Ein Leben ohne Schokolade – für viele undenkbar. Und gerade in der Schwangerschaft ist eine Tafel schnell verputzt. Doch das schlechte Gewissen futtert meistens mit, schließlich handelt es sich bei Schokolade bekanntermaßen nicht um das gesündeste Lebensmittel. Kleiner Hoffnungsschimmer: Zartbitterschokolade in der Schwangerschaft zu verzehren, hat sogar gesundheitliche Vorteile. Welche das sind und in welcher Phase du den Konsum lieber runterfahren solltest, erklären wir hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Zartbitterschokolade gilt als gesünder, weil sie einen höheren Kakaoanteil hat.
- Dadurch ist sie reicher an Antioxidantien, die das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und Krebserkrankungen senken können.
- Zudem verbessert Zartbitterschokolade den Blutfluss und beugt Präeklampsie vor.
- Aber: Aufgrund des höheren Kakaoanteils enthält Zartbitterschokolade mehr Fett als Vollmilch-Varianten. Der Kaloriengehalt ist dadurch bei beiden Sorten fast gleich.
- Im dritten Trimester solltest du den Konsum jedoch reduzieren.
Zartbitter ist nicht dein Ding? Hier findest du allgemeine Infos zum Thema Schokolade in der Schwangerschaft.
2. Darf ich während der Schwangerschaft Zartbitterschokolade essen?
Ja, natürlich ist es erlaubt, Zartbitterschokolade in der Schwangerschaft zu essen, denn es handelt sich dabei um ein grundsätzlich für Schwangere sicheres Nahrungsmittel. Das gilt übrigens genauso für Vollmilchschokolade. Aber wie so oft ist Maßhalten das A und O.
Denn Schokolade hat keinen großen Nährwert, sondern sorgt mit reichlich Fett und Zucker für Gewichtszunahme und andere gesundheitliche Nachteile, so viel ist klar. Es gibt aber auch gute Nachrichten, denn Zartbitterschokolade bringt im Vergleich zu Vollmilchschokolade einige Vorteile in der Schwangerschaft mit sich.
3. Darum ist Zartbitterschokolade in der Schwangerschaft gesünder
Sie enthält mehr Antioxidantien
Zartbitterschokolade verfügt über einen höheren Kakaoanteil als Vollmilchschokolade, und der wiederum bringt einen höheren Anteil an Flavonoiden mit sich. Dabei handelt es sich um eine natürlich vorkommende Verbindung, die zur Familie der Polyphenole gehört, die reich sind an Antioxidantien.
Viele gesunde Lebensmittel enthalten Flavonoide, darunter Gemüse, Beeren, Rotwein und grüner Tee. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sie das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs und andere häufige Krankheiten verringern können. Flavonoide sollen auch dazu in der Lage sein, zur Erweiterung der Blutgefäße beizutragen und damit den Blutdruck zu senken.
Für Schwangere bedeutet das: Zartbitterschokolade kann zu einer Verbesserung des Blutflusses in den Arterien der Gebärmutter beitragen. Dieser Blutfluss begünstigt eine normale Entwicklung der Plazenta, was einem guten Schwangerschaftsverlauf natürlich zuträglich ist.
Zartbitterschokolade macht glücklich
Schokolade ist eine gute Quelle für Serotonin. Es wirkt als Antidepressivum und kann deine Stimmung heben, wenn du dich schlecht fühlst.
4. Wann du lieber auf Zartbitterschokolade verzichten solltest
Als kleiner Genuss für zwischendurch hat Zartbitterschokolade in der Schwangerschaft also durchaus ihre Berechtigung. Wenn du Schwangerschaftsdiabetes hast oder eine andere Schwangerschaftskomplikation vorliegt, empfehlen wir dir immer, deinen Arzt zu konsultieren, bevor du deine Ernährung umstellst.
Im dritten Trimester ist es ohnehin besser, auf Zartbitterschokolade zu verzichten, um einer Verengung eines bestimmten Blutgefäßes beim Baby vorzubeugen.
Der sogenannte Ductus arteriosus ist ein Blutgefäß, durch das sauerstoffreiches Blut aus der rechten Herzkammer an den Lungen des Fötus vorbeigeleitet wird. Das passiert deswegen, weil die Lungen im Mutterleib noch nicht für die Sauerstoffversorgung zuständig sind. Die Nabelschnur versorgt das Baby über die Plazenta mit sauerstoffreichem Blut.
Nach der Geburt schließt sich dieses Blutgefäß und das Blut fließt in die Lunge. Verengt sich dieses Blutgefäß, kann das zu Lungenhochdruck führen und die rechte Seite des Herzens beim Baby beeinträchtigen.
Eine solche Verengung kann auch durch die Ernährung ausgelöst werden – insbesondere durch Lebensmittel, die reich an Polyphenolen sind. Dazu zählt auch Zartbitterschokolade. Allerdings müsstest du schon sehr große Mengen Schokolade essen, um diese Nebenwirkung auszulösen. Eine kleine Menge kannst du dir also auch zum Ende der Schwangerschaft hin ohne Bedenken schmecken lassen. Wenn du dir deshalb Sorgen machst, sprich am besten einmal mit deinem Arzt bzw. einer Ärztin oder einer Ernährungsfachkraft.