24 Stunden lang für den Nachwuchs sorgen? Und das jeden Tag? Puh, das schlaucht! Vor allem Alleinerziehende haben wenig oder keine Unterstützung und können sich deshalb im Alltag kaum Pausen gönnen oder zur Ruhe kommen.
Mama Bianca* aus unserer Echte Mamas-Community hat zwei Kinder und ist alleinerziehend. Hier erzählt sie, wie sie ohne Hilfe und „Schichtwechsel“ mit dem Papa auskommt (*der vollständige Name ist der Redaktion bekannt):
„Seit ich alleinerziehend bin, sind vor allem die Stunden zwischen fünf Uhr nachmittags und Bettzeit die anstrengendsten. Das sind die Stunden, die vorher von Papa gefüllt wurden.
Wenn man den ganzen Tag damit verbracht hat, Windeln zu wechseln und einem kleinen Kind hinterherzurennen, ist man müder als nach einem Marathon. Glaube ich zumindest, denn ich bin noch nie einen Marathon gelaufen.
Dazu wäre ich auch nicht in der Lage, denn mein Körper ist völlig erschöpft davon, sich jeden Tag 24 Stunden um meine Kinder zu kümmern. Besonders das kleinere davon macht viel Mühe. Es ist der Grund, warum ich nur wenige Stunden in der Woche arbeite und die mehr schlecht als recht.
An vielen Tagen kann ich mich kaum konzentrieren, weil ich so müde bin und ich noch so viel erledigen muss: Wäsche machen, Kuchen für einen Geburtstag backen, Zahnarzttermin für das große Kind ausmachen etc. Alles davon liegt in meiner Hand, in meiner Verantwortung und damit in meinem Kopf.
Es gibt niemanden mehr, der mich daran erinnert, dass ich unbedingt die zweite Regenhose in die KiTa mitnehme, weil die erste dringend gewaschen werden muss. Oder jemand, der unser großes Kind dazu bringt, nachts die Zahnspange zu tragen.
Es gibt niemanden, der mal eben kurz das Baby im Auge behält, während ich unter die Dusche springe und eben niemanden, der zwischen fünf Uhr und Bettzeit mal die Regie übernimmt und mich zur Statistin macht.
Stattdessen muss ich jeden Tag 24 Stunden lang die Verantwortung tragen, bereit sein für die großen und kleinen Situationen, die das Leben mit Kindern ausmachen. Dabei war das früher die Zeit, in der ich mich entspannen und neue Kraft sammeln konnte. Jetzt fehlt mir das sehr und ich versuche stattdessen, das Abendbrot auszudehnen, damit ich auch mal sitzen kann. Oft funktioniert das leider nicht. Viel Hausarbeit bleibt liegen, weil ich an den meisten Tagen zusammen mit den Kindern einschlafe, statt nochmal aufzustehen und mich um den Haushalt zu kümmern. Spontaner Besuch ist mein persönliches Horrorszenario geworden.
Was mir hilft sind gelegentliche Besuche von Oma, die ich auskoste und ausnutze bis zum Letzten. Dann darf sie ihre Enkel wickeln und mit ihnen auf den Spielplatz, mit ihnen in die KiTa laufen und – mein Highlight – sie ins Bett bringen. Dann schlafe ich oder stelle mich schlafend, damit endlich mal wieder nicht „MAAAAMAAAAA“ Zahnbürsten suchen, Schlafanzüge anziehen, Gläser Wasser bringen oder Monster hinter Gardinen vertreiben muss.
Und erst wenn die Kleinen im Bett sind, schlurfe ich entspannt wie früher nach dem Schichtwechsel mit meinem Ex-Mann ins Wohnzimmer, bedanke mich bei meiner Mutter und schlurfe weiter ins Kinderzimmer. Dort betrachte ich voller Liebe meine Kinder, denke, dass sie wie kleine Engel aussehen und mein größtes Glück auf Erden sind. Wie sehr freue ich mich dann darauf, sie morgen wieder den ganzen Tag für mich alleine zu haben.
Wie schön doch so ein Mini-Urlaub ist. Wie gut, dass es Mama gibt.