Den Krankenkassen fehlen im kommenden Jahr Milliarden, deswegen plant Karl Lauterbach eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge. Noch ist jedoch nicht klar, wie hoch die Beiträge werden.
Um die gigantische Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen zu schließen, plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unter anderem eine Anhebung der Beiträge. Das soll aber nicht die einzige „Stellschraube” sein, an der Lauterbach drehen möchte, wie verschiedene Medien berichten.
So viel Geld fehlt den Krankenkassen
Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gibt an, dass die Krankenkasse für 2023 mit einer Finanzierungslücke von 17 Milliarden Euro zu kämpfen haben. Lauterbach bestätigte diese Zahl im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Er kündigte außerdem an, dass eine Anhebung der Beiträge erfolgen müsse: „Bei einem Defizit von 17 Milliarden Euro lässt sich das nicht vollständig vermeiden. Aber wir werden versuchen, die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen: Indem wir Effizienzreserven nutzen, die Rücklagen der Krankenkassen anpassen und den Steuerzuschuss erhöhen.”
Dabei ließ er noch offen, wie hoch die Beiträge steigen werden: „Es wäre unprofessionell, würde ich Ihnen hier aus den laufenden Gesprächen berichten.”
Ursachen für die Finanzierungslücke
Ein Grund für die Finanzierungslücke sei eine Ausweitung der Leistungen für gesetzliche Versicherte. Gleichzeitig sind den Kassen „mit der Corona-Krise die Einnahmen weggebrochen”.
Ab wann die möglichen Beitragserhöhungen umgesetzt werden könnten hat Lauterbach noch nicht verraten. Ebenso hielt er sich bedeckt, was er mit den genannten „Stellschrauben” meint. Der Bundesgesundheitsminister erwiderte auf entsprechende Fragen lediglich, dass er rechtzeitig einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen wird.
Wie hoch ist der Krankenkassenbeitrag generell?
Der gesetzliche Krankenkassenbeitrag beträgt 14,6 Prozent des Einkommens. Zusätzlich legen die Krankenkassen einen Zusatzbeitrag fest. Daher schwankt der tatsächliche Krankenkassenbeitrag 2022 zwischen 14,95 Prozent und 17,1 Prozent. Die Hälfte davon trägt der Arbeitgeber.
Zuschüsse des Bundes sorgten dafür, dass die Kassen den Beitrag für 2022 stabil halten konnten. Doch schon früh fürchteten Experten, dass wegen Corona früher oder später erhebliche Beitragserhöhungen auf uns zukommen könnten.