Der Wochenfluss, eine starke Blutung nach der Geburt, ist ein völlig normaler Selbstheilungsprozess deines Körpers. Doch manchmal stoppt die Blutung und es kommt zu einem Wochenflussstau. Das kann gefährlich werden! Wichtig ist, schnell zu reagieren: An welchen Symptomen du den Wochenflussstau erkennst, wie die Behandlung aussieht, und was du selbst tun kannst, um den Wochenfluss anzuregen. Außerdem: Erfahrungen von Mamas!
1. Wochenflusstau – das Wichtigste auf einen Blick
- Durch den Wochenfluss fließt Blut und Gewebe aus der Gebärmutter ab. Dein Körper heilt.
- Die Blutung dauert ca. 6 Wochen.
- Manchmal kann es zu einem Stau kommen, z. B. wenn sich der Muttermund nicht geöffnet hat (Kaiserschnitt).
- Das kann gefährlich werden – wenn es unbehandelt bleibt.
- Symptome für einen Wochenflussstau sind: plötzlicher (!) Abbruch der Blutung nach kurzer Zeit, ggf. begleitet durch Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen oder Fieber.
- Was tun? Bitte sprich mit deiner Hebamme oder suche deinen Frauenarzt auf.
- Hausmittel wie Tee und Wärme können Wochenfluss anregen.
2. Wochenflussstau – was ist das und wie merkt man das?
Normal ist es nicht, wenn folgende Symptome auftreten:
- die Blutung
- abrupt (!) deutlich weniger wird oder
- länger als einen halben Tag stockt,
- plötzlich stärker zu riechen beginnt,
- bereits nach 2-3 Wochen (oder vorher) endet
- und man zusätzlich Kopfschmerzen an den Schläfen oder der Stirn, Unterleibsschmerzen und/oder Fieber bekommt.
Bei diesen Symptomen spricht man von einem Wochenflussstau – und gegen den muss man dringend etwas unternehmen. Denn ja, ein Wochenflussstau kann gefährlich werden!
Wochenflussstau – was passiert da?
Bei einem Lochialstau, wie dieses Phänomen medizinisch genannt wird, sammelt sich Wundsekret in der Gebärmutterhöhle und kann dort eine Infektion verursachen.
Aber keine Sorge: Deine Hebamme wird sich bei jedem Besuch nach deinem Wochenfluss erkundigen und sehr schnell hellhörig werden, wenn etwas nicht stimmt.
3. Wochenflussstau: Hausmittel und Maßnahmen – was du tun kannst und wie du ihn vermeidest
Sprich bitte sofort mit deiner Hebamme. Sie wird wissen, was zu tun ist. Solltest du keine Hebamme im Wochenbett haben, suche zunächst einen Arzt auf – insbesondere wenn du an Fieber und/oder starken Bauchschmerzen leidest.
Denn du allein kannst dich – bei einer Infektion – leider nicht heilen.
Allerdings kannst du unterstützend mit einfachen Hausmitteln und Maßnahmen dafür sorgen, dass sich die Beschwerden bald bessern. Teste doch mal folgende vier Dinge:
1. Bauchlage
In der Schwangerschaft musstest du darauf verzichten, jetzt ist die Bauchlage sogar förderlich!
Lege dich mindestens zwei Mal am Tag – mit einem dicken Kissen unter dem Unterbauch – eine halbe Stunde lang auf den Bauch.
Durch den sanften Druck auf die Gebärmutter wird ihre Rückbildung gefördert – und die Blutung dabei wieder angeregt.
2. Sitzbad
Wärme wirkt wahre Wunder, wenn es darum geht, den Wochenfluss anzuregen.
Wenn du keine Geburtsverletzungen hast, die es verhindern, kannst du ein warmes Sitzbad nehmen. Wichtig: Das Wasser (und damit der vielleicht wieder laufende Wochenfluss) sollte nur bis zum Nabel reichen und nicht deine Brüste berühren – warum, liest du weiter unten.
Wer nicht baden mag oder darf, der kann auch einfach ein Wärmekissen auf den Unterbauch legen.
3. Welcher Tee gegen Wochenflussstau?
Dieses Rezept wird häufig empfohlen, um einen wirkungsvollen Rückbildungstee herzustellen:
- Hirtentäschel, Frauenmantel und Melisse zu gleichen Teilen mischen (alle Kräuter gibt es in der Apotheke).
- Pro Tasse einen Teelöffel der Mischung mit kochendem Wasser aufgießen und abgedeckt 5 bis 10 Minuten ziehen lassen.
- Dreimal täglich eine Tasse trinken.
4. Massage
Diese anregende Massage wird am besten von einer zweiten Person durchgeführt: Die flache Hand massiert mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn um den Nabel herum.
Toll ist es, wenn du dazu ein Massageöl aus 50 Millilitern Weizenkeimöl mit drei Tropfen ätherischem Eisenkrautöl (gibt es im Reformhaus oder auch hier) benutzt.
Dieser Reiz soll die Gebärmutter zu Nachwehen anregen.
5. Aufstehen!
Selbst wenn es schwer fällt: Aufstehen, und zwar schnell nach der Geburt, hilft auch dabei, einen Wochenflusstau erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Trotzdem ist Entspannung wichtig: Die Mischung macht’s!
6. Baby anlegen (stillen, wenn du kannst und möchtest)
Wenn du stillst, lege dein Baby so häufig es geht an. Das regt die körpereigene Oxytozin Ausschüttung an und hilft, deinen Körper bei der Rückbildung zu unterstützen.
7. Rückbildungsübungen machen
Auch wenn Erholung nach der kräftezehrenden Entbindung wichtig ist: Sanfte Übungen, schon wenige Tage nach der Entbindung, helfen deinem Körper zu generieren – dein Beckenboden wird es dir danken!
Frage doch deine Hebamme einmal nach Einheiten, die du schon wenige Tage nach der Geburt machen kannst. Keine Sorge, diese sind ganz leicht und dauern nur wenige Minuten. Doch sie helfen, deinen Beckenboden zu trainieren, deine Muskeln zu aktivieren und auch deinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
4. Wochenflussstau – wann muss ich zum Arzt bzw. ins Krankenhaus?
Wenn du hohes Fieber bekommst oder starke Bauchschmerzen, solltest du sofort zum Arzt gehen. (Und natürlich auch, wenn du dir Sorgen machst und dein Bauchgefühl komisch ist.)
Und auch, wenn in den ersten Tagen nach der Geburt kein oder kaum noch Wochenfluss kommt, solltest du spätestens am nächsten Tag deinen Frauenarzt aufsuchen.
Dieser kann die Stauung per Ultraschall leicht diagnostizieren und dich mit den passenden Medikamenten versorgen.
Wochenflussstau Behandlung – was wird gemacht?
Dein Arzt bzw. deine Ärztin wird wahrscheinlich künstlich Wehen auslösen, damit sich die Gebärmutter zusammenzieht und der Muttermund weicher wird.
Dies führt nämlich dazu, dass der Wochenfluss angeregt wird und das Blut wieder leichter abfließen kann. Dafür bekommst du Wehenmittel gespritzt oder musst dieses einnehmen.
Aber keine Angst: Du bekommst Medikamente, die die Krämpfe lösen – und wenn nicht, kannst du in der Klinik darum bitten!
Wahrscheinlich erhältst du auch ein Antibiotikum, das nicht auf die Muttermilch übergeht.
Eventuell wird dein behandelnder Arzt bzw. deine Ärztin das Blut, das sich in der Gebärmutter gesammelt hat und nicht abfließen kann, abzulassen. Dafür wird ein ganz dünnes Röhrchen vorsichtig durch den Gebärmutterhals eingeführt.
Letzter Schritt: Ausschabung
Wenn beide Behandlungen nicht zum Erfolg führen, hilft dir eine kleine, ambulante Operation, die so genannte Ausschabung.
5. Was ist überhaupt der Wochenfluss – und wofür ist er gut?
Ist es „geschafft“ und eine Frau hält endlich ihren kleinen Schatz in den Armen, geht er los, der Wochenfluss.
Es gibt wohl keine frisch gebackene Mama, die ihn gerne hat, und dennoch ist er so, so wichtig, damit der Körper heilen kann.
Denn nach der Geburt zieht sich die Gebärmutter langsam wieder zusammen. Dadurch löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand ab und an dieser Stelle entsteht eine richtige Wunde, die langsam abheilen muss.
Bis diese Heilung abgeschlossen ist, kommt es zu Blutungen – dem Wochenfluss oder Lochialfluss, so die medizinische Bezeichnung.
Diese Blutung kann anfangs sehr stark sein, viel stärker als die Periode, und dauert in der Regel drei bis sechs Wochen. Bei einem Kaiserschnitt ist diese häufig etwas kürzer bzw. weniger stark.
In dieser Zeit verändert sich der Wochenfluss in seiner Stärke, Konsistenz und Farbe.
- 1. Woche: rein blutiger Wochenfluss (Lochia rubra)
- 2. Woche: bräunlicher Wochenfluss (Lochia fusca)
- 3. Woche: gelblicher Wochenfluss (Lochia flava)
- 4 .Woche: weißer Wochenfluss (Lochia alba)
Quelle: netdoktor.de
Das alles ist ganz normal.
6. Wie kann es zu einem Wochenflusstau kommen?
Das Stocken der Blutung kann verschiedene Gründe haben, die häufigsten sind
- ein nicht vollständig geöffneter Muttermund, z. B. nach einem Kaiserschnitt,
- wenn der Muttermund durch Reste der Eihaut oder geronnenes Blut verstopft ist (und das Blut nicht abfließen kann),
- der Muttermund bei der Entbindung stark gekrampft hat oder
- die Frau eine stark nach vorne oder hinten geneigten Gebärmutter hat, so dass der Gebärmutterhals abgeknickt ist.
Ist das Sekret infektiös?
Bis vor kurzen wurde gewarnt, dass der Wochenfluss hochgradig „bakteriell verseucht“ sei. Deswegen sollten Frauen beispielsweise ihre Hände desinfizieren, nachdem sie ihre Vorlagen wechselten. Dies gilt heute als unnötig.
Klar, der Wochenfluss enthält natürlich Bakterien, diese stellen aber unter normalen Hygienebedingungen keine Gefahr dar.
Doch es gilt auf jeden Fall immer noch, dass die Brustwarzen stillender Frauen nicht mit dem Wochenfluss in Berührung kommen sollten!
Denn durch die Milchkanäle könnten Bakterien in die Brust vordringen und dort für eine Entzündung sorgen. Oder beim Trinken in den Mund des Kindes gelangen.
Deshalb sollte man z.B. auch nicht dasselbe Handtuch für Scheide und Brust verwenden, solange der Wochenfluss fließt.
Und auch beim Baden sollten die Brüste nicht im Badewasser liegen. Deswegen beachte diesen Punkt bitte ggf. auch bei allen Maßnahmen, mit denen du deine Beschwerden lindern möchtest.
6. Wochenflusstau: Erfahrungen von Mamas
Simona Schwarz-Catania erzählt in ihrem Video über ihre Wochenflusstau Erfahrungen nach ihrem Kaiserschnitt. Ihre Blutung war von Anfang an recht schwach, allerdings war das auch normal nach ihrem Kaiserschnitt und einer Ausschabung, beruhigte sie die Ärztin.
Doch nach 4 Wochen bekam sie plötzlich sehr, sehr starke Unterleibsschmerzen. Dann hat sie ihre Hebamme angerufen, die sie sofort zum Frauenarzt geschickt hat. Diagnose: Wochenflussstau!
Behandelt wurde Simona im Krankenhaus, mit einem Wehenmittel und einem (stillfreundlichen) Antibiotikum.
Das erzählt sie von ihren Erfahrungen:
Hast du Fragen – oder selbst mit der Diagnose im Wochenbett gekämpft? Wir freuen uns über deine Erfahrung in den Kommentaren!
Liebe Mama, danke für deine Nachricht. Das ist ja komisch! Probiere es doch bitte einmal in einem anderen Browser. Liebe Grüße, Laura
Hä, ich seh nur ein Bild, kein Text bzgl Wochenflussstau