Welt-Meningitis-Tag 2024: Wie erkenne ich eine Hirnhautentzündung beim Kind?

Am 5. Oktober ist Welt-Meningitis-Tag. Er soll auf die Gefahren der lebensbedrohlichen Erkrankung aufmerksam machen – und auf die Möglichkeiten, sich vor ihr zu schützen.

Die Symptome einer Hirnhautentzündung zu kennen, ist auch und besonders für Eltern wichtig. Denn vor allem Babys und Kleinkinder sind gefährdet, an der durch Meningokokken ausgelösten Entzündung zu erkranken.

Zum Glück ist eine Ansteckung selten. Aber: Wenn sie auftritt, ist sie lebensbedrohlich.

Aber wie wird eine Meningitis denn überhaupt ausgelöst?

Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung, die durch Viren oder Bakterien verursacht werden kann: Wir konzentrieren uns hier auf die bakterielle Art. die durch Meningokokken ausgelöst wird. Es gibt diverse mögliche bleibende Schäden, dazu lest ihr mehr bei den Kinder- und Jugendärzten im Netz.

Etwa acht Millionen Deutsche tragen Meningokokken, ohne es zu ahnen und Symptome zu haben, im Nasen-Rachen-Raum. Sie können die Erreger weitergeben, und das ist besonders für Babys und Kleinkinder gefährlich, deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist.

Übertragen werden Meningokokken per Tröpfcheninfektion, das heißt, über die Atemluft beim Sprechen, Küssen, Husten oder Niesen. Eine gute Nachricht: Außerhalb des Körpers sterben die Bakterien schnell ab, deswegen steckt man sich in der Regel nicht durch kontaminierte Gegenstände an.

Und wie merke ich, dass mein Kind eine Meningitis hat?

Wie so oft ist das Ganze etwas tückisch, weil die Symptome anfangs in der Regel recht unspezifisch sind und auch denen einer Grippe ähneln können.

Einige häufige Anzeichen sind aber:

1. Fieber: Oft ist ein plötzliches Fieber ein erstes Anzeichen.
2. Kopfschmerzen: Kinder können über starke Kopfschmerzen klagen.
3. Nackensteifigkeit: Schwierigkeiten, den Kopf zu bewegen oder Schmerzen beim Beugen des Nackens.
4. Lichtempfindlichkeit: Überempfindlichkeit gegenüber Licht kann auftreten.
5. Übelkeit und Erbrechen: Kinder können sich unwohl fühlen und erbrechen.
6. Verwirrtheit oder Schläfrigkeit: Veränderungen im Bewusstsein oder in der Wachsamkeit sind möglich.
7. Hautausschlag: In einigen Fällen kann ein Ausschlag auftreten, der auf eine bakterielle Meningitis hinweisen kann.
8. Auffällige Fontanelle: Bei Säuglingen kann sie vorgewölbt oder hart sein.
9. Appetitlosigkeit: Viele Kinder verweigern die Nahrungsaufnahme.

Ganz wichtig ist es zusagen: Nicht bei jedem dieser Symptome muss man sofort eine Meningitis befürchten! Treten allerdings mehrere Symptome gleichzeitig auf und das Kind kommt einem sehr krank vor, sollte man es sehr schnell einem Arzt vorstellen. Und das auch mitten in der Nacht, da der Zeitfaktor hier sehr wichtig ist! 

Wenn der Arzt den Verdacht hat, dass eine Meningitis besteht, wird er den Wirbelkanal des Kindes punktieren (Lumbalpunktion), Nervenflüssigkeit (Liquor) entnehmen und diese untersuchen. Nur so kann er sicher feststellen, ob eine Meningitis vorliegt und ob es sich um eine Viren- oder aber eine Bakterieninfektion handelt.

Wie wird das Kind dann behandelt?

Eine Meningitis erfordert in vielen Fällen eine intensivmedizinische Behandlung im Krankenhaus. Wenn Bakterien die Verursacher sind, erhält das Kind Infusionen mit Antibiotika. Oftmals werden die Ärzte auch den Familienangehörigen des erkrankten Kindes vorbeugend Antibiotika empfehlen, um sie vor einer Ansteckung zu schützen.

Kann man vorbeugen?

Um sein Kind vor den Folgen der Erkrankung zu schützen, kann man es gegen Meningokokken-Erkrankungen impfen lassen.

Zum Schutz vor den unterschiedlichen Meningokokken-Gruppen gibt es verschiedene Impfungen, die seit vielen Jahren in Deutschland verabreicht werden.

Bisher hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) standardmäßig nur eine Impfung empfohlen, vor Kurzem wurde die Empfehlung erweitert.

Für einen bestmöglichen Schutz werden ab sofort zwei Impfungen standardmäßig empfohlen:

  • Meningokokken-B-Impfung
  • Meningokokken-C-Impfung

Ausführliche Infos zu der neuen Empfehlung findet ihr HIER.

Für Eltern wichtig: Beide Impfungen sollten frühestmöglich durchgeführt werden, denn Babys und Kleinkinder sind aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems besonders im Risiko.

Auf meningitis-bewegt.de findet ihr alle Infos zur Meningitis und zu den Impfungen!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

Alle Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Neueste
Älteste Beliebteste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen