Der Wochenfluss ist ein postnataler Ausfluss und gilt als wichtiges Zeichen dafür, dass sich die Gebärmutter nach der Entbindung zurückbildet. Hierbei werden unter anderem Blut, Bakterien sowie Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden und die innere Wunde, welche durch das Ablösen der Plazenta entstanden ist, beginnt zu heilen. Auch nach einem Kaiserschnitt setzt der Wochenfluss ein, allerdings anders als bei einer natürlichen Geburt. Wir erklären dir die Unterschiede!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Egal, ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt, nach der Entbindung setzt in der Regel unmittelbar der Wochenfluss ein.
- Der Wochenfluss besteht aus Blutklumpen, Lymphflüssigkeit, Bakterien sowie Geweberesten.
- Bei einem Kaiserschnitt fällt der Wochenfluss oftmals schwächer und kürzer als bei einer vaginalen Geburt aus.
- Auch nach einem Kaiserschnitt kann ein Wochenflussstau entstehen.
- Mögliche Anzeichen für einen Wochenflussstau könnten ein unangenehmer Geruch oder das plötzliche Ausbleiben der Lochien sein.
- In diesem Fall unbedingt ärztliche Hilfe konsultieren!
- Dass der Wochenfluss mit der Zeit die Farbe verändert, ist in der Regel völlig normal.
2. Wann beginnt nach einem Kaiserschnitt der Wochenfluss?
Nach jeder Geburt, ob nun vaginal oder per Kaiserschnitt, setzt der Wochenfluss (auch Lochien genannt, von gr. lochos = Geburt) ein – und zwar tatsächlich unmittelbar nach der Entbindung. Denn: Die Blutung entsteht durch das Ablösen der Plazenta von der Gebärmutterwand, welche dort eine etwa handtellergroße Wunde zurücklässt.
Im Wochenbett beginnt diese Wundfläche zu heilen. Begleitet wird der Heilungsprozess durch den Wochenfluss, welcher sich aus Geweberesten (z. B. Eihaut, Gebärmutterschleimhaut etc.), restlichem Blut, Bakterien sowie Lymphflüssigkeit zusammensetzt.
3. Wie lange dauert der Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt?
Während der Wochenfluss nach einer vaginalen Geburt in der Regel bis zu sechs Wochen andauern kann, fällt er bei einem Kaiserschnitt oft schwächer und kürzer aus – im Durchschnitt circa drei bis vier Wochen. Allerdings sind Dauer und Stärke der Lochien von Frau zu Frau sehr verschieden. Daher kann es ebenfalls vorkommen, dass der Wochenfluss nach der Entbindung per Kaiserschnitt ähnlich lange wie bei einer Spontangeburt andauert.
Warum dauert der Wochenfluss nach Kaiserschnitt kürzer als nach einer natürlichen Geburt?
Dass der Wochenfluss nach einer Sectio anders ist, liegt daran, dass die Plazenta bei der Operation herausgeholt (also manuell entfernt) wird und nicht durch Wehen von alleine kommt.
Während bei einer natürlichen Geburt also Gewebereste, Blutklumpen, Käseschmiere usw. in der Gebärmutter verleiben und anschließend durch den Wochenfluss aus dem Körper transportiert werden, werden diese bei einem Kaiserschnitt im Rahmen der Entnahme der Plazenta größtenteils mitentfernt. Dadurch können Lochien nach Kaiserschnittgeburten dementsprechend schwächer sein sowie kürzer dauern.
Hinweis: Ganz ohne Sekret geht es nach einem Kaiserschnitt jedoch nicht. Denn auch nach dieser Geburtsart muss die Wunde an der Gebärmutterwand heilen.
Ist es schlimm, wenn der Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt nur zehn Tage dauert?
Wenn der Wochenfluss nach zehn Tagen plötzlich stoppt, kann dies ein Anzeichen für einen Wochenflussstau sein. Sprich diesbezüglich unbedingt mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin darüber.
Grundsätzlich lässt sich der Wochenfluss in verschiedene Phasen gliedern. Am ersten Tag nach der Geburt sowie in den darauffolgenden neun Tagen ist die Blutung am stärksten. Bei vielen Mamas lässt das frische Blut im Wochenfluss schon nach einer Woche nach, sodass der Ausfluss anschließend eher bräunlich ist.
