Wenn du dich gerade fragst, welches Öl in den Babybrei darf und welches ungeeignet ist, können wir dir weiterhelfen! Generell gilt: Öle und Fette sind ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung deines Babys. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung seines Gehirns und helfen ihm, sein maximales Wachstumspotenzial zu erreichen.
Doch in den ersten 12 Monaten gibt es einige Lebensmittel, die für Erwachsene und ältere Kinder gesund, aber für Babys unverträglich sind. Dazu gehören zum Beispiel Kuhmilch (in großen Mengen) und Honig. Aber wie sieht das eigentlich mit Öl aus?
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Fette helfen deinem Baby groß und stark zu werden.
- Nur die Nahrung kann dem Körper ungesättigte Fette zuführen, da unser Körper sie nicht selbst produziert.
- Ungesättigte Fette sind vor allem in Pflanzenölen, fettem Fisch oder Nüssen enthalten.
- Babys können raffinierte und kaltgepresste Öle zu sich nehmen. Durch die schonende Gewinnung bleiben in den kaltgepressten Ölen jedoch deutlich mehr gesunde Inhaltsstoffe erhalten, wie Vitamine und ungesättigte Fettsäuren.
- Es gibt auch spezielles Beikostöl, das ist aber häufig deutlich teurer und nicht notwendig.
2. Warum ist Öl wichtig für mein Baby?
Gutes Fett ist essenziell für heranwachsende Babys und hilft bei der Zellreparatur, Energie, Sättigung, Gehirnentwicklung und beim Organ- und Knochenwachstum. Die Richtlinien besagen, dass bis ein Kind sein Wachstum abgeschlossen hat, die tägliche Kalorienzufuhr aus Fett zwischen 30-40 % der Ernährung betragen sollte. Studien haben außerdem gezeigt, dass Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren, die eine fettarme oder fettbeschränkte Ernährung zu sich nahmen, einen Wachstumsrückstand in Größe und/oder Gewicht erlitten.
Es braucht nicht viel, um diese Anforderungen zu erfüllen. Babys benötigen etwa 6 Esslöffel gutes, gesundes Fett pro Tag. Einen großen Teil davon bekommen sie bereits mit der Muttermilch. Wusstest du, dass 100 ml Muttermilch 4,4 g Fett enthalten? Den restlichen Teil mischst du der Beikost bei.
3. Muss ich spezielles Beikostöl verwenden?
Nein! Vielleicht hast du schon von so genanntem Beikostöl gehört oder es im Supermarkt gesehen. Aber auch, wenn es gut klingt, ist es in den meisten Fällen deutlich teurer als normales Öl – und nicht notwendig. Denn Beikostöl besteht aus nichts anderem als normalen Pflanzenölen wie Raps- oder Sonnenblumenöl, nur einige enthalten zusätzlich einen kleinen Anteil seltener Öle wie zum Beispiel Hanföl, das die spezielle Fettsäure Gamma Linolensäure enthält.
Prinzipiell reicht es aber völlig aus, wenn du ein hochwertiges Pflanzenöl (am besten Rapsöl) verwendest, am besten achtest du dabei auf Bio-Qualität.
4. Welches Öl ist für Babybrei geeignet?
Wenn du dich fragst, welche Fette du für Babybrei am besten verwenden kannst, solltest du dir über den Unterschied zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren bewusst werden. Fette, die den Cholesterin-Spiegel im Körper erhöhen, sind schlechte Fette für den Menschen. Diese Fette enthalten in der Regel gesättigten Fettsäuren. Vermeide diese Fette so gut wie möglich.
Ungesättigte Fettsäuren hingegen sind gut für die Gesundheit. Sie werden als „Omega-Fettsäuren“ bezeichnet. Sie helfen dem Körper sogar, das schlechte Cholesterin zu reduzieren. Nur die Nahrung kann dem Körper diese essentiellen Stoffe zuführen, da unser Körper sie nicht selbst produziert. Sie sind vor allem in Pflanzenölen, fettem Fisch oder Nüssen enthalten.
