Zucchini in der Schwangerschaft: Folsäure an Bord

Pamela Koch
Pamela Koch
Ernährungs-Expertin

Pamela Koch ist eine erfahrene Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin, die seit 14 Jahren Familien und Multiplikatoren wie Erzieherinnen zu verschiedenen ernährungsbezogenen Themen berät.

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In der Schwangerschaft ist das Einbiegen in den Drive-In-Schalter der Fast-Food-Kette immer mit einem schlechten Gewissen verbunden. Frisches soll jetzt auf den Tisch! Am besten überbordend an guten Inhaltsstoffen, schnell zubereitet – und lecker! Wir können dir dafür die Zucchini in der Schwangerschaft ans Mutterherz legen. Das Gemüse hält nämlich so ziemlich alles bereit, was du von einem anständigen Superfood in dieser Zeit erwartest.

Was du über Zucchini in der Schwangerschaft wissen musst

 

  • Bei Zucchini handelt es sich um ein Gemüse aus der Kürbis-Familie.
  • Sie steckt voller gesunder Vitamine und Mineralien und sind z.B. reich an Folsäure.
  • Die befinden sich übrigens vor allem unter der Schale – Zucchini also am besten ungeschält genießen.
  • Vorsicht bei bitter schmeckender Zucchini: Sie können giftig sein.
  • Das betrifft aber vorwiegend Zucchini aus Wildwuchs oder Hobbygärtnereien.
  • Zucchini aus dem Supermarkt sind in der Schwangerschaft unbedenklich.

Zucchini – was ist das eigentlich?

Zucchini gehört zu der Familie der Kürbisse und wächst überirdisch als längliche oder runde Frucht heran. Je nach Sorte nimmt die Zucchini eine andere Farbe an – von klassischem Dunkelgrün, über zartes Grün und grün gestreift über Gelb bis hin zu Weiß.

Die Farbe nimmt jedoch keinen Einfluss auf den Geschmack des Gemüses. Dieser entfaltet unabhängig von der Schalenfärbung ein mildes, leicht nussiges Aroma.

Ist Zucchini in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja, Zucchini ist in der Schwangerschaft unbedingt erlaubt. Gerade im Sommer schmeckt das leichte Gemüse herzhaft gewürzt und gegrillt besonders gut und versorgt dich und deinen Zwerg mit vielen gesunden Nährstoffen.

Warum ist Zucchini in der Schwangerschaft so gesund?

Zucchini hat sowohl eine ausgezeichnete Vitamin- als auch Mineralstoffbilanz. So stecken in und unter ihrer Schale

  • Magnesium
  • Kalzium
  • Eisen und die
  • Vitamine A, B und C.

Damit du besonders viele der Nährstoffe auf die Gabel bekommst, solltest du die Zucchini vor dem Verzehr nicht schälen. Denn die meisten gesunden Inhaltsstoffe liegen direkt unter ihrer Schale.

Besonders wichtig: Zucchini enthält Folsäure

Neben den bereits genannten Nährstoffen enthalten Zucchini auch Folsäure – und die ist während der Schwangerschaft, aber auch schon davor, besonders wichtig für die Entwicklung deines Kindes. Denn: Folsäure unterstützt das Zellwachstum und die Blutbildung und verringert das Risiko, dass dein Baby mit einem Neuralrohrdefekt zur Welt kommt. Doch aufgepasst! Der Körper kann Folsäure nur dann ideal verwerten, wenn ihm ausreichend Vitamin B12 zur Verfügung steht. Dieses steckt in Produkten tierischen Ursprungs wie in Fleisch, Milchprodukten, Eiern und Fisch.

Um den Folsäurebedarf von Frauen mit Kinderwunsch oder bereits schwangeren Frauen zu decken, raten Frauenärzte neben einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung häufig zu der zusätzlichen Einnahme von synthetischer Folsäure in Tablettenform.

Woran erkennst du eine frische Zucchini?

Eine frische Zucchini erkennst du daran, dass ihre Schale glänzt und keine braunen Stellen aufweist. Außerdem sollte das Gemüse prall sein und sich nur leicht mit dem Daumen eindrücken lassen.

Finger weg von bitteren Zucchini in der Schwangerschaft

So harmlos das dicke Gemüse auch im Kühlschrank liegt, in speziellen Fällen kann es gesundheitsgefährdend sein. Nämlich dann, wenn die Zucchini während des Heranreifens die Bitterstoffe Cucurbitacine entwickelt hat. Ein Warnsignal ist dann der bittere Geschmack. In diesem Fall darfst du das Gemüse keinesfalls verzehren. Andernfalls kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Übelkeit und Durchfall kommen.

Im schlimmsten Fall beschädigt der Bitterstoff den Darm, was lebensbedrohliche Folgen haben kann. Im Normalfall treten aber nur leichte Symptome auf. Während der Schwangerschaft ist jedoch doppelte Vorsicht geboten. Falls du den Verdacht hast, eine eigentlich ungenießbare Zucchini verzehrt zu haben, wende dich am besten direkt und umgehend an deinen behandelnden Arzt.

Cucurbitacine sind übrigens hitzebeständig und überleben daher auch Kochtopf, Grill oder Backofen.

Doch kein Grund zur Aufregung! Diese giftigen Zucchini findest du nicht im Supermarkt, denn das Problem betrifft nahezu ausschließlich wildwachsende und keine gezüchteten Sorten. Betroffen davon sind in der Regel Zucchini, die von Hobby-Gärtnern aus selbst gezogen Samen gezüchtet worden sind. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, machst du den Geschmackstest an der Zucchinispitze, wo sich im Fall der Fälle besonders viele Cucurbitacine sammeln. Schmeckt die Zucchinispitze bitter, spuckst du diese aus und entsorgst das Gemüse.

Wie kann man Zucchini in der Schwangerschaft zubereiten?

Zucchini kannst du – auch in der Schwangerschaft – roh essen. In diesem Fall solltest du das Gemüse jedoch sorgfältig unter fließendem Wasser abspülen, um Krankheitserreger, wie beispielsweise die der Toxoplasmose, abzuwaschen. Dann kannst du Zucchini im Salat mit Tomaten und Feta oder pfiffig gewürzt als Zucchini-Carpaccio genießen.

Die Blüte der Zucchinipflanze gilt als Delikatesse. Die gelbe Schönheit macht sich gebacken oder gefüllt besonders hübsch auf dem Teller. Daneben bereitest du Zucchini auch richtig lecker zu, wenn du diese brätst oder überbackst.

Ilona Utzig

Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser.

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