„Weil ich Diabetes habe, machten mir in der Schwangerschaft viele Angst.”

Hanna möchte mit ihrer Geschichte anderen Frau Mut machen, die ebenfalls an Diabetes erkrankt sind.

Ich bin Hanna und bei mir wurde vor zwei Jahren Diabetes Typ 1 festgestellt. In meiner Schwangerschaft musste ich mir schon einige Bemerkungen anhören: Wie verantwortungslos und leichtsinnig ich wäre, mit Diabetes ein Baby zu bekommen.

Natürlich machte ich mir Sorgen, dass mein Kind auch Diabetes haben könnte oder es irgendwelche Komplikationen geben würde.

Ich war schon länger bei meinem Diabetologen in Behandlung.

Er hatte mich in dieser Zeit bestärkt und mir Zuspruch gegeben, dass mein Baby mit guten Chancen auf die Welt kommen könnte. Ich blieb in Bewegung so gut es ging und achtete auf meine Ernährung.

Mit der Zeit erhöhte sich mein Insulinbedarf natürlich, ging jedoch genauso schnell wieder runter in den Unterzucker. Aber ich hatte ein gutes Gefühl, da sich mein Langzeitwert immer mehr verbesserte und wieder senkte.

Mein Diabetologe war zufrieden.

Schließlich hatte ich sogar einen Langzeitwert von unglaublichen 5,4%, was einem gesunden Menschen ohne Diabetes entspricht.

Mein Frauenärztin sah dies allerdings nicht als positiv, auch meine Hebamme nicht. Meine Ärztin meinte bei jeder Untersuchung, dass das Baby schwerer und größerer sei als es sollte. Mir machte das immer mehr Angst.

Schließlich schickte sie mich zweimal zur Feindiagnostik zu einem anderen Arzt.

Auch dieser redete meine Fortschritte bezüglich meines Blutzuckers klein. Obwohl mein Baby trotz Größe und Gewicht, keine Unterversorgung über die Plazenta hatte.

Auch sonst waren keine Fehlbildungen sichtbar und es gab auch keine auffälligen Blutergebnisse. Der Arzt machte mit seinen Äußerungen und Vermutungen trotzdem Angst.

So sehr, dass ich mich kaum noch traute, was zu essen.

Jeder erhöhte Blutzuckerwert machte mich wahnsinnig. Ich war voller Angst um mein Baby. Bis mein Diabetologe mir klar machte, dass meine Unterzuckerungen meinem Kind mehr schaden würden als erhöhte Werte.

Schlussendlich wollte ich auf keine Vermutungen oder Meinungen von Ärzten oder sonst wem mehr hören. Ich versuchte mich auf mein Bauchgefühl zu verlassen und machte neben den üblichen Kontrollen weiter wie zuvor.

Dann kam mein Sohn zur Welt.

Mit 3905 g und 54 cm. Er ist inzwischen vier Monate alt und er ist gesund, munter und entwickelt sich so wie er sollte. Auch wenn er etwas größer und schwerer ist, ihm geht es gut.

Klar, ich muss weiterhin zur Kontrolle und auf mich und meine Werte achten. Aber eines will ich anderen werdenden Müttern mit auf den Weg geben, ganz egal, ob mit oder ohne Diabetes: Geht zu euren Untersuchungen, lasst euch auch zweite Meinungen geben und euch beraten.

Aber hört trotzdem auf euer Bauchgefühl.

Lasst euch nicht verrückt machen. Keiner kennt euren Körper besser als ihr selbst.”


Liebe Hanna, vielen Dank, dass wir deine Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!

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Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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