringe plötzlich nicht mehr passen, Schuhe zu klein sind oder Kleidung einschneidet.
4. Sind Wassereinlagerungen während der Stillzeit gefährlich?
Aus eigener Erfahrung wissen wir, Wassereinlagerungen, ob in der Schwangerschaft oder beim Stillen, können wirklich unangenehmem sein. Dennoch sind Ödeme im Normalfall weder für die Schwangere, noch für das ungeborene Baby gefährlich. Gleiches gilt für das Auftreten von Wassereinlagerungen beim Stillen. Auch hier stellen sie grundsätzlich keine Gefahr dar.
Es sei denn, die Ödeme treten plötzlich extrem verstärkt und überwiegend im Gesicht auf und/oder sind mit Begleiterscheinungen verbunden – wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schwindelgefühl. Ist das der Fall, dann lasse das am besten einmal zeitnah von deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin abklären.
5. Wie lange sind Wassereinlagerungen nach der Geburt normal?
Zunächst einmal sind Wassereinlagerungen während der Stillzeit nicht unnormal und können viele Mütter betreffen, die kurz zuvor entbunden haben. Teilweise können sich die Ödeme beim Stillen sogar verschlimmern – auch hier besteht generell kein Grund zur Sorge. Oftmals verschwinden die Wassereinlagerungen innerhalb von zwei bis drei Wochen nach der Geburt von ganz alleine, indem sie über Urin oder Schweiß vom Körper ausgeschwemmt werden. Es kann aber auch sein, dass das Abklingen der Wassereinlagerungen im Wochenbett bis zu fünf Wochen andauert, was ebenfalls nicht ungewöhnlich ist.
Hinweis: Solltest du nach fünf bis sechs Wochen nach wie vor Probleme mit Wassereinlagerungen beim Stillen haben, kontaktiere vorsichtshalber deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin.
Ist es normal, dass die Wassereinlagerungen nach der Geburt schlimmer werden?
Ja! Wenn du merkst, dass die Ödeme nach der Geburt zunehmen, ist das grundsätzlich erst einmal kein Grund zur Sorge. Die Ursache sind in den meisten Fällen deine Hormone, bei denen sich nach der Entbindung noch einmal sehr viel verändert.
6. Was kann ich gegen Wassereinlagerungen in der Stillzeit tun? Gibt es Hausmittel?
In der Regel bilden sich Ödeme während der Stillzeit automatisch zurück. Da Wassereinlagerungen oft aber nicht gerade angenehm sind, können ein paar kleine Tipps und Tricks helfen, die Symptome zu behandeln:
- Beine hochlegen: Am Tag solltest du deine Beine so oft wie möglich hochlegen, um die zu entlasten. So verhinderst du, dass sich noch mehr Wasser ansammelt.
- Bequeme Socken und Schuhe: Vermeide das Tragen von zu engen Socken und Schuhen, die einschneiden und den Blutfluss unterbrechen.
- Kompressionsstrümpfe tragen: Bei Wassereinlagerungen in Füßen und Beinen üben die Strümpfe Druck auf die Venen aus und sorgen dafür, dass sich kein weiteres Wasser anlagern kann. Kompressionsstrümpfe kannst du dir vom Arzt verschreiben lassen.
- Fußbad: Bade deine Füße für circa zehn Minuten in lauwarmem Wasser, zusammen mit einer Handvoll Meersalz. Es sorgt dafür, dass deine Füße sich entspannen, das Salz wirkt außerdem entzündungshemmend und versorgt deine Füße und Beine mit wichtigen Mineralstoffen.
- Wechselduschen: Brause deine Beine und Füße nach dem Duschen (in zwei Durchgängen) abwechselnd mit kaltem und warmem Wasser ab, um den Stoffwechsel anzuregen.
- Viel Trinken: Auch wenn das erste einmal unlogisch klingt: Du solltest pro Tag mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu dir nehmen (am besten Wasser oder ungesüßten Tee). Denn die Ödeme werden oft durch den Urin ausgeschwemmt, und das Wasser sorgt dafür, dass du häufiger zur Toilette musst.
- Akupunktur: Gegen Wassereinlagerungen kann das professionelle Akupunktieren der Punkte MA36 und MP9 helfen.
Hilft die richtige Ernährung gegen Wassereinlagerungen nach der Geburt?
Ja, grundsätzlich kannst du den Ödemen auch mit bestimmten Lebensmitteln entgegenwirken. Zum Beispiel haben Weintrauben, Spargel, Gurke, Datteln, Sauerkraut oder Wassermelone eine entwässernde Wirkung. Das gleiche gilt für Brennnesseltee. Und auch Gerstengras kann bei Wassereinlagerungen helfen. Du kannst zum Beispiel drei Esslöffel Gerstengras über Nacht in einem Glas Wasser einweichen und am nächsten Morgen trinken.
Und was ist mit Sport?
Grundsätzlich hilft auch Bewegung dabei, den Wassereinlagerungen den Kampf anzusagen. Optimal ist zum Beispiel Schwimmen, aber auch Yoga und leichte Gymnastik können helfen. Am besten fragst du einmal deine Hebamme, ob sie dir geeignete Übungen zeigen kann. Wenn dir nicht unbedingt nach Sport ist, tut es auch ein Spaziergang an der frischen Luft.
Hier findest du viele weitere Tipps, Infos und einfache Rezepte zum Nachmachen rund um Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung.
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