„I can´t breathe.“ Diese drei Worte hinterlassen Fassungslosigkeit. Am 25. Mai 2020 kam der Afroamerikaner George Floyd bei einem gewaltsamen Polizeieinsatz ums Leben. Dokumentiert wurde sein Sterben durch die Handykamera einer Passantin. Dieses Video ging um die Welt und zeigt wieder einmal auf, wie allgegenwärtig Rassismus immer noch ist.
Gerade in Amerika werden schwarze Menschen überdurchschnittlich oft Opfer von Polizeigewalt. Das TikTok-Video eines Jungen öffnet einem die Augen für diese Sorgen, die uns selbst in der Regel fremd sind. Die so absolut furchtbar sind, dass man es sich kaum vorstellen kann. Und die doch so aktuell und tief verwurzelt im Leben vieler sind, dass es schmerzt, darüber nachzudenken.
Der Junge nennt sich Skoodupcam und erzählt in dem Video auf, welche Regeln er befolgt, um nicht die Aufmerksamkeit und die Wut von Polizisten auf sich zu ziehen.
Vorab nur so viel: Es sind nicht wenig. Sondern viel zu viele.
Er zählt all seine Regeln auf, eine nach der anderen, ohne Pause. „Fass im Laden nichts an, was du nicht kaufen möchtest. Setze keine Kapuze auf. Höre beim Autofahren keine laute Musik. Bleib am Abend nicht zu lange draußen. Steck die Hände nicht in die Hosentaschen. Lass es niemals so aussehen, als seist du in einen Streit mit jemandem geraten. Wenn die Polizei dich ohne Grund anhält und du ausgefragt wirst, beschwer dich lieber nicht, sei einfach kompromissbereit.“
Und so geht es weiter, und zwar mehrere Minuten lang.
Diese Liste Regeln sollen ihn schützen und sein Überleben auf den Straßen Amerikas sichern. Er schreibt unter dem Post: „Ein paar ungeschriebene Regeln, an die ich mich laut meiner Mutter als schwarzer junger Mann halten muss.“
Das Video wurde innerhalb weniger Tage über zehn Millionen mal angeschaut und zehntausendfach kommentiert. Viele Nutzer verbreiteten den Clip auch auf Instagram. So auch auf dem Profil von Lizzy Mathis, deren Post wir hier auch geteilt haben. Sie schreibt dazu: „Dieser hier hat mich hart getroffen. Die ungeschriebenen Regeln des jungen schwarzen Mannes in Amerika – ich erinnere mich lebhaft daran, wie meine Mutter und meine Großmutter diese Gespräche mit meinen älteren Brüdern führten und ich nicht wirklich verstand, was sie bedeuteten. Jetzt verstehe ich es. “
Die Kommentare sind betroffen, wie „Es ist so traurig, dass du nicht einfach dein Leben leben kannst!“ Und es zeigt sich außerdem, dass dieser Clip auch von viele, vielen, anderen hätte kommen können: „Meine Mutter hat mir das Gleiche gesagt“, schreibt nicht nur ein Nutzer.
[…] „I can´t breathe.“ Diese drei Worte gehen um die Welt, als am 25. Mai 2020 der Afroamerikaner George Floyd bei einem gewaltsamen Polizeieinsatz ums Leben kam. Spätestens seit diesem Vorfall haben sich viele von uns (hoffentlich) erneut mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt. […]