Mutter quält ihre Kinder für den Erfolg ihres YouTube-Kanals

Eine 19-Jährige hat in den USA einen grausamen Fall von Kindesmisshandlung aufgedeckt. Sie rief das Jugendamt, weil ihre eigene Mutter angeblich ihre sieben, kleinen Geschwister misshandelte und quälte.

In Amerika erregt dieser Fall großes Aufsehen, denn bei der Familie handelt es sich keineswegs um Unbekannte. Es sind die Helden des YouTube-Channels „Fantastic Adventures“, die den Alltag von Machelle Hobson, 47, und ihren sieben Kindern im Alter von drei bis 15 Jahren zeigen sollte.

Alle sieben wurden von Hobson adoptiert, die bereits drei erwachsene leibliche Kinder hat, die allerdings nur selten Teil der Show waren. Der Channel hatte über 700.000 Abonnenten und könnte Hobson über 2 Millionen Dollar eingebracht haben. Was allerdings „Szenen aus dem Leben“ sein sollten, waren in Wirklichkeit gestellte Situationen, die die Kinder nach Hobsons Drehbuch nachspielen mussten.

Vergaßen sie ihren Text, spielten sie nicht überzeugend genug oder weigerten sich gar, mitzumachen, warteten auf sie die grausamsten Strafen. Was ihnen angetan wurde, erzählten sie der Polizei, nachdem ihre Stief-Mutter und deren zwei leibliche Söhne verhaftet wurden.

Sie durften tagelang weder essen noch trinken, wurden mehrere Tage in einen Schrank eingesperrt, mussten Eisbäder nehmen oder wurden mit Pfefferspray eingesprüht, so die Polizei.

Als diese nach dem Tipp von Hobsons Tochter am Ort des Geschehens in Maricopa, Arizona, eintraf, seien die Kinder in einem fürchterlichen Zustand gewesen. Eines der Kinder wurde im Schrank gefunden, nackt bis auf eine Windel.

Alle waren auffallend blass, hatten Augenringe, waren unterernährt und seien hungrig und durstig gewesen. Ein Kind habe drei Flaschen mit je einem halben Liter Wasser innerhalb von 20 Minuten getrunken.

Ein anderes Kind sagte, es sei extrem hungrig. Trotzdem traute es sich nicht, vom angebotenen Essen zu essen. Es sagte, es habe Angst, dass die Mutter es an seinem Atem riechen könnte.

„Ich werde entweder mit einem Kleiderbügel oder einem Gürtel geschlagen oder mit einer Bürste“, sagte ein Kind, „oder von Kopf bis Fuß mit Pfefferspray eingesprüht.“

Pfefferspray war eine Strafe, die Hobson oft anwendete, sogar an nackten Kindern. Zwei von ihnen erzählten, sie habe es ihnen an die Genitalien gesprüht, wodurch sie tagelang Schmerzen hatten. Auch Feuerzeuge und Taser sollen ihnen zwischen die Beine gehalten worden sein.

Außerdem mussten die Kinder in der Ecke stehen, wenn sie nicht brav waren, und ihre Arme dabei stundenlang über ihrem Körper halten. In die Schule gingen sie schon lange nicht mehr, um mehr Zeit für das Filmen der Videos zu haben.

Vor Gericht muss sich die vielfache Mutter nun für 24 Fälle von Kindesmissbrauch, fünf Fälle von Kidnapping und einen Fall von schwerer Körperverletzung verantworten.

„Nachdem wir alle Fakten und Beweise evaluiert haben, ist die Staatsanwaltschaft sicher, dass die Anklagepunkte die kriminellen Handlungen von Frau Hobson reflektieren“, sagte Anwalt Kent Volkmer gegenüber US-Medien.

Die Kinder müssen nie wieder zu ihr zurück, das Sorgerecht wurde ihr sofort entzogen. YouTube hat den Channel gelöscht.

Rebecca

Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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