Tatsächlich wird aber nicht nur die typische „Blutung“ als Wochenfluss bezeichnet, sondern das gesamte ausfließende Wundsekret, welches über die Zeit immer heller wird.
4. Ist es normal, dass der Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt stinkt?
Nein. Sobald du bemerkst, dass dein Wochenfluss unangenehm riecht, zum Beispiel irgendwie fischartig, dann könnte dies auf eine Wundheilungsstörung bzw. einen Wochenflussstau hindeuten.
Kommen weitere Symptome wie Fieber oder Unterleibsschmerzen dazu, kann es sich zudem um das Wochenbettfieber handeln. In jedem Fall empfehlen wir dir umgehend deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin zu kontaktieren.
5. Welche Farbe sollte der Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt haben?
Farbe und Konsistenz des Wochenflusses nach einem Kaiserschnitt verändert sich von Stadium zu Stadium. Wir haben dir im Folgenden eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Informationen erstellt:
Nach ca. einer Woche verfärbt sich der Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt oft braun
In den ersten Tagen nach einem Kaiserschnitt ist der Wochenfluss am stärksten, flüssig und mit frischem, rotem Blut versehen. Diese Phase nennt sich Lochia rubra und der Lochien setzt sich u. a. aus Gebärmutterschleimhaut, Eihautresten, Käseschmiere sowie Blut zusammen.
Nach rund einer Woche (Lochia fusca) gerinnt das Blut. Der Wochenfluss, jetzt bestehend aus Blutserum, weißen Blutkörperchen sowie Lymphflüssigkeit, wird schwächer, dünnflüssiger und verändert seine Farbe zu bräunlich.
Nach zwei bis drei Wochen wird der Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt gelb bis weiß
Lochia flava setzt nach circa zwei Wochen ein. In dieser Phase ist der Wochenfluss häufig rahmig, schwach, weist eine gelbliche Farbe auf und beinhaltet vorrangig verflüssigte Gewebereste, Bakterien sowie Schleim.
Nach etwa drei Wochen (Lochia alba) ist der Ausfluss in der Regel weißlich, wässrig, sehr schwach und befördert hauptsächlich Wundflüssigkeit aus dem Körper.
6. Was sollte ich tun, wenn der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt ausbleibt?
Bemerkst du, dass der Wochenfluss nach der Sectio ausbleibt oder plötzlich aufhört, solltest du dies zur Sicherheit einmal abklären lassen. Dazu kannst du dich an deine Hebamme oder natürlich auch an deinen Arzt bzw. deine Ärztin wenden. Beim Ausbleiben der Lochien könnte unter Umständen ein Wochenflussstau vorliegen.
Dieselbe Vermutung liegt nahe, wenn der Wochenfluss nach der bräunlichen Phase auf einmal wieder blutig wird. Der ärztliche Rat bringt dir deshalb Sicherheit.
7. Wie kann ich den Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt anregen?
Um die Rückbildung deiner Gebärmutter und somit auch den Wochenfluss anzuregen, gibt es ein paar hilfreiche Möglichkeiten. Dazu zählt beispielsweise das Stillen. Durch das Anlegen des Babys an die mütterliche Brust wird nämlich das („Kuschel-“) Hormon Oxytocin ausgeschüttet und dies wiederum soll dabei helfen, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt zusammenzieht. Weitere beliebte Tipps sind die Bauchlage sowie ausreichend Bewegung.
Alles, was du über den Wochenflussstau wissen solltest (und was du dagegen tun kannst) ➤ Wochenflussstau: So kannst du den Wochenfluss anregen
Was du als werdende Mama über den Kaiserschnitt sowie die Zeit danach wissen solltest:
- Kaiserschnitt-Narbe pflegen
- Schwanger nach Kaiserschnitt
- Rückbildung nach Kaiserschnitt
- Sanfter Kaiserschnitt
Entdecke hier noch mehr tolle Tipps, Infos und Rezepte rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Wochenbett und Babyernährung.
Du möchtest dich mit anderen Mamas aus unserer Community austauschen, die ebenfalls Erfahrung mit einem Kaiserschnitt haben? Dann komm dazu in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“ und tausche dich aus.