Wir alle kennen es: Unsere lieben Kleinen sind leicht aus der Fassung zu bringen.
Sie möchten noch länger auf dem Spielplatz bleiben, sie brauchen unbedingt auch noch die achte Barbie, um weiter leben zu können oder sie müssen heute unbedingt der Kita fernbleiben. Leider ist es nun so, das wir viele dieser „Anfragen“ abwimmeln (müssen). Und das führt oft zu Tränen und Wutausbrüchen.
Und wir? Wir (versuchen zu) trösten, wir diskutieren, wir schimpfen – und sind dabei schweißgebadet, wütend und/oder mitleidig und oftmals kurz davor, einfach doch noch nachzugeben.
Jetzt hat ein Papa aber seine wundervolle Art, solche Dramen im Keim zu ersticken, preisgegeben.
Auf Reddit erklärt er, wie er auf eine ganz liebevolle Art den richtigen Draht der Bombe kappt: „Die zwei kleinen Wort ,ich auch` haben bei uns zu Hause Wunder bewirkt. Wenn unser Kind nach Dingen fragt, die absolut nicht möglich sind, sagen wir jetzt einfach ,ich auch´“ schreibt er.
Hä?
Hier ist sein Beispiel, wie es ablaufen könnte:
Kind: „Ich möchte JETZT mit einem Boot fahren!“ Papa: „Ich auch.“ Kind: „Ich auch.“ Thema beendet.
Er erklärt weiter: „Früher haben wir versucht zu erklären, warum Dinge gerade nicht gemacht werden können – es kam meist zu Diskussionen und zu einem Kampf. ,Ich auch‘ zu sagen, vermittelt Empathie und zeigt: ,Ich bin auf deiner Seite!’“
„Probiert es unbedingt mal aus, vielleicht klappt es auch bei euch.“
Die Reddit-User sind begeistert: „Ja! Ich sage das auch. Es ist tut dem Kind so gut, wenn es wütend, traurig oder frustriert ist. Ich sage beispielsweise: ,Ich bin auch traurig. Ich wünschte, wir hätten länger im Park bleiben können.'“
Eine andere Mama schreibt: „Das ist pures Gold für Eltern! Ich nutze eine Variante davon. Beispiel: Mein Sohn will Süßigkeiten. Wir sagen: ,Ich wünschte, wir könnten den ganzen Tag Süßigkeiten essen, jeden Tag und müssten nie damit aufhören!‘ Er will Erdbeeren, aber sie sind alle. Ich sage: ,Mensch, ich wünschte, unsere ganze Küche wäre bis zur Decke voller Erdbeeren!‘ Du gibst deinen Kleinen in der Fantasie, was sie wollen – und noch viel mehr. Es hat bisher fast jedes Mal funktioniert und wir haben normalerweise alle viel Spaß daran, immer albernere Wünsche zu erfinden. Wutanfall abgewendet!“
Ein anderer User hat eine Idee, wie man aus der Situation ein ganzes Spiel machen kann: „Ich wünschte, ich wäre auf einem Boot!“ „Ohh, ich auch! Was wäre, wenn die Couch unser Boot wäre und alles andere Wasser ist? Schnell, schwimm!“
„Unsere Couch war schon so viel, und der Kleine war gerade im richtigen Alter für diese Art von Spielen. Wir waren auf einem Boot, einer von Wasser umgebenen Insel, einer von Lava umgebenen Insel, einer Unterwasserwissenschaft Station, ein Tauchplatz, ein Spaceshuttle, ein Rennwagen, eine Höhle, eine Höhlenwand, ein Käfig mit gefährlichen Dinos draußen…“
Diese Ideen sind einfach wunderbar und unbedingt einen Versuch wert, finde ich.
Denn ich bin eigentlich kein großer Fan davon, Kinder von ihren Gefühlen abzulenken, um seine Ruhe zu haben. Aber diese Art finde ich toll, sie erzeugt Verbundenheit, sie redet keine großen Kinder-Wünsche klein und ja, na klar, sie erspart Eltern, aber auch Kindern kräftezehrende Wutanfälle über Dinge, die dann ja immer schnell wieder vergessen sind.