Dieses Öl kannst du für Babyfrei verwenden:
Du kannst sowohl kaltgepresste als auch raffinierte Öle verwenden. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die du dabei beachten solltest.
Welches Öl für Babybrei: Raffinierte Öle
Während man früher davon abriet, Babys kaltgepresste Öle zu geben, stehen heute auch raffinierte Öle in der Kritik. Durch die Raffination von Öl entstehen Schadstoffe, die in Tierversuchen zu Schädigungen und gutartigen Tumoren geführt haben.
Welches Öl für Babybrei: Kaltgepresste Öle
Es hat sich über viele Jahre die Theorie gehalten, dass Babys unter einem Jahr keine kaltgepressten Öle bekommen sollten. Heute ist erwiesen, dass das Verdauungssystem von Babys ab dem Beikostalter bereits mit kaltgepressten Ölen und möglichen Verunreinigungen klarkommt. Für dich heißt das: Du kannst deinem Baby durchaus kaltgepresste Öle geben.
Der Vorteil: Kaltgepresstes, natives, d.h. unraffiniertes Speiseöl wird bei geringen Temperaturen und ohne Einsatz von Chemikalien hergestellt. Dadurch bleiben viele gesunde Inhaltsstoffe erhalten, wie Vitamine und ungesättigte Fettsäuren.
Diese Öle sind optimal für Babybrei
- Pflanzliche Öle, wie Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Sesamöl
Ghee und Butter - Ob raffiniert oder kaltgepresst, greife lieber zu Öl aus biologischem Anbau, da sich Pflanzenschutzmittel und Schadstoffe stark an Fette heften. Damit reduzierst du das Risiko, dass dein Baby unnötig in Kontakt mit schädlichen Substanzen kommt.
5. Ab wann darf mein Baby Brei mit Öl essen?
Nach offiziellen Empfehlungen sollten Babys etwa ab Beginn des 7. Lebensmonats ihre erste Beikost bekommen – frühestens mit Anfang des 5. Monats. Der erste Brei besteht im Idealfall nur aus einer Sorte Gemüse, in der zweiten Woche kommt Kartoffel dazu, und in der dritten Woche schließlich das Fleisch. Damit dein Baby die Vitamine und Nährstoffe im Gemüse aufnehmen kann, solltest du dem Brei etwas Öl beimischen. Das Öl hilft dem Baby zudem die Nahrung zu verdauen.
6. Wie viel Öl gehört in eine Portion Babybrei?
Merke dir diese Faustregel: Auf 100g Gemüse oder Obst, kommt ein Teelöffel Öl.
7. Wie viel Brei mit Öl sollte mein Baby pro Woche essen?
Mische jedem Babybrei die entsprechende Menge Öl bei. Bis ein Kind sein Wachstum abgeschlossen hat, sollte die tägliche Kalorienzufuhr aus Fett zwischen 30 und 40 % der Ernährung betragen.
Wenn du fertige Babygläschen fütterst, solltest du dir die Inhaltsstoffe genau anschauen. Nicht allen Babygläschen ist bereits Öl beigemischt. Sollte dies nicht der Fall sein, solltest du die entsprechende Menge Öl hinzufügen.
8. Welches Öl für Babybrei: Was du beachten solltest!
Beim Kauf von Öl für Babybrei solltest du also einige Dinge beachten:
- Greife zu Bio-Öl, da hier die Kontrollen strikt sind und Pflanzenschutzmittel und schädliche Chemikalien nicht eingesetzt werden dürfen
- Probiere unterschiedliche Öl-Arten durch. Einige Öle haben einen starken Eigengeschmack und jedes Öl besondere Eigenschaften, die deinem Liebling zugute kommen.
- Wenn du statt Brei auf Fingerfood schwörst, solltest du auch hier sicherstellen, dass dein Baby genug Öl zu sich nimmt. Bestreiche das Fingerfood beispielsweise mit Öl, damit dein Kind das Öl mit der Nahrung aufnimmt.
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.
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Wer sagt denn, dass es erwiesen ist, dass kaltgepresste Öle nicht schädlich sind? Man liest überall etwas anderes, deswegen wäre eine Quelle vorteilhaft.